Chmielna 9: Warschaus historisches Gebäude in der Denkmalliste eingetragen

Das Gebäude in der Chmielna 9 in Warschau, das einst als Sitz des Zentralkomitees der Demokratischen Partei diente, ist ein wichtiges architektonisches und historisches Element der Hauptstadt. Das zwischen 1953 und 1957 errichtete Gebäude wurde soeben in das Register der Denkmäler der Woiwodschaft Masowien eingetragen, um seinen kulturellen und historischen Wert zu schützen.

Chmielna 9 – die Entstehung des Gebäudes

Das Gebäude Chmielna 9 wurde an der Stelle eines Mietshauses errichtet, das im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war. Zuvor befand sich dort das Palace-Kino, ein beliebter kultureller Treffpunkt im Warschau der Vorkriegszeit. Der neue städtebauliche Entwurf der Straße wurde von Zygmunt Stępiński entwickelt, der ab 1945 die Werkstatt für den Wiederaufbau historischer Annahmen in der Direktion für Raumplanung des Büros für den Wiederaufbau der Hauptstadt leitete. Die Autoren des architektonischen Konzepts des Gebäudes waren Mieczysław Zawadzki und Barbara Popławska, teilweise auch Janina Zawadzka-Stańkowska. Es handelt sich um Personen, die mit dem Studio „Miastoprojekt – Specjalistyczny“ des Zentralrats der Planungsbüros für Städtebau verbunden sind. Das Gebäude wurde als dreigeschossiger Bau mit 13 Achsen konzipiert, mit einem nutzbaren Untergeschoss und einer Passage im mittleren Teil der Fassade. Die Fassade wurde mit architektonischen Details verziert, das Pultdach war mit Blech gedeckt und mit Dachgauben versehen. Im Inneren befanden sich repräsentative Räume, darunter eine Halle mit einer eleganten Treppe, ein Sitzungssaal, Konferenzräume, Büros und eine Kantine mit Buffet und Raucherbereich. Die Gestaltung der Räume entsprach dem damaligen öffentlichen Baustil, mit Terrazzoböden und vereinfachten architektonischen Details. Beim Bau des Gebäudes traten Schwierigkeiten auf, wie z. B. Planungsänderungen, Unterbrechungen und die Notwendigkeit, fehlerhafte Elemente zu korrigieren. Das Gebäude wurde schließlich in der ersten Hälfte des Jahres 1957 fertiggestellt, und bereits im Mai fanden dort die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der Demokratischen Partei statt.

Chmielna 9

Änderungen und Modernisierungen

Bereits in den 1960er Jahren begannen die ersten Umbauten am Gebäude. Im Jahr 1962 wurde der Durchgang im Erdgeschoss vergittert, und in den folgenden Jahren wurden die Wirtschaftsräume für Verwaltungszwecke umgebaut. Im Jahr 1966 wurde beschlossen, ein zusätzliches Stockwerk aufzusetzen. Die Arbeiten zu dessen Realisierung und die Rekonstruktion der Innenräume wurden zwischen 1969 und 1970 nach einem Entwurf von Stefan Deubel durchgeführt. Die Modernisierung der Innenräume und der Gestaltungselemente wurde von Albert Rozner entwickelt, und auch Halina Ernst-Zieleniewska war an den Arbeiten beteiligt. Weitere Änderungen wurden 1979 vorgenommen, darunter die Rekonstruktion der Lobby, der Fassade und der Räume im Erdgeschoss. Diese Umbauten passten das Gebäude an die aktuellen Bedürfnisse der Nutzer an, veränderten jedoch nach und nach seinen ursprünglichen Charakter.

Chmielna 9 und seine Umbauten nach 1990

Nach der politischen Wende in Polen in den 1990er Jahren wurde ein Teil der Büroflächen und der Geschäftsräume an der Vorderseite des Gebäudes zur Vermietung freigegeben. Das Untergeschoss wurde zunächst zu Lagerräumen und später zu einem Gastronomie- und Unterhaltungsbetrieb umgebaut, was eine Modernisierung der Innenräume und den Einbau neuer Eingänge erforderlich machte. Im Jahr 1991 wurden jedoch Stimmen laut, die darauf bestanden, dass die historische Gestaltung des Gebäudes und seine ursprüngliche Zusammensetzung erhalten bleiben sollten. In den folgenden Jahren wurden die Räumlichkeiten schrittweise an die neuen Mieter angepasst. Trotz der Veränderungen diente das Gebäude bis 2016 als Sitz der Demokratischen Partei, bis es in die Hände eines privaten Eigentümers überging.

Die Architektur und Bedeutung des ehemaligen Sitzes der Demokratischen Partei

Das Gebäude in der Chmielna-Straße 9 ist ein Beispiel für den repräsentativen Sitz einer politischen Partei der Nachkriegszeit, dessen Architektur sowohl klassizistische Einflüsse als auch für die Moderne charakteristische Vereinfachungen widerspiegelt. Es wurde im Rahmen des Wiederaufbaus der Fassade der Chmielna-Straße errichtet und fügt sich harmonisch in die neue Bebauung ein, wobei die Anlehnung an den früheren Stil erhalten blieb. Sein wechselvolles Schicksal zeugt von den politischen, sozialen und städtebaulichen Veränderungen, die in Polen in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben.

Quelle: Woiwodschaft Masowien, Beauftragter für Denkmalschutz

Fotos: K. Pająk, K. Czuczman, U. Dudek, WUOZ in Warschau