Pałac w Łomnicy
Jacek Halicki, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Das barocke Juwel von Niederschlesien. Schloss Łomnica und seine Geschichte

Im Herzen des malerischen Tals der Schlösser und Gärten, unweit von Jelenia Góra, erhebt sich das majestätische Schloss Łomnica – eine Barockresidenz aus dem 17. Jahrhundert, ein Zeugnis der reichen Geschichte der Region. Zusammen mit dem angrenzenden Wohnhaus, dem so genannten „Witwenhaus“, stellt es einen äußerst wertvollen Teil des niederschlesischen Kulturerbes dar.

Schloss Łomnica – Geschichte der Residenz

Die erste Erwähnung des Schlosses Łomnica stammt aus den Jahren 1475-1654, als es im Besitz der Familie von Zedlitz war. In den folgenden Jahren ging es in die Hände verschiedener Besitzer über, darunter die Familien Tomagnini (1654-1737), Mentzl (vom dritten Viertel des 17. Jahrhunderts bis 1811), Flach und von Roth. Im Jahr 1835 wurde das Gut Lomnice von Carl Gustav von Küster erworben. Das Schloss wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als frühbarockes Herrenhaus erbaut, dessen ursprünglicher Grundriss einen Hauptbau und zwei Ecknischen umfasste. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde es im Barockstil umgebaut, wobei die Fassaden und Innenräume verändert wurden. Es wird angenommen, dass es von Martin Franz aus Rewel (dem heutigen Tallinn) entworfen wurde. Die bedeutendsten architektonischen Veränderungen des Schlosses fanden zwischen 1838 und 1844 statt, als der Architekt Albert Tollberg eine Modernisierung durchführte, die eine Neuordnung der Raumaufteilung, den Bau einer repräsentativen Treppe, die Aufstockung eines neuen Stockwerks und die Vergrößerung der Fensteröffnungen umfasste. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Palast in den Besitz des polnischen Staates über. Bis 1977 beherbergte es eine Schule, doch nach deren Schließung verfiel das Gebäude. Im Jahr 1992 wurde das Gebäude von einem polnisch-deutschen Unternehmen erworben, das eine umfassende Renovierung vornahm.

Kriskros, CC BY-SA 3.0 DE, über Wikimedia Commons

Pałac w Łomnicy

Zeitgenössische Attraktionen und Funktionen des Palastes

Dank der Renovierung hat das Schloss in Lomnice seinen früheren Glanz wiedererlangt und dient heute als Museum für historische Innenräume, voller Antiquitäten und anderer Gegenstände, die dem Menschen im Alltag dienten. Im Schloss kann man die Einrichtung einer ehemaligen Schule, eines Kinderzimmers oder einer Küche besichtigen. Die Fassade des Palastes weist ein elegantes Balkonportal auf, und im Inneren sind die ursprüngliche Raumaufteilung sowie Wandmalereien aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.

„Haus der Witwe“

das „Witwenhaus“ ist ein klassizistisches Gebäude, das zwischen 1803 und 1804 von Christian Gottfried Mentzel erbaut wurde. Ursprünglich wurde es von einem älteren Mitglied der Familie von Menzel genutzt, nach dem Krieg diente es als Wohn- und Geschäftshaus. Heute, nach sorgfältiger Restaurierung, beherbergt es ein Hotel, ein Restaurant und ein Café. Angrenzend an das Schloss befindet sich ein historisches Bauernhaus, das heute als Einkaufs- und Gastronomiezentrum genutzt wird und regionale Produkte, Flachsprodukte sowie eine Bäckerei und eine Schmiede anbietet.

Haus des Gebets

Zum Schlossgut gehört auch ein Gebetshaus, das ursprünglich 1748 in Rząśnik für die evangelische Gemeinde errichtet wurde. Das Gebäude wurde in Fachwerkbauweise mit Ziegelausfachung auf einem rechteckigen Grundriss errichtet und mit einem Walmdach gedeckt. Nach 1945, als es noch in Rząśnik stand, wurde es als Obstlager genutzt. Im Jahr 2020 wurde es 20 km entfernt, an der Stelle des ehemaligen Herrenhauses neben dem Schloss in Łomnica, verlegt und wiederaufgebaut. Es ist das einzige erhaltene Originalgebäude dieser Art in Niederschlesien.

Schloss Łomnica heute

Dank der sorgfältigen Renovierung ist der Łomnica-Palast zu einem Symbol für die Wiedergeburt der niederschlesischen Herrenhäuser geworden, obwohl viele von ihnen nicht so viel Glück hatten. Die durchgeführten Arbeiten haben die Ruine in einen idealen Ort für einen Wochenendausflug verwandelt, an dem man die Atmosphäre vergangener Epochen spüren und gleichzeitig die Schönheit der Architektur und die lokalen Spezialitäten genießen kann.

Quelle: zabytek.pl, palac-lomnica.pl

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Der Palast im Jahr 1950 und 2018. Quelle: Przypkowski Museum in Jędrzejów und MARELBU, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Seitenansicht von der Seite des „Witwenhauses“, 1996 und 2023, Quelle: Marek W/photopolska.eu und PiotrMig, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Vorderansicht des Palastes, 1996 und 2023, Quelle: Marek W/photopolska.eu und PiotrMig, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons