Das Deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig, auch bekannt unter der Bezeichnung Messehaus Bugra, war ein wichtiges Zentrum für den Buchhandel in Deutschland. Das zwischen 1898 und 1901 nach einem Entwurf des schwedischen Architekten Emil Hagberg errichtete Gebäude zeichnete sich durch seine Neorenaissance-Architektur aus. Sein Herzstück war der Gutenberg-Saal, ein beeindruckender Raum, der für verschiedene Veranstaltungen und als Gedenkstätte für den berühmten Drucker gedacht war. Das Gebäude wurde bei der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Erst kürzlich wurde es im Rahmen eines umfassenden Wiederaufbaus in seiner vollen Pracht wiederhergestellt.
Das 1901 eröffnete Deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig entwickelte sich bald zu einem Kultur- und Ausstellungszentrum, in dem jährlich Neuerscheinungen und Ausstellungen zur Buch- und Druckereigeschichte gezeigt wurden. Anlässlich der für 1940 geplanten Gutenberg-Ausstellung im Reich wurde das Gebäude 1938 von Curt Schiemichen erweitert, um eine Dauerausstellung zur Geschichte des Buches zu ermöglichen. Seitdem ist der Ort als Bugra-Messehaus bekannt.
Das Gebäude auf einer Postkarte aus dem frühen 20. Jahrhundert. Foto: http://www.zeno.org/Ansichtskarten/M/Leipzig, Sachsen
Bei einem Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde das Gebäude schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde das Gebäude in vereinfachter Form wiederaufgebaut und diente erneut als Ausstellungszentrum. Der Gutenberg-Saal wurde jedoch zerstört, und an der Außenfassade ist nur noch ein Erker erhalten, in dem sich früher eine Statue des Erfinders des ersten industriellen Druckverfahrens der Welt befand, für das bewegliche Lettern verwendet wurden.
Deutsches Buchgewerbehaus im Jahr 2012. Foto von Ronny Schulz, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
In den folgenden Jahren verlor das Gebäude immer mehr an Bedeutung und wurde schließlich 1991 aufgegeben, als das in den Kellerräumen betriebene Restaurant Gutenbergkeller geschlossen wurde. Erst 2015-2018 wurde das Gebäude umfassend renoviert und erstrahlt nun wieder in altem Glanz. Damals wurden kriegsbeschädigte architektonische Details wie Dächer, Giebel und Fenster restauriert und der reich verzierte Erker erneuert. Außerdem wurden rund 1 000 Quadratmeter Sandsteindekoration restauriert und originalgetreu rekonstruiert, darunter ca. 150 Flachreliefs und andere Elemente. 150 Flachreliefs und andere Ornamente. Die Kosten für die Restaurierung des gesamten Komplexes, einschließlich des benachbarten Schiemichen-Gebäudes, beliefen sich auf mehr als 50 Millionen Euro.
Heute dient das Deutsche Buchgewerbehaus als Wohnhaus, doch die restaurierte Fassade und die historischen Details erinnern an den einstigen Ruhm des Ortes als wichtiges Zentrum des deutschen Verlagswesens.
Quelle: bildlexikon-leipzig.de, veikkos-archiv.com
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