Seit Jahren gelingt es Wrocław, Modernität mit der Pflege des historischen Erbes zu verbinden. Die Renovierung von Denkmälern ist nicht nur ein Weg, die Identität der Stadt zu bewahren, sondern auch eine Gelegenheit, alten Gebäuden neues Leben einzuhauchen. Ein weiteres Beispiel für eine solche Initiative ist die Renovierung der Überreste der Ziegeleibastion auf dem Polnischen Hügel – eines der faszinierendsten Relikte des ehemaligen Befestigungssystems der Stadt.
Die Ziegeleibastion – die Entstehung von
Die zwischen der Akademie der Schönen Künste und dem Nationalmuseum an der Purkyniego-Straße gelegene Ziegeleibastion ist eines der wenigen Überbleibsel der Breslauer Befestigungsanlagen aus dem 16. Jahrhundert. Jahrhundert. Sie wurde 1585 an der Stelle des ehemaligen Maurertors errichtet, das Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung war. Entworfen wurde sie von Hans Schneider von Lindau, einem angesehenen Architekten und Festungsbaumeister, der in Schlesien und Pommern tätig war. Die Bastion wurde nach dem so genannten neuitalienischen System mit den charakteristischen Kasematten, d. h. gewölbten, unterirdischen Verteidigungsräumen, errichtet. Im Laufe der Zeit wurde das Bauwerk um einen Ravelin und eine Kavallerie erweitert, wodurch es zu einer der wichtigsten städtischen Festungen wurde.
Das Schicksal des Gebäudes im 19. Jahrhundert
Nach der Auflösung des Breslauer Verteidigungssystems im Jahr 1807 wurde die Ziegelei-Bastion (wie auch andere Festungsanlagen) in ein Erholungsgebiet umgewandelt. Die militärische Ausrüstung wurde entfernt und einige der Kasematten wurden verschüttet. An ihrer Stelle wurde ein Aussichtshügel angelegt, der im 19. Jahrhundert zu Ehren des deutschen Schriftstellers und Schauspielers Karl von Holteia als Holteia-Hügel bekannt wurde. Nach 1945 wurde die Anlage in Polnischer Hügel umbenannt. Teile der Mauern, ein Portal und Teile der Geschützstellung sind bis heute erhalten geblieben, und unter der Oberfläche befinden sich noch immer verschüttete Kasematten. In den 1970er und 1980er Jahren wurden Versuche zur Erhaltung der Anlage unternommen, die jedoch nie abgeschlossen wurden.
Die Ziegelei-Bastion in der Zukunft. Foto: Rathaus von Wrocław
Die Ziegelei-Bastion wird ein neues Leben bekommen
Die ersten Renovierungsarbeiten auf dem polnischen Hügel sind für das Jahr 2025 geplant. Im April wird das Amt für Stadtgrün eine Ausschreibung für die Arbeiten an der Artillerieterrasse, dem sichtbarsten, aber auch am meisten beschädigten Teil der ehemaligen Bastion, veröffentlichen. Der Umfang der Arbeiten umfasst u. a. die Ausführung von Feuchtigkeitsabdichtungen, die Erneuerung der Oberfläche, den Wiederaufbau von drei ehemaligen Artilleriestellungen und die Installation eines Regenwasserableitungssystems. Die Planungsunterlagen für die nächsten Renovierungsphasen der übrigen Teile der Festungsanlagen sind ebenfalls fertig. Dies ist ein wichtiger Schritt, um eines der wertvollsten Denkmäler der militärischen Vergangenheit von Wrocław zu erhalten und für die Öffentlichkeit und Touristen zugänglich zu machen.
Die am besten erhaltene Bastion in Wrocław
Wie Adam Żurek in seinem „Lexikon der Breslauer Architektur“ betont, sind die Überreste der Ziegeleibastion die am besten erhaltenen Fragmente der ehemaligen Bastionen der Stadt. Obwohl mehr als zwei Jahrhunderte seit ihrer Umwandlung in einen Park vergangen sind, birgt das Gelände noch immer Potenzial – sowohl für die Bildung als auch für die Freizeitgestaltung. Dank der geplanten Renovierung wird die historische Stätte ihre Pracht und ihren früheren Charakter wiedererlangen, und die Breslauer Bürger werden einen weiteren Raum zur Entspannung inmitten von Grün und Geschichte erhalten.
Quelle: Rathaus von Wrocław
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