In der St.-Barbara-Kirche in Warschau wird ein neues Gemeindehaus gebaut. Die Investition ist Teil eines umfassenden Programms zur Wiederbelebung der St.-Barbara-Gärten. Das Projekt umfasst den Bau eines modernen Evangelisationszentrums sowie die Sanierung und Restaurierung des historischen Bereichs um die Kirche. Der Neubau in unmittelbarer Nähe der historischen Kirche konnte nicht ohne Meinungsverschiedenheiten und Kontroversen ablaufen.
Geschichte der Gemeinde und der St. Barbara-Kirche in Warschau
Die Ursprünge der St.-Barbara-Gemeinde gehen auf das 18. Jahrhundert zurück. Jahrhundert zurück. 1781 wurde an der Stelle des ehemaligen Swietokrzyski-Friedhofs eine kleine Kirche gebaut, die bis heute erhalten geblieben ist, wenn auch in veränderter Form. Im 19. Jahrhundert wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder aufgrund der Entwicklung Warschaus und des Baus der Eisenbahnlinie Warschau-Wien rasch an. Die alte Kirche wurde zu klein, und so beschloss man, ein neues Gotteshaus zu bauen. Die Bauarbeiten wurden ab 1883 unter der Leitung des Architekten Jozef Dziekoński durchgeführt. Die neue Kirche wurde 1886 eingeweiht und verfügte über einen Marmoraltar, eine Kanzel und ein Taufbecken. In der Zwischenkriegszeit wurde eine farbenfrohe Polychromie in Sgraffito-Technik ausgeführt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Die Deutschen sprengten sie 1944 in die Luft, wobei nur die Fundamente und Fragmente des Altars übrig blieben. Der Wiederaufbau begann 1945 nach einem Entwurf des Architekten Stanisław Marzyński. Die Arbeiten wurden 1957 abgeschlossen und die Kirche wurde von Primas Stefan Wyszyński eingeweiht.
Revitalisierung der Gärten der Heiligen Barbara
Die St.-Barbara-Kirche und die sie umgebenden Gärten sind heute einer der markantesten Punkte auf der Karte von Śródmieście. Seit einiger Zeit wird hier eine umfassende Revitalisierung durchgeführt, die unter anderem die Restaurierung der Christusstatue und der Platane, die Pflege des Baumbestands und die Erstellung eines Katalogs von Kunstgegenständen aus dem 19. Der neu gestaltete Bereich soll mehr Grün und biologisch aktive Flächen erhalten. Die Alleen werden aus durchlässigen Materialien bestehen, und das Bepflanzungskonzept bezieht sich auf die historischen Pläne Lindleys aus der Jahrhundertwende.

Neues Gemeindehaus und Evangelisationszentrum
Das neue Gebäude in der Nowogrodzka-Straße soll als Gemeindehaus und Evangelisationszentrum dienen. Das Gebäude wird vier Stockwerke haben und mit einer Reihe von umweltfreundlichen Lösungen ausgestattet sein. Das Regenwasser wird in einem Rückhaltebecken aufgefangen und die Terrassen werden mit Bäumen bepflanzt. Die Heizungs- und Belüftungssysteme sind so konzipiert, dass sie energieeffizient sind und die Umgebung nur minimal beeinträchtigen. Das neue Gebäude wird das Pfarrbüro, die Archive, Schulungs- und Versammlungsräume sowie Räume für Gemeinden und pastorale Gruppen beherbergen. Im zentralen Bereich ist eine Kapelle für Gebetstreffen geplant. Der architektonische Entwurf wurde von dem Büro Juvenes-Projekt erstellt. Wie Pfarrer Tomasz Zaperty betont, soll die Investition die Bedingungen für das Funktionieren der Gemeinde verbessern und eine moderne Pastoral ermöglichen.
Das neue Pfarrhaus – Architektur
Die Masse des neuen Gebäudes wurden so konzipiert, dass sie wirtschaftlich sind und sich harmonisch in die historische Umgebung einfügen. Die Architekten entschieden sich für eine einfache vertikale Komposition, deren Rhythmus durch die vertikale Gliederung der Fassade unterstrichen wird. Die Fassaden wurden in hellen Stein- und Putztönen gestaltet, die durch natürliche Holz- und Glaselemente ergänzt werden. Auf diese Weise soll das Gebäude eine kohärente Einheit mit der Kirche und der zeitgenössischen Architektur der Nowogrodzka-Straße bilden. Die verwendeten Materialien sollen die Dauerhaftigkeit und den zeitlosen Charakter der Investition unterstreichen. Die Planer haben darauf geachtet, große Verglasungen vorzusehen, die natürliches Licht in die Innenräume bringen und von der Seite der Gärten aus den Blick auf Grünflächen und Gemeinschaftsräume freigeben. Die bepflanzten Terrassen haben eine nützliche und ökologische Funktion und verbessern das Mikroklima der gesamten Anlage.

Kontroverse um die Investition
Der Bau des Gemeindehauses hat von Anfang an Emotionen geweckt. Im öffentlichen Raum wurden Stimmen laut, die den Standort des Gebäudes und seine Auswirkungen auf die historische Umgebung betrafen. Einige Meinungen bezogen sich auf den angeblichen Standort der Investition auf dem Gelände eines ehemaligen Friedhofs. Die Gemeinde erklärte, dass das für das Gebäude vorgesehene Grundstück nicht den Bereich ehemaliger Bestattungen umfasse und dass den Arbeiten archäologische Untersuchungen vorausgingen. Für Diskussionen sorgte auch die Verknüpfung des Projekts mit dem geplanten Hochhaus Roma Tower, über das wir HIER geschrieben haben. Die Gemeinde erklärt, dass die vom Bauträger erhaltenen Mittel eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der Vereinbarung darstellen und ausschließlich für den Bau des neuen Gemeindegebäudes bestimmt sind. Die Planer versichern uns jedoch, dass die architektonische Form des Gemeindehauses unter Berücksichtigung des Maßstabs der Umgebung und des Charakters des historischen Komplexes entwickelt wurde.
Bedeutung des Projekts für die Gemeinde
Das neue Gemeindehaus soll das baufällige Pfarrhaus ersetzen, das den heutigen technischen und funktionalen Anforderungen nicht mehr entspricht. Die Investition wird Raum für Versammlungen, Bildungs- und Kulturveranstaltungen schaffen und die Arbeitsbedingungen für die pastoralen Mitarbeiter verbessern. Der Bau des Evangelisierungszentrums in der St.-Barbara-Kirche ist die nächste Etappe bei der Wiederbelebung dieses Teils von Warschau. Nach der Fertigstellung werden die Kirche und ihre Umgebung zu einem Ort des Gebets und darüber hinaus zu einem wichtigen soziokulturellen Mittelpunkt im Herzen der Stadt.
Quelle: Römisch-katholische Pfarrei St. Barbara in Warschau
Visualisierungen: Römisch-katholische Pfarrei der Heiligen Barbara in Warschau
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Die Kirche kurz nach ihrer Inbetriebnahme und heute. Quelle: Museum von Warschau und Google Maps
Das Gebiet um die Kirche vor und nach dem Baubeginn. Foto: Google Maps und Mateusz Markowski/WhiteMAD


























