Koszykowa 30
Elewacja po I etapie remontu. Fot. WUOZ w Warszawie

Die Koszykowa-Straße 30 wird immer schöner. Phase II der Arbeiten ist im Gange

Bis vor einigen Jahren galt das Gebäude in der Koszykowa-Straße 30 als eines der am meisten vernachlässigten in diesem Teil der Hauptstadt. Die netzgeschützte, schäbige Fassade schreckte die Passanten ab und verriet nichts von seiner reichen Vergangenheit. Dabei war es Ende des 19. Jahrhunderts eine prestigeträchtige Adresse, und der Entwurf stammte von Stefan Szyller selbst, einem der bedeutendsten Architekten seiner Zeit. Heute befindet sich das Gebäude in einem komplexen Prozess der Wiederherstellung seines historischen Aussehens, wobei das Ziel des gesamten Projekts darin besteht, das Vorkriegsdesign des Denkmals getreu zu rekonstruieren.

Geschichte des Gebäudes Koszykowa 30

Das Mietshaus wurde zwischen 1897 und 1898 erbaut und hatte ursprünglich drei Stockwerke und drei Nebengebäude, die einen Hof umgaben. Die reich verzierte Fassade wurde im Geiste des Eklektizismus mit deutlichen Anklängen an die Renaissance erhalten. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde ein zusätzliches Stockwerk aufgesetzt, doch wurde das Gebäude 1944 schwer beschädigt. Beim Wiederaufbau des Gebäudes wurden das oberste Stockwerk und die Backsteingiebel entfernt, und in den folgenden Jahrzehnten wurde das Gebäude all seiner kunstvollen Verzierungen beraubt. Nur die steinernen Balkone blieben erhalten, die 2014 restauriert wurden. In den Nachkriegsjahren wurde auch ein Teil der Nebengebäude abgerissen, und das Gelände wurde für die Erweiterung der Telefonzentrale in der Piękna-Straße genutzt.

Projekt zur Rekonstruktion der Fassade in der Koszykowa-Straße 30

Im Jahr 2022 gab die Wohngemeinschaft ein Projekt zur Rekonstruktion der Fassade an der Seite der Koszykowa-Straße in Auftrag. Auslöser für die Veränderungen war der sehr schlechte technische Zustand des Gebäudes, aber schließlich wurde beschlossen, es zu sanieren. Das Projekt wurde auf der Grundlage von Fotodokumentationen, architektonischen Untersuchungen und einer Analyse vor Ort ausgearbeitet. Die Idee ist, dem Gebäude sein früheres Aussehen wiederzugeben, allerdings ohne den Überbau aus der Zwischenkriegszeit, aber mit dem ursprünglichen Schlussstein. Aufgrund der hohen Kosten der Arbeiten wurde beschlossen, sie in Etappen durchzuführen. Gemäß dem Plan setzt die Gemeinde nun konsequent die aufeinander folgenden Phasen des Projekts um.

Koszykowa 30 vor der Fassadensanierung. Foto Google Maps

Renovierungsarbeiten – Koszykowa 30

Die Arbeiten begannen im Jahr 2023 und wurden zunächst ausschließlich aus Mitteln der Anwohner finanziert. Damals konzentrierte man sich auf die Instandsetzung der Struktur, die Verstärkung der Stürze, die Neuvermauerung beschädigter Wandabschnitte und den Schutz der Stahlelemente. Auch einige der Gesimse und einfache architektonische Details wurden restauriert. Die überraschend gute Wirkung dieser Maßnahmen führte dazu, dass die Stadt den Bewohnern einen Teil der entstandenen Kosten mit einem Zuschuss von 285.600 PLN im Jahr 2024 erstattete.

Zweite Phase der Renovierung in Koszykowa

Derzeit läuft eine weitere Phase des Wiederaufbaus, diesmal unterstützt durch einen Zuschuss der Stadt Warschau in Höhe von 384.000 PLN, was fast 60 Prozent der Gesamtkosten ausmacht. Im Rahmen der Arbeiten wird die reiche Stuckarbeit im ersten und zweiten Stockwerk restauriert. An der Fassade erscheinen Girlanden, Kränze, Sparren und Halbsäulen, und ein Teil der Wände wird mit Klinkern verkleidet – alles in Anlehnung an die alten Entwürfe. Das letzte Stockwerk wurde nur vorläufig geschützt, da es in Zukunft wieder seinen ursprünglichen Abschluss aus Bögen und Ziegelgiebeln erhalten soll. Die Arbeiten sollen noch in diesem Monat abgeschlossen werden.

Quelle: warszawa.wyborcza.pl, Mazowiecki Wojewódzki Konserwator Zabytków, Tu było, tu stało

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Mietshaus aus dem frühen 20. Jahrhundert, vor dem Aufbau und nach der 2023 abgeschlossenen Renovierung. Bildnachweis: M. Omilanowska, Stefan Szyller 1857-1933, Warschau 1995 und Krzysztof Olszak/TBTS

Das Mietshaus nach dem Ende des Krieges und vor der ersten Renovierungsphase. Quelle: Rathaus Warschau, Amtsarchiv und Google Maps

Koszykowa 30 vor und nach der Fassadensanierung 2023. Foto von Krzysztof Olszak/TBTS und Google Maps