Sławomir Milejski, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Das Mietshaus der Auerbachs wird wieder schön sein. Die Renovierung des Łódź-Denkmals hat begonnen

In der Narutowicza-Straße 32 in Łódź laufen die Vorbereitungen für eine umfassende Renovierung eines der charakteristischsten Gebäude der Stadt, des Auerbach-Mietshauses. Dieses ungewöhnliche Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, das mit fantastischen Fledermäusen mit menschlichen Gesichtern verziert ist, erregt seit Jahren die Bewunderung und Neugier der Passanten. Trotz seiner unbestrittenen Originalität befindet es sich in einem beklagenswerten Zustand, wird aber bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Das Mietshaus der Brüder Auerbach, genauer gesagt von Chaim Mordka und Gersh Auerbach, wurde 1896 nach einem Entwurf des berühmten Lodzer Architekten Gustaw Landau-Gutenteger erbaut. Seine eklektische Form verbindet Elemente der Neorenaissance und des Neoromanismus und ist damit ein hervorragendes Beispiel für den Lodzer Jugendstil der Jahrhundertwende. Am Gebäude sind bereits Gerüste zu sehen, und die Investoren bereiten eine vollständige Projektdokumentation vor.

Eine Fassade voller Symbole

Das Mietshaus in der Narutowicza-Straße 32 zeichnet sich durch die ungewöhnlich reiche Verzierung der Fassade aus. Neben den bereits erwähnten Fledermäusen mit anthropomorphen Gesichtern ist die Fassade mit Rosetten, Säulen, halbrunden Fenstern und Loggien verziert. Außerdem gibt es eine Fülle von kyrillischen Inschriften, die wahrscheinlich Werbung für Geschäfte waren, die hier vor dem Ersten Weltkrieg betrieben wurden. All dies macht das Gebäude zu einem Blickfang und regt die Fantasie an. Die markante gelbe Backsteinfassade kontrastiert mit den grau verputzten Teilen und bildet eine auffällige Komposition. Auch Details im romanischen Stil wie Biforien und Triforien oder dekorative Säulenköpfe sind erhalten geblieben.

Slawomir Milejski, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Die vielschichtige Geschichte des Ortes

Vor dem Bau des heutigen Gebäudes befand sich auf dem Gelände ein einstöckiges Holzhaus mit Nebengebäuden im Innenhof. Der Bau des neuen Backsteinhauses wurde Ende des 19. Jahrhunderts abgeschlossen. In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Gebäude mehrmals den Besitzer. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte es unter anderem der Familie Szpiro und kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Chai und Johanen Teitelbaum. Zu dieser Zeit war im Nebengebäude eine Wollwarenfabrik untergebracht, und im Gebäude selbst hatte der Gesangverein „Shir“ seinen Sitz. Nach dem Krieg ging das Mietshaus in staatlichen Besitz über und beherbergte eine Zeit lang die jüdische Druckerei, die Redaktion der Zeitung „Dos Naje Lebn“ und den Sitz des Verbands jüdischer Schriftsteller und Journalisten. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude von Leokadia Haskiel, einer Nachfahrin der früheren Eigentümer, zurückerobert.

Das Mietshaus der Auerbachs wird renoviert

Heute befindet sich das Mietshaus immer noch in Privatbesitz. Die Mieter, die dort wohnen, haben sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen und arbeiten aktiv an der Renovierung des Gebäudes. Obwohl die Finanzierung der Investitionen noch nicht abgeschlossen ist, umfassen die geplanten Arbeiten die Auffrischung der Fassade sowie die Erneuerung der Durchgangstore, Feuchtigkeitsisolierung und andere bauliche Maßnahmen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (Nr. A/353), was die Investoren dazu verpflichtet, den Charakter und die Details des Gebäudes zu erhalten.

Quelle: lodz.pl

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