In den Mauern des Königlichen Schlosses wird vom 25. April bis 20. Juli 2025 die Ausstellung Sächsische Visionen. Die Architektur der Macht zu sehen, die den Besucher auf eine faszinierende Reise in die Zeit der sächsischen Wettiner – August der Starke und August der Dritte – mitnimmt, als die Architektur nicht nur Ausdruck künstlerischen Strebens, sondern auch ein mächtiges Instrument der Politik war. Ein Höhepunkt sind die einzigartigen Zeichnungen, die das Königsschloss in reichem Relief zeigen.
Unverwirklichte Ideen, die das Wahrzeichen der Stadt hätten verändern können
Der zentrale Punkt der Ausstellung, der besonders erwähnenswert ist, ist die Präsentation der nicht realisierten architektonischen Visionen des Königlichen Schlosses. Stellen Sie sich vor – das Schloss hätte ganz anders aussehen können! Originalzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert, die in den Sammlungen des Sächsischen Staatsarchivs und des Nationalmuseums in Warschau aufbewahrt werden, zeigen eindrucksvolle Modernisierungs- und Umbauprojekte, die aufgrund begrenzter finanzieller Mittel und der instabilen politischen Lage der damaligen Zeit nur künstlerische Konzepte blieben. Höhepunkt ist die Zeichnung eines Entwurfs von Johann Friedrich Karcher, die den Betrachter in eine Welt voller Pracht und unbegrenzter Phantasie entführt, in der die architektonischen Träume Augusts II. des Starken hätten Wirklichkeit werden können. Diese Vision, die allerdings nie verwirklicht wurde, zeigt uns ein alternatives Bild des königlichen Schlosses – ein Gesicht, das als Symbol der Macht und des Prestiges in die Geschichte der Republik hätte eingehen können.
Architektur als Instrument von Politik und Kultur
Die Ausstellung zeigt, wie die Architektur in der wettinischen Epoche nicht nur der Verschönerung des Raumes, sondern vor allem der Manifestation von Macht diente. Die wettinische Herrschaftszeit (1697-1763) war eine politisch schwierige Zeit, gleichzeitig aber auch eine Zeit der kulturellen Blüte, die das Gesicht Warschaus für immer veränderte. Obwohl August II. der Starke die meisten seiner ehrgeizigen Pläne nicht verwirklichen konnte, inspirieren seine architektonischen Visionen auch heute noch Künstler. Der Königssohn August III. hingegen trug dank günstigerer politischer Verhältnisse und größerer finanzieller Ressourcen dazu bei, dem Schloss eine neue architektonische Dimension zu verleihen – dies wurde unter anderem durch den Entwurf von Carl Friedrich Pöppelmann deutlich, der den Bau des neuen Flügels einleitete, der heute eines der erkennbarsten Elemente der Stadtsilhouette ist
Das Schloss von der Seite des rekonstruierten Schlossgartens:

Die Ausstellung ist nicht nur eine statische Präsentation von Zeichnungen und Plänen. Eigens angefertigte Architekturmodelle und aufwendig gestaltete Dioramen lassen die Besucher buchstäblich in die Welt der Visionen des 18. Jahrhunderts eintauchen. Jahrhunderts eintauchen. Zu den Exponaten gehört auch das Fragment einer historischen Inschriftentafel, die 2023 bei Ausgrabungen im ehemaligen Schloss Brühl entdeckt wurde – ein Element, das die Erzählung von der einstigen Pracht und dem architektonischen Potenzial der königlichen Residenz weiter bereichert.
Die Organisatoren der Ausstellung haben ein Programm mit pädagogischen Aktivitäten geplant, das sich an ein breites Spektrum von Zielgruppen richtet. Es reicht von Workshops für Kinder und Jugendliche über thematische Spaziergänge und interdisziplinäre Vorträge bis hin zu Treffen mit Experten und kuratorischen Führungen. Die Ausstellung regt zu einem aktiven Dialog mit der Geschichte an und ermöglicht es den Besuchern, nicht nur die künstlerischen Visionen zu bewundern, sondern auch den Prozess zu erkunden, der zu ihrer Verwirklichung führte.
An allen Dienstagen ab 15.00 Uhr und an ausgewählten Sonntagen ab 16.00 Uhr finden in der Ausstellung stille Stunden statt – eine Zeit mit reduzierten Sinnesreizen.
Ein detailliertes Vermittlungsprogramm zur Ausstellung Sächsische Visionen. Architektur power ist auf der Website des Schlosses zu finden.
quelle: Pressematerial des Königlichen Schlosses(https://www.zamek-krolewski.pl)
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