In einer Zeit, in der die Ungewissheit ein fester Bestandteil unseres Alltags zu sein scheint, ist die Antwort auf die Frage „Wie können wir in Zeiten der Ungewissheit ein Gefühl der Sicherheit entwickeln?“ hochaktuell. Die Ausstellung Lara und penatas, die im polnischen Pavillon auf der 19. Internationalen Architekturausstellung in Venedig gezeigt wird, ist ein interdisziplinärer Versuch, eine Antwort auf diese Herausforderung zu finden. Indem sie die Erkenntnisse der Architektur, der Kunst und der Anthropologie der alltäglichen Gesten zusammenführt, zeigt die Ausstellung, dass ein Gefühl der Sicherheit nicht nur durch präzise Vorschriften, sondern auch durch Rituale, Symbole und emotionale Beziehungen zum Raum entsteht.
Die Ausstellung wurde von einem Team von Künstlern gestaltet: Aleksandra Kędziorek, Krzysztof Maniak, Katarzyna Przezwańska und Maciej Siuda. Ihr gemeinsames Werk ist der Beweis dafür, dass zeitgenössische Architektur als Schutzraum dienen kann, in dem technische Aspekte – wie Alarmsysteme, Fluchtwegweiser oder Feuerlöscher – mit einer Fülle von kulturellen Erzählungen koexistieren. Die Ausstellung zeigt, wie tief verwurzelte Traditionen und Rituale, dargestellt durch symbolische Objekte, einen gewöhnlichen Raum in einen Ort der Fürsorge und Wärme verwandeln können.
Die offizielle Eröffnungszeremonie der Ausstellung fand am 8. Mai während der Pressetage der Biennale statt und verlieh der Veranstaltung von Anfang an eine einzigartige Bedeutung. An der Eröffnungszeremonie nahmen Vertreter der kulturellen und diplomatischen Welt teil, darunter: Agnieszka Pindera – Direktorin von Zachęta und Kommissarin des polnischen Pavillons, Hanna Wróblewska, Ministerin für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen, Agnieszka Gloria Kamińska, Generalkonsulin der Republik Polen in Mailand, Olga Wysocka, Direktorin des Adam-Mickiewicz-Instituts, und Lidia Kołucka, Direktorin für Sponsoring bei ORLEN.
Für Zachęta – Nationale Kunstgalerie ist dies ein Ereignis von besonderer Bedeutung. Wir betreuen den polnischen Pavillon seit mehr als 70 Jahren und machen ihn zu einem Ort des künstlerischen Dialogs mit dem internationalen Publikum. Die Teilnahme Polens an der Architekturbiennale ist nicht nur eine Tradition, sondern auch ein wichtiger Teil unseres Erbes „, betonte Agnieszka Pindera, Direktorin von Zachęta und Kommissarin des polnischen Pavillons.
Diese Worte treffen perfekt den Geist der Ausstellung, in der das Thema Sicherheit nicht nur unter materiellen oder technischen Gesichtspunkten behandelt wird. Während der Eröffnungszeremonie wurde ein gemeinschaftlicher Ansatz für die Schaffung von Raum betont, bei dem Emotionalität, Rituale und alltägliche Gesten ebenso wichtig sind wie solide architektonische Grundlagen.
Das diesjährige Projekt der Architekturbiennale von Venedig trifft den Kern der zeitgenössischen Fragen und Anliegen. Die Macher der Ausstellung erinnern uns daran, dass es nicht nur Mauern und Vorschriften sind, die uns schützen. Auch Gesten, Rituale und Aberglaube haben die Macht, einen gewöhnlichen Raum in einen Ort der Fürsorge zu verwandeln. Die Geschichte der Hausgötter – Laras und Penaten – ist nicht nur ein poetisches Symbol, sondern ein universeller Code, der tief im menschlichen Bedürfnis nach Handlungsfähigkeit und Bedeutung verwurzelt ist „, sagte Hanna Wróblewska, Ministerin für Kultur und Nationales Erbe.
Die Ausstellung stellt die Frage, wie die Architektur zur Schaffung einer sicheren Realität beitragen kann. Die Studie der Autorin beleuchtet zwei Aspekte dieser Frage. Der erste bezieht sich auf technische Lösungen – Alarmsysteme, Fluchtzeichen und andere Sicherheitsinstrumente. Der zweite erforscht die kulturelle Dimension der Sicherheit, indem er Gegenstände zeigt, die mit Traditionen und Glauben verbunden sind: ein Hufeisen, Stäbe, eine Wünschelrute, ein Blitz, ein Abwehrmittel oder Schutzmarkierungen an einer Schwelle. Die Anordnung der Ausstellung verbindet das Innere des polnischen Pavillons mit seiner Fassade und schafft eine kohärente Erzählung über die Sicherheit, die sich aus der Harmonie zwischen Technologie und Tradition ergibt.
Bestandteil der Veranstaltung ist auch eine Publikation mit dem Titel Lares et penates. Über den Aufbau eines Gefühls der Sicherheit in der Architektur. Das Buch kann in der Buchhandlung Zachęta Art Bookstore, auf der offiziellen Website und in der Buchhandlung der Biennale Venedig erworben werden. Die Publikation ist eine Art Leitfaden zu den Ideen, die hinter der Ausstellung stehen, und vertieft die Reflexion über zeitgenössische Herausforderungen und die Rolle der Architektur bei der Gestaltung des öffentlichen Raums.
Die Ausstellung „Lara and penatas “ ist noch bis zum 23. November in Venedig zu sehen und bietet eine einzigartige Gelegenheit zu erleben, wie zeitgenössische Sicherheitsansätze technische und kulturelle Aspekte verbinden können. Diese Veranstaltung ist nicht nur ein Zeugnis für die Kreativität der Schöpfer, sondern auch eine wichtige Stimme in der Diskussion über die Zukunft der Architektur und die Rolle der Tradition in einer sich dynamisch verändernden Welt.
team: Aleksandra Kędziorek, Krzysztof Maniak, Katarzyna Przezwańska, Maciej Siuda
beauftragter des polnischen Pavillons: Agnieszka Pindera, Direktorin der Zachęta – Nationalgalerie für Kunst
Biennale-Büro: Anna Kowalska, Michał Kubiak (stellvertretender Kommissar)
organisator: Zachęta – Nationale Kunstgalerie
Die Teilnahme Polens an der 19. Internationalen Architekturausstellung in Venedig wird durch das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe der Republik Polen finanziert.
fotos: Jacopo Salvi, Zachęta-Archiv
quelle: v2com, Zachęta
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