Im Laufe der Jahre wurden auf und um das Wawel-Schloss verschiedene Skulpturen und Denkmäler aufgestellt. Wenn man den Czerwieński-Boulevard in der Nähe des berühmten Hügels entlang spaziert, stößt man auf ein besonders bedeutungsvolles Denkmal. Die kleine Skulptur erinnert an Dżok, einen Hund, dessen Geschichte die Menschen in Krakau berührte und zum Symbol für die bedingungslose Treue des Tieres zum Menschen wurde.
Anfang der 1990er Jahre starb Dżoks Besitzer plötzlich an einem Herzinfarkt. Ein Krankenwagen brachte den Mann vom Grunwaldzkie-Kreisel weg, und der schwarze Köter musste bleiben. Fast ein Jahr lang verließ er den Ort nicht, an dem er sein Herrchen zum letzten Mal gesehen hatte. Die Krakauer Bevölkerung, die von diesem Akt der bedingungslosen Treue gerührt war, begann, das Tier zu füttern und zu versorgen. Dżok wurde schließlich von Maria Müller, der Witwe des bekannten Aktivisten Władysław Müller, aufgenommen. Nach ihrem Tod im Jahr 1998 wurde der Hund wieder allein gelassen. Er entkam aus dem Tierheim und starb kurze Zeit später, als er auf dem Bahngelände in Borek Fałęcki von einem Zug erfasst wurde.
Die Initiative zum Gedenken an Dżok
Zunächst waren die städtischen Behörden nicht mit der Idee einverstanden, den Hund zu ehren, aber dank der Entschlossenheit der Krakauer und der Unterstützung vieler Organisationen und bekannter Persönlichkeiten konnte das Projekt verwirklicht werden. Der Krakauer Tierschutzverein, Medienvertreter und Künstler wie Zbigniew Wodecki, Jerzy Połomski und Krzysztof Cugowski waren an der Initiative beteiligt. Der Autor des Denkmals war der hervorragende Bildhauer Bronisław Chromy. Die feierliche Enthüllung fand am 26. Mai 2001 statt und wurde von dem Gesangs- und Tanzensemble „Małe Słowianki“ künstlerisch umrahmt. Zu den Teilnehmern gehörten der Bürgermeister der Stadt, Andrzej Golas, Agata Buzek, Janusz Wojciechowski und Teresa Starmach. Der symbolische Akt der Enthüllung wurde von einem deutschen Schäferhund namens Kety vollzogen.

Symbolik und Form der Skulptur
Die Form des Denkmals ist sehr aussagekräftig und symbolisch. Es stellt einen Hund dar, der von menschlichen Händen umgeben ist, die ihn wie schützende Flügel umschließen. Indem er dem Betrachter seine Pfote entgegenstreckt, drückt der Jock Vertrauen und das Bedürfnis nach Nähe aus. Die Skulptur wird als Ausdruck sowohl der hündischen Treue als auch der tiefen, artenübergreifenden Bindung zwischen Mensch und Tier gelesen. Die Statue ist mit einer zweisprachigen Inschrift versehen, die die Geschichte von Djokka als „der treueste der Treuen“ und „Symbol für die Treue des Hundes“ näher beleuchtet.
Der Hund Jock in der Kultur
Die Geschichte des Hundes Jock hat viele Menschen inspiriert. Im Jahr 2007 erstellten die Schüler der Grundschule Nr. 117 in Krakau unter Anleitung ihrer Lehrer ein Buch mit dem Titel „Dżok – die neueste Legende von Krakau“, das auf Geschichten und Zeichnungen basiert. Im selben Jahr veröffentlichte Barbara Gawryluk eine Geschichte mit dem Titel „Dżok. Legenda o psiej wierności“, während Karol Kozłowski eine poetische Version in dem Buch „Pies Dżok. Der Treueste der Treuen“. Bereits 1991 bereitete die Krakauer Niederlassung des polnischen Fernsehens einen Dokumentarfilm vor, der eine Geschichte aufzeichnete, die die Herzen Tausender berührte.
Das Denkmal für Dżok – eine zeitgenössische Legende
Dżok war keine fiktive Figur, aber seine Geschichte ist dank seiner außergewöhnlichen Hingabe und seines tragischen Schicksals in die städtische Folklore als Legende des modernen Krakau eingegangen. Sein Denkmal ist ein Ausdruck des Respekts für den Hund und eine Hommage an universelle Werte wie Treue, Erinnerung und selbstlose Liebe.
Quelle: krakow.travel, psilos.org
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