Pałac Brühla w Brodach

Das Schloss Brühl in Brody erhebt sich langsam aus der Ruine. Die Geschichte der prächtigsten Residenz in der Region Lubuskie

Das Schloss Brühl in Brody ist eines der schönsten Denkmäler in der Woiwodschaft Lubuskie und Teil eines beeindruckenden Schloss- und Parkkomplexes. Seine Geschichte reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, und seine turbulente Geschichte umfasst sowohl Zeiten des Wohlstands als auch der Zerstörung. Heute wird der Palastkomplex langsam renoviert.

Geschichte von Schloss Brühl in Brody

Die Brodyer Residenz wurde erstmals 1622 erwähnt, aber erst Heinrich von Brühl, der erste Minister von König August III. von Sas, gab ihr ihre heutige Form. Er erwarb das Anwesen 1740 und ließ es im Geiste des sächsischen Rokoko umbauen. Während seiner Regierungszeit wurde das Anwesen erheblich erweitert und erlangte Berühmtheit, weshalb das Denkmal heute als Schloss Brühl bekannt ist. Die Arbeiten, die von dem Architekten Johann Christoph Knöffel geleitet wurden, wurden 1749 abgeschlossen. Leider wurde das Schloss weniger als 10 Jahre später von preußischen Husaren auf Befehl von König Friedrich II. niedergebrannt. Der Wiederaufbau begann erst im 19. Jahrhundert und dauerte in Etappen bis 1924. Kurz darauf hingen erneut schwarze Wolken über dem Gut Brodov. Friedrich Franz von Brühl war der letzte Besitzer des Schlosses und seiner Umgebung. Die mehr als zweihundertjährige Herrschaft der gräflichen Familie ging mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu Ende. In der ersten Februarhälfte 1945 verließ Friedrich aus Angst vor den heranrückenden sowjetischen Truppen das Familiengut und kehrte nicht mehr dorthin zurück. Kurze Zeit später wurde das Schloss von der Roten Armee in Brand gesetzt. Von der Villa blieben nur die ausgebrannten Mauern übrig.

Der Palast auf einer Postkarte aus den 1920er Jahren. Quelle: zamkipałacedworywojewództwaalubuskiego.pl

Architektur und Dekoration des Palastes

Schloss Brühl ist ein monumentales Gebäude, das auf einem hufeisenförmigen Grundriss errichtet wurde. Es besteht aus einem Hauptgebäude und zwei Seitenflügeln, die von einem hohen Dach bedeckt sind. Die Fassade des Gebäudes besticht durch ihre reiche Verzierung mit einem zweigeschossigen Säulengang und geschnitzten Details. Der Zugang zum Inneren erfolgte über eine breite Treppe, die mit den Figuren von vier Atlanten verziert war und einen Balkon stützte. Darüber befand sich ein halbkreisförmiger Giebel mit einer Uhr. Das Innere bestach durch stuckierte, getäfelte und reich verzierte Decken und eine erstaunliche Treppe. Der Ballsaal zeichnete sich durch Dekorationen im Rokoko-Stil und eine luxuriöse Ausstattung aus. Das Schloss beherbergte Sammlungen von Werken von Tizian, Rubens und Cranach sowie Meißner Porzellan und kostbare Wandteppiche. Auf der Rückseite des Schlosses befand sich ein weitläufiger französischer Garten, der im 19. Jahrhundert in einen Landschaftspark umgewandelt wurde. Früher war er mit zahlreichen Springbrunnen, Statuen und kunstvoll angelegten Blumenbeeten geschmückt.

Schloss Brühl in Brody: Zerstörungund laufender Wiederaufbau

Nach dem Krieg blieb der Palast eine Ruine. Im Jahr 1946 wurde die Brody-Residenz in den Staatsbesitz eingegliedert. In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden Konservierungsarbeiten durchgeführt, aber erst 2008 begann der systematische Wiederaufbau des Komplexes. Der neue Eigentümer, Maciej Jusiel, leitete die Renovierung ein und ließ die Nebengebäude, in denen heute ein Hotel und ein Restaurant untergebracht sind, in neuem Glanz erstrahlen. Im Jahr 2013 wurde die Rekonstruktion des Daches des Hauptgebäudes abgeschlossen, und in den folgenden Jahren wurden nach und nach architektonische Details restauriert, darunter die Uhr im Tympanon. Heute ist der Hauptteil des Palastes immer noch eine Ruine, wird aber systematisch restauriert. Die restaurierten Nebengebäude laden zum Besuch ein, und innerhalb des Komplexes befinden sich ein Stall und eine Pferdepension. Bei einem Spaziergang durch die ehemaligen Parkalleen kann man die erhaltenen Elemente der ehemaligen Gartenanlage bewundern, den Geist vergangener Epochen spüren und die Bemühungen der Eigentümer würdigen, die sich bemühen, dem Ort zu seinem früheren Glanz zu verhelfen.

Quelle: zabytek.pl, palaceiparki.pl, ziemialubuska.pl

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Der Palast in Brody im Jahr 1925 und heute. Quelle: Deutsche Fotothek und Marek Mróz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Schloss Brühl in Brody kurz vor dem Krieg und heute. Quelle: Deutsche Fotothek und PaulT (Gunther Tschuch), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons