Seit 2017 wird die Allerheiligenkirche am Grzybowski-Platz in Warschau einer umfassenden Renovierung unterzogen, deren nächste Etappe die Restaurierung der westlichen Arkade und eines Teils der Vorderfront ist. Dieses große Vorhaben wird von der Stadt Warschau mitfinanziert.
Dank der städtischen Zuschüsse konnten bereits eine Reihe von Arbeiten durchgeführt werden, darunter die Reparatur der Isolierung in der Unterkirche, die Renovierung des Innenraums des Presbyteriums und die Restaurierung des westlichen Kirchenschiffs sowie die Erhaltung von Seitenaltären wie dem Antoniusaltar und dem Altar mit der Statue des die Welt segnenden Christus.
In den letzten drei Jahren wurden intensive Arbeiten an der Fassade der Kirche durchgeführt. Die Restaurierung umfasste die Reparatur und Konservierung der Türme – sowohl im Osten als auch im Westen – und des Giebels (Tympanon). Der Arkadengang an der Ostseite und der Westbogen sowie der untere Teil der Fassade wurden ebenfalls restauriert. Ein Teil der Arbeiten diente der Bergung von herabgefallenen Fassadenfragmenten, aber auch der Wiederherstellung der Kirche in ihrem früheren Glanz. Das ursprüngliche Aussehen der Stuckarbeiten, des Stucks und der Skulpturen wurde wiederhergestellt.
In diesem Jahr werden die Arbeiten zur Feuchtigkeitsisolierung sowie zur Reparatur und Restaurierung der Wände und Gewölbe der Arkade fortgesetzt. Das Mauerwerk wird gereinigt und repariert, die Stuckelemente werden restauriert und teilweise rekonstruiert. Die verputzten und gespachtelten Flächen werden mit Silikonkalkfarben gestrichen und anschließend mit einem wasserabweisenden Mittel geschützt. Auch die Fenster- und Türrahmen werden restauriert und die Gitter konserviert. Außerdem wird die Dacheindeckung erneuert und es werden Abdichtungen vorgenommen. Die Stadt hat für diese Arbeiten einen Zuschuss in Höhe von 400.000 PLN gewährt.
Die Allerheiligenkirche, die zwischen 1861 und 1893 nach einem Entwurf von Henryk Marconi erbaut wurde, ist ein monumentales Beispiel für neoklassizistische Architektur, die auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes aufgebaut ist. Viele Jahrzehnte lang war sie die größte Kirche in Warschau. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich die Kirche innerhalb des Ghettos und spielte eine Schlüsselrolle bei der Hilfe für die Juden, indem sie u. a. den Transfer der Menschen auf die arische Seite organisierte. Während des Warschauer Aufstandes wurde das Gotteshaus schwer beschädigt, und der Wiederaufbau dauerte viele Jahre und wurde erst in den 1970er Jahren abgeschlossen.
Diese Phase der Restaurierung soll Anfang Dezember 2024 abgeschlossen sein.
Quelle: UM Warszawa
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