Niederschlesien, bekannt für seinen Reichtum an historischen Denkmälern, steht vor einer weiteren wichtigen Investition. Diesmal hat die lang erwartete Renovierung eines der barocken Schätze der Region begonnen. Das seit Jahren verlassene Barockschloss in Twardogóra wird bald wieder in neuem Glanz erstrahlen und zu einem lebendigen Ort werden.
Der Palast in Twardogóra ist ein Gebäude mit einer reichen Vergangenheit, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich war es ein 1594 erbautes Herrenhaus, doch im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude mehrfach umgebaut und erweitert, unter anderem im Jahr 1685. Damals ließ Eleonora Karolina von Württemberg-Mömpelgard die wehrhafte Burg in ein Schloss im Barockstil umbauen. Im Jahr 1715 wurde das Gebäude dann nach einem Entwurf von Christoph Hackner modernisiert und gehörte ab 1744 der Familie Reichenbach aus Goszcz. Bis 1811 war das Schloss von einem Wassergraben umgeben, der bei einem weiteren Umbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entfernt wurde.
Der Palast in Twardogóra in den 1920er Jahren. Quelle: Niederschlesische Digitale Bibliothek
Nach 1945 wurde die Residenz von der Caritas-Stiftung genutzt, danach diente sie als Schule und Internat. 1963-1966 wurden zwei neue Flügel angebaut, die stilistisch nicht zum ursprünglichen Gebäude passten. Im Schlosskomplex sind Reste des Grabens und der Erdwälle erhalten, ebenso wie das barocke Eingangstor aus Backstein, das mit einer Arkade mit toskanischen Pilastern, einem Giebel mit dem Monogramm der Fürstin Eleonora und der Wappenkartusche der ehemaligen Besitzer verziert ist. Lange Zeit stand der Palast von Twardogóra leer und verfiel von Jahr zu Jahr. Dank der Entschlossenheit der örtlichen Behörden hat er nun die Chance auf ein neues Leben.
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Die Gemeinde Twardogóra, die Eigentümerin dieses historischen Gebäudes geworden ist, hat ehrgeizige Pläne, um es in seinem früheren Glanz wiederherzustellen. Die erste Phase der Restaurierung umfasst den Abriss der beiden Nebengebäude aus den 1960er Jahren, die an den Hauptteil des Palastes angrenzen, sowie den Abriss der Einzelgarage. Mit diesem Schritt soll das Schloss seine ursprüngliche architektonische Form zurückerhalten.
Das Unternehmen WELES, das mit der Durchführung der ersten Phase der Arbeiten beauftragt wurde, wird sich auch um die Sicherung des Geländes kümmern. Die Gesamtkosten für diese Phase belaufen sich auf 150 000 PLN, wovon 147 000 PLN aus dem Polnischen Auftragsfonds der Regierung im Rahmen des Programms für strategische Investitionen stammen. Der Vertrag für diese Aufgabe wurde am 27. September 2024 unterzeichnet.
Fot twardogora.pl
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten soll der Palast von Twardogora als kulturelles und soziales Zentrum für die Bewohner der Stadt und der Umgebung genutzt werden. Das Gebäude wird in einen Raum für kulturelle, soziale und Bildungsveranstaltungen umgewandelt und zu einem wichtigen Treffpunkt für die lokale Gemeinschaft.
Quelle: twardogora.pl, mojaolesnica.pl
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