Er hat eine ungewöhnliche Form. Der Wasserturm in Luxemburg wurde vom Architekturbüro TEMPERATURAS EXTREMAS entworfen. Das Gebäude befindet sich in einem Natura-2000-Gebiet, so dass seine Form die Waldtiere nicht beeinträchtigen konnte. Um deren Anwesenheit zu respektieren, haben die Architekten den Turm so gestaltet, dass er zu einem Zufluchtsort für kleine Tiere werden kann.
Die Existenz des Turms hängt mit der Notwendigkeit der Trinkwasserversorgung der Bewohner des Kirchbergs zusammen. Das Reservoir ist 50 m hoch und kann insgesamt 1.000 m3 Wasser fassen. Bei der Ausarbeitung des Projekts analysierten die Architekten die Bedingungen im Natura-2000-Gebiet und entwarfen ein Refugium nicht nur für einheimische Vögel, sondern auch für saisonale Arten.
Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Durch den Bau von zwei zylindrischen Tanks in unterschiedlichen Höhen wurde die optische Masse des Turms reduziert. Der erste Teil zeichnet sich durch eine raue, vorgefertigte Betonschale aus, in der Schwalbennester in verschiedenen Höhen angebracht sind. Obenauf wurde ein Nest für Wanderfalken gebaut. Sowohl die Materialien als auch die Gestaltungslösungen wurden mit Naturwissenschaftlern und Ornithologen abgestimmt.
Der zweite Teil der Struktur ist mit Kork verkleidet, der als Wärmedämmschicht für den Wassertank dient. Eine zweite durchlässige Schale aus unbehandeltem Lärchenholz wird über diesem Element errichtet. Diese Holzschale erleichtert das Nisten für saisonale Arten, und auf ihr sind Fledermausnester angebracht. Das Erdgeschoss der Anlage wurde mit einem Metallzaun umgeben, um die strategische Infrastruktur vor dem Eindringen von Tieren zu schützen.
Die hölzerne Verkleidung wird mit der Zeit mit Vegetation bedeckt werden, die die Existenz des Wasserturms verdeckt und ihn in die Landschaft einfügt. In Zukunft wird der Wasserturm zu einer Art Baum werden, der Schutz bietet.
Temperaturas Extremas gewann 2016 den Wettbewerb für den Wasserturm, der von der Kirchberg-Stiftung im Auftrag der Stadt Luxemburg organisiert wurde.
projekt: TEMPERATURAS EXTREMAS
team: Atxu Amann, Andrés Cánovas, Nicolás Maruri
fotografie: Miguel Fernández-Galiano
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