Der Palast in Dobrocin steht vor großen Veränderungen. Die Stiftung ZW hat sich die ehrgeizige Aufgabe gestellt, den historischen Park und die Residenz in der Woiwodschaft Ermland-Masuren zu revitalisieren. Diese malerische Region, bekannt als das Land der tausend Seen, zieht seit Jahren Natur- und Geschichtsliebhaber an. Dank der Initiative der Stiftung wird das zehn Hektar große Gelände nun als Kultur- und Biodiversitätszentrum zu neuem Leben erweckt.
Dobrocin ist ein Ort mit einer reichen Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, als die Familie von Wilmsdorf dort ihren ersten Wohnsitz gründete. Später ging das Gut an die Familie Truchsess-Waldburg und ab 1792 an die Familie von Domhardt über. Der letzte Besitzer vor 1945 war Baron Otto von Goltz-Domhardt. Das heutige Schloss wurde in den 1840er Jahren an der Stelle eines früheren Herrenhauses (umgebaut und erweitert) errichtet, das wahrscheinlich aus dem 18. Das Gebäude erhielt einen unregelmäßigen Grundriss und wurde mit zwei Türmchen, Nebengebäuden und Seitenflügeln versehen. Daneben steht ein langgestrecktes Quartärgebäude aus der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Der Palast wurde in den 1920er Jahren renoviert. Von 1946 bis 1971 beherbergte es den Landwirtschaftsschulkomplex. Später wurde der Palast aufgegeben und begann zu verfallen. Seit 2001 befindet er sich in Privatbesitz.
Das Schloss Dobrocin als Schule. Foto mit freundlicher Genehmigung des Museums von Ermland und Masuren
Im Hauptteil ist die ursprüngliche Anordnung der Innenräume in Form eines Amphitheaters erhalten geblieben, ebenso wie die Holzfenster und -türen aus der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts, die Stuckdecken, die hölzernen Kassettendecken und die Stein- und Terrakottaböden. Auch Kamine (darunter ein manieristischer Kamin aus dem Jahr 1639) und Kachelöfen (darunter ein klassizistischer aus dem 19. Jahrhundert) sind von der alten Einrichtung erhalten geblieben. Im Rahmen des Revitalisierungsprojekts plant die Stiftung die Einrichtung einer Kunstgalerie, von Bildungsräumen sowie einer Bibliothek und eines Lesesaals. Der Palast wird Platz für eine Dauerausstellung über das Werk von Natalia LL sowie für Wechselausstellungen bieten. Im Landschaftspark, der den Palast umgibt, werden zwei Gewächshäuser mit historischen Pflanzenarten, ein Damwildgehege, ein Vogelhaus und eine Skulpturenausstellung im Freien entstehen. Die Gesamtgestaltung soll an das historische Erscheinungsbild der englischen Landschaftsparks erinnern.
Foto: Stiftung ZW
Der Park- und Schlosskomplex in Dobrocin liegt nur 8 km von der S7 entfernt, die Warschau mit Gdańsk verbindet, und ist damit für Touristen und Bewohner der Region leicht erreichbar. Die Nähe zum Bahnhof erhöht seine Attraktivität als Kultur- und Bildungszentrum zusätzlich. Die ZW-Stiftung, die seit 2019 tätig ist, konzentriert sich auf die Förderung von Kunst und Biowissenschaften. Die von Mateusz Kozieradzki und Dawid Lewandowski gegründete Organisation hat sich seit ihrer Gründung dem Aufbau einer Sammlung von Kunstwerken, naturwissenschaftlichen Sammlungen und Archivmaterial verschrieben. Aufgabe der Stiftung ist die Unterstützung von Künstlern und Wissenschaftlern sowie die Förderung der Bildung durch die Organisation von Ausstellungen, Publikationen und kulturellen Veranstaltungen.
Die vollständige Renovierung des Komplexes ist für das Jahr 2029 geplant, wobei die ersten Visualisierungen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein sollen. Das Projekt, mit dem die historisch vernachlässigte Anlage wiederbelebt werden soll, ist auf die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Denkmalpfleger angewiesen. Die ZW-Stiftung zählt auf die Unterstützung von Spendern, die sich an diesem einzigartigen Projekt beteiligen können. Sie erhalten nicht nur die Möglichkeit, an den jährlichen Bällen in Dobrocin teilzunehmen, sondern werden auch auf der Website der Stiftung und in Publikationen über die Geschichte des Ortes erwähnt. Die Stiftung ZW lädt alle Interessierten ein, den Fortgang des Projekts zu verfolgen und sich an der Schaffung eines neuen Kulturzentrums in Ermland und Masuren zu beteiligen.
Quelle: Stiftung ZW, leksykonkultury.ceik.eu
Zeitgenössische Fotos: ZW Foundation
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