Parking przy Varso Tower

Das hässliche Prunkstück der Hauptstadt. Das Parken am Varso Tower und seine Zukunft

Im Herzen von Warschau, direkt neben dem modernen Wahrzeichen der Stadt, dem Varso-Turm, erstreckt sich ein riesiger Betonplatz. Anstelle des imposanten Wolkenkratzers, der die Skyline der Hauptstadt vervollständigen sollte, befindet sich an diesem strategischen Ort ein schlichter, vernachlässigter Parkplatz. Die Geschichte des Standorts gegenüber dem Hauptbahnhof und an der Ecke der Jerozolimskie Avenue und der Jana Pawła II Avenue ist voller verpasster Chancen und aufgeschobener Pläne.

Jahrelang versprach dieses über zwei Hektar große Grundstück eine spektakuläre Umgestaltung. Im Jahr 2015 präsentierte der damalige Eigentümer des Geländes, die Polnischen Staatsbahnen (PKP), über ihr Unternehmen Xcity Investment eine ehrgeizige Vision. Das Projekt Centralna Park sah den Bau eines 220 Meter hohen Wolkenkratzers vor, der neben dem Varso Tower stehen und gemeinsam ein neues, pulsierendes Zentrum Warschaus bilden sollte. Die Visualisierungen versprachen eine moderne Architektur, die sich in den dynamischen Charakter des Gebiets einfügt. Im Jahr 2017 wurden diese Pläne jedoch nach einem Wechsel in der Geschäftsführung von PKP abrupt gestoppt. Ohne offizielle Ankündigung verschwand das Projekt Centralna Park von der Website von Xcity Investment und damit auch die Hoffnung auf eine rasche Metamorphose dieses wichtigen Gebiets. Darüber hinaus wurden auch die anderen ehrgeizigen Eisenbahnprojekte des Unternehmens in der Hauptstadt ausgesetzt, darunter der Bau von Hochhäusern an den Bahnhöfen West und Gdanski.

Der Centralna-Park. Foto: PKP-Pressematerialien

Parking przy Varso Tower

Seit mehreren Jahren wird die Landschaft an der Ecke der Jerozolimskie Avenue und der Jana Pawła II Avenue von dem grauen Beton des Parkplatzes dominiert, der manchmal von großen Werbetafeln verdeckt wird. Nach Angaben von Vertretern der PKP S.A. ist das Grundstück derzeit an ein externes Unternehmen verpachtet, das das Parkhaus betreibt, und es gibt keine Pläne, es zu verkaufen. Das wirft die Frage auf: Wird ein so prestigeträchtiger Ort für immer ein Parkplatz bleiben? Die Antwort der PKP scheint auf weitere Jahre des Wartens hinzudeuten. Das Unternehmen erklärt die Aussetzung der Investitionspläne mit der Notwendigkeit, sich mit dem von der PKP PLK S.A. geplanten Umbau der Durchmesserlinie abzustimmen. Die Renovierung, die im nächsten Jahr beginnen soll und mindestens vier Jahre dauern wird, wird auch diesen Bereich umfassen.

Paradoxerweise gibt es in den Plänen für den Wiederaufbau des Stadttunnels einen Punkt, der die Verstärkung der Deckenkonstruktion des Tunnels direkt unter dem fraglichen Grundstück betrifft. Dies könnte eine ideale Gelegenheit sein, gleichzeitig mit den Arbeiten an den Fundamenten des künftigen Hochhauses zu beginnen, um künftige Störungen und Kosten zu minimieren. Leider wird diese Gelegenheit wohl nicht genutzt werden, und nach Berichten der PKP werden die Bauarbeiten auf dem Grundstück frühestens Ende des Jahrzehnts beginnen. Die Situation wird auch vom Investor des benachbarten Varso Tower, HB Reavis, aufmerksam verfolgt. Ursprünglich sollten die beiden Projekte parallel gebaut werden, und es war geplant, die Fußgängerwege zwischen den beiden Grundstücken zu erweitern, um einen zusammenhängenden und einladenden Raum zu schaffen. Das Unternehmen steht seit Beginn des Baus des Varso Tower mit PKP in Kontakt und hat zunächst die Möglichkeit einer Beteiligung an der Ästhetik des Parkhauses geprüft, aber auch diese Initiativen haben zu keinen konkreten Ergebnissen geführt.

Parking at Varso Tower currently

Das Parken am Varso-Tower und sein Schicksal bleiben also ungewiss. Im Zentrum der sich dynamisch entwickelnden Hauptstadt, in der Nähe des höchsten Wolkenkratzers der Europäischen Union, spukt noch immer eine große Betonbrache. Obwohl die Aussicht auf den Wiederaufbau der Durchmesserlinie eine potenzielle Chance für Veränderungen bietet, scheint es, dass wir noch lange auf konkrete Entscheidungen und die Verwirklichung ehrgeiziger Pläne warten müssen.

Quelle: warszawa.naszemiasto .pl, pkp.pl

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