Pomnik Adama Mickiewicza
Autor zdjęcia: mamik/fotopolska.eu, Licencja: CC BY-SA 4.0

Adam-Mickiewicz-Denkmal in Warschau: ein wichtiges Symbol der polnischen Kultur

Das neoklassizistische Adam-Mickiewicz-Denkmal befindet sich auf dem Krakowskie Przedmieście in Warschau. Es ist eines der bekanntesten öffentlichen Kunstwerke in Polen, das nicht nur an den großen Künstler erinnert, sondern auch Teil der Geschichte und der nationalen Identität der Stadt ist. Das Denkmal wurde von dem polnischen Bildhauer Cyprian Godebski entworfen und am 24. Dezember 1898, dem hundertsten Geburtstag des Dichters, enthüllt. Seine Verwirklichung war das Ergebnis einer breit angelegten öffentlichen Initiative, die vom Adam-Mickiewicz-Sozialbaukomitee initiiert wurde. Diesem Komitee gehörten u. a. Henryk Sienkiewicz, Leopold Kronenberg, Wojciech Gerson und Ludwik Szwede an.

Das Denkmal wurde auf einem Platz errichtet, der nach dem Abriss der Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Jurydyka Dziekanka entstand, wo sich zuvor ein Brunnen befand, der später auf den Plac Bankowy verlegt wurde. Die gesamte Komposition, einschließlich der Umgebung, ist ein Werk der Architekten Jozef Pius Dziekoński und Władysław Marconi.

Die Statue nach dem Guss. Quelle: Digitale Nationalbibliothek Polona

Die Statue zeigt Adam Mickiewicz in stehender Position, die rechte Hand über dem Herzen und den Mantel über die linke Schulter gehängt. Die Statue selbst ist 4,5 Meter hoch und wurde in Italien gegossen, während das gesamte Denkmal, einschließlich des Granitsockels, etwa 10 Meter misst. Der Granitsockel und die Säule wurden aus Stein aus Baveno im Piemont gefertigt. In der Komposition des Denkmals stechen dekorative Elemente hervor, wie der Kopf des Apollo, Palmzweige mit Leier und Papyrusrollen am unteren Ende der Säule. Die Gedenktafel trägt die Inschrift: „Für Adam Mickiewicz – Landsleute 1898“.

Pomnik Adama Mickiewicza Enthüllung des Adam-Mickiewicz-Denkmals. Quelle: Staatsarchiv in Warschau

Der von Zenon Chrzanowski entworfene Zierzaun des Denkmals besteht aus schmiedeeisernen Stäben mit floralen Motiven, die von der Warschauer Firma S. Zieleziński. Acht zweiarmige Laternen wurden in den Ecken des Zauns angebracht. Die Enthüllung des Denkmals fand in einer Atmosphäre politischer und sozialer Spannungen statt. Aus Angst vor patriotischen Demonstrationen beschränkten die russischen Behörden die Feierlichkeiten auf ein Minimum. Nur geladene Gäste mit Eintrittskarten nahmen daran teil. An der Zeremonie nahmen etwa 12.000 Menschen teil, darunter auch die Tochter des Dichters, Maria Górecka. Im Anschluss an die Feierlichkeiten fand ein Bankett in der Resursa Kupiecka statt, bei dem Henryk Sienkiewicz Godebski eine Gedenkmedaille überreichte.

Das Denkmal im Jahr 1937 und heute. Foto: Digitale Nationalbibliothek Polon und Witia, CC BY-SA 3.0 PL, über Wikimedia Commons

1944, nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstands, demontierten die Deutschen das Denkmal und deportierten es ins Reich. Nach dem Krieg wurden Fragmente, darunter der Kopf und ein Fragment des Rumpfes, in Hamburg gefunden und nach Polen zurückgeführt. Eine Kopie der Statue wurde von Jan Szczepkowski in Zusammenarbeit mit Jozef Trenarowski angefertigt und von der Firma Lopienski Brothers gegossen. Auch der Sockel und der Zaun wurden restauriert. Das Denkmal wurde am 28. Januar 1950 unter Beteiligung von Bolesław Bierut zum Abschluss des Mickiewicz-Jubiläumsjahres erneut enthüllt. Das Adam-Mickiewicz-Denkmal in Warschau wurde zum Schauplatz vieler wichtiger historischer Ereignisse, z. B. fand am 30. Januar 1968 eine Studentendemonstration gegen die Entfernung des Stücks Dziady von Kazimierz Dejmek von der Plakatwand des Nationaltheaters statt.

Pomnik Adama Mickiewicza Fotoautor: mamik/fotopolska.eu, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Das Adam-Mickiewicz-Denkmal in der Krakauer Przedmieście-Straße ist nach wie vor ein wichtiges Symbol der polnischen Kultur und ein Ort des nationalen Gedenkens, der immer wieder die Aufmerksamkeit der Warschauer und der Touristen auf sich zieht.

Quelle: historia.pl, histmag.org

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