Die Installation „Soul“ wurde anlässlich der Kyiv Design Week an der Fassade der St. Nicholas Church in Kiew angebracht. Zur gleichen Zeit schmückte eine ähnliche Illumination das Innere des historischen Bahnhofs in Zürich, Schweiz. Der Autor der Leuchtkomposition ist der Künstler Mykola Kabluka.
Die Installation „Soul“ soll die Energie und Kreativität des ukrainischen Volkes symbolisieren. Das leuchtende Muster an der Fassade der Kirche soll die Aufmerksamkeit auf das historische Gebäude lenken und seinen Wert als architektonisches Denkmal unterstreichen.
Im Gegensatz dazu wurde im Rahmen der diesjährigen Zurich Design Week eine Installation im historischen Schalterraum des Zürcher Bahnhofs geschaffen. Die Installation verwandelte den Bahnhof in einen Raum mit sanften Farben und wellenförmigen Formen, die einen magischen, lebendigen und dynamischen Raum schaffen.
„Soul“ wurde mit innovativer Technologie und Glasfiltern, einem Laser und einer speziellen Software geschaffen. Lichtwellen werden auf die architektonischen Objekte projiziert und lassen sie scheinbar lebendig werden.
Wir verwenden Licht als Hauptinstrument, um Gefühle zu vermitteln, die nicht in Worten beschrieben werden können. Für diese Installation haben wir ein System aus beweglichen Lichtfiltern geschaffen, die das Licht gezielt streuen und so ein Gefühl der ständigen Veränderung und Transformation des umgebenden Raums erzeugen. Es ist eine Kombination aus Technologie und Kunst, die den Betrachter in einen besonderen meditativen Zustand versetzt „, sagt Mykola Kabluka, Autor des Projekts.
Die „Soul“-Installation hat eine wichtige Aufgabe: Sie soll auf renovierungsbedürftige architektonische Objekte aufmerksam machen. Auf diese Weise hat das Projekt bereits in Kiew Aufmerksamkeit erregt, wo es zur Beleuchtung der St.-Nikolaus-Kirche eingesetzt wurde. Diese neugotische Kirche ist eines der berühmtesten architektonischen Wahrzeichen der Stadt. Bei einem Brand im Jahr 2021 wurden die Fassade und die Orgel der Kirche beschädigt, und das Gebäude muss verstärkt und restauriert werden.
Die im Rahmen der Zurich Design Week entstandene Installation verfolgt einen ähnlichen Zweck. Sie soll die Aufmerksamkeit auf den ältesten Bahnhof Zürichs lenken. Seit der Eröffnung der alternativen Strecke des Zimmerberg-Basistunnels im Jahr 2002 fahren die meisten Fernverkehrszüge nicht mehr durch den Bahnhof Enge und das westlichste Gleis wurde entfernt. Verschwunden sind unter anderem die Räume des alten Ortsstellwerks, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie Abstellanlagen. „Soul“ soll daher an die Qualitäten dieser beiden alten Anlagen erinnern.
Die Beleuchtung von Gebäuden wie der St.-Nikolaus-Kirche und dem historischen Billettschalter im Bahnhof Enge ist nicht nur ein künstlerisches Statement, sondern auch ein Aufruf zum Handeln und zur Bewahrung der Erinnerung. Sie macht deutlich, wie wichtig der Schutz von Baudenkmälern ist, die von der Zerstörung bedroht sind. Es ist auch eine Chance, uns daran zu erinnern, dass solche historischen Orte nicht nur die Schönheit der Vergangenheit darstellen, sondern auch unsere gemeinsame kulturelle Zukunft, betonen die Projektorganisatoren.
Projekte wie Soul sind nicht nur unter künstlerischen Gesichtspunkten wichtig, sondern auch als Mittel des sozialen Aktivismus. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die wichtigen Fragen der Erhaltung des architektonischen Erbes, während sie gleichzeitig die Grenzen der traditionellen Kunst mit den neuesten Technologien erweitern. Licht in den Händen des Künstlers wird zu einem Werkzeug für den Dialog zwischen Vergangenheit und Zukunft und erinnert uns an die Bedeutung der kulturellen Bewahrung.
quelle: Mykola Kabluk
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