Die Universität Warschau und die Warschauer Niederlassung des Verbandes Polnischer Architekten haben einen Wettbewerb für ein Konzept zur Entwicklung des Areals zwischen den historischen Gebäuden in der Krakowskie Przedmieście-Straße 26/28 ausgeschrieben. Ziel des Wettbewerbs war es, einen Entwurf für einen öffentlichen Raum zu entwerfen, der den historischen Charakter des Ortes unterstreicht und gleichzeitig eine hohe Qualität und Bequemlichkeit für seine Nutzer gewährleistet. Der historische Warschauer Universitätscampus ist im Begriff, eine kleine, aber notwendige Metamorphose zu erfahren.
Der erste Preis ging an Pracownia Architektoniczna 1997 und Gąska Wojcieszak Pracownia Architektoniczna. Das Siegerteam bestand aus Krzysztof Frąckowiak, Rafał Hodyra, Aleksandra Kornecka, Magda Lelonkiewicz, Łukasz Gąska, Mirosław Wojcieszak und Kornel Kuzański, in Zusammenarbeit mit Teresa Bączkiewicz und Kasia Woźniak. Das Preisgeld betrug 50 000 PLN, und die geplanten Investitionskosten wurden auf maximal 34,5 Mio. PLN netto festgesetzt. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten die Aufgabe, Lösungen für das Verkehrssystem, das visuelle Identifikationssystem des Campus, die Begrünung mit automatischer Bewässerung, die Regenwasserbewirtschaftung auf der Grundlage einer blau-grünen Infrastruktur und die Modernisierung von Teilen der Zäune vorzuschlagen. Ein Konzept für einen Parkpavillon war ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Studie.

Die Jury begründete die Auswahl des Siegerentwurfs in erster Linie damit, dass er den historischen Charakter des Campus mit den Erfordernissen einer zeitgemäßen Nutzung gekonnt verbindet. Der Entwurf zeichnet sich durch einen kohärenten und ästhetisch ansprechenden Vorschlag für eine kleine Architektur und ein visuelles Informationssystem aus. Ein wichtiges Element ist auch die modulare und bewegliche Einrichtung des Hauptplatzes, die eine schnelle Umgestaltung des Raums ermöglicht. Die Verfasser haben sich für ausgewogene Lösungen entschieden und radikale Eingriffe in das Verkehrssystem und die Grünanlagen vermieden. Nach Ansicht der Jury zeichnet sich das Konzept durch seine Machbarkeit und die Vorhersehbarkeit der Betriebskosten aus. Es berücksichtigt auch die Anforderungen an die Zugänglichkeit, die unterirdische Infrastruktur und die zeitliche Staffelung der Investitionen. Die einzigen Zweifel ergeben sich aus dem Vorschlag für einen Parkpavillon, der Schwierigkeiten bei der Umsetzung und Wartungskosten mit sich bringen könnte.
Der Campus der Universität Warschau jetzt und nach der Modernisierung. Foto: Google Earth und SARP Warschau
Der historische Campus der Warschauer Universität, dessen Geschichte bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreicht, wird in den kommenden Jahren erhebliche Veränderungen erfahren. Der ehemalige Gebäudekomplex, der auf dem Gelände des ehemaligen Kazimierzowski-Palastes errichtet und im Zuge der Entwicklung der Universität schrittweise erweitert wurde, hat jahrelang eine repräsentative und wissenschaftliche Funktion erfüllt. Nun soll er aufgeräumt und modernisiert werden, um seinen großen historischen Wert hervorzuheben und den Campus an die modernen Bedürfnisse der akademischen Gemeinschaft anzupassen.
Quelle: SARP Warschau
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