Gmach NBP
Artur Andrzej, Public domain, via Wikimedia Commons

Das NBP-Gebäude in Danzig: ein Juwel der Neorenaissance, das seit 80 Jahren auf seinen Wiederaufbau wartet

Das NBP-Gebäude in Gdańsk, der ehemalige Sitz der Reichsbankhauptstelle, ist ein architektonisches Schmuckstück der Stadt und befindet sich in der Okopowa-Straße 1 (früher Karrenwall). Die Geschichte dieser Institution geht auf das Jahr 1879 zurück, als eine Zweigstelle der Reichsbank in Danzig eröffnet wurde, die sich zunächst am Dlugi Targ und später in der Piwna-Straße befand. Nach dem Abbau der inneren Stadtbefestigung wurden 1895 attraktive Grundstücke in der Altstadt frei, die den Bau des modernen Hauptsitzes der Bank in bester Lage, neben dem Upland-Tor und der Katownia, ermöglichten.

Das von Max Hasak, einem bedeutenden Architekten, der mit der Gestaltung von Bankgebäuden im Deutschen Reich verbunden war, entworfene Gebäude wurde auf einem L-förmigen Grundriss errichtet. Der Haupteingang auf der Seite des Upländer Tors führte zu einem repräsentativen Treppenhaus, und im nordwestlichen Teil des Erdgeschosses befand sich ein etwa 300 Quadratmeter großer Betriebsraum. Das Gebäude enthielt auch Dienstwohnungen für das Personal und den Direktor der Bank.

NBP-Gebäude, Fragment der Fassade. Foto: Gdańskie Nieruchomości

Die Fassade des im Neorenaissancestil gehaltenen und mit Flachreliefs, Skulpturen und Ornamenten reich verzierten Gebäudes war eine Hommage an bedeutende Persönlichkeiten der Danziger Stadtgeschichte wie Jan Hevelius, Daniel Gralath oder Jakob Kabrun. Die architektonischen Details aus Sandstein, die teilweise vergoldet sind, verweisen auf die nördliche Neorenaissance, die in Danzig an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert populär war. Die ebenfalls reich verzierten Innenräume des Gebäudes waren u. a. durch Majolika-Kassetten an der Decke des Operationssaals und Granitsäulen gekennzeichnet.

Ansicht des NBP-Gebäudes auf einer Postkarte von 1903 und heute. Foto: muzeumpomorza.pl und Gdańskie Nieruchomości

Das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs teilweise beschädigt. Unter anderem wurden die Giebel, das Dach und die Abschlüsse der Erkerfenster zerstört. Beim Wiederaufbau des Gebäudes im Jahr 1947 brannten das Dach und das oberste Stockwerk ab und machten die Zerstörung komplett. In den Jahren 1999-2000 wurden umfassende Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, bei denen die Fassade und einige Innenelemente restauriert wurden, so dass das Gebäude teilweise wieder in seinem alten Glanz erstrahlte. Obwohl nicht alle beschädigten Elemente wiederhergestellt wurden, ist das Gebäude der Polnischen Nationalbank nach wie vor eines der wichtigsten und historischsten Gebäude der Stadt.

Quelle: ibedeker.pl, gdansk.gedanopedia.pl

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