Żelazna 43

Die Stadt Warschau wird leerstehende Gebäude renovieren. Unter anderem wird das Mietshaus in der Żelazna 43 wieder in neuem Glanz erstrahlen

Der Verwaltungsrat des Stadtteils Wola hat einen Beschluss zur Genehmigung eines Plans für die Entwicklung leerstehender und anderer Gebäude im Einklang mit dem langfristigen Programm für die Verwaltung des Wohnungsbestands der Stadt Warschau für 2021-2025 gefasst. Das bedeutet, dass mehrere leerstehende Immobilien und Denkmäler instand gesetzt und in ihnen vollwertige Sozialwohnungen eingerichtet werden sollen. Ein solches Gebäude ist das Mietshaus in der Żelazna 43.

Nach Abschluss der Arbeiten wird der Bezirk über rund 115 Wohneinheiten und mehr als 10 Gewerbeeinheiten verfügen, die an bedürftige Familien und Unternehmen vermietet werden können. Verantwortlich für diese Aufgabe ist die Zakład Gospodarowania Nieruchomościami im Bezirk Wola. Die ZGN hat zu diesem Zweck einen Bruttobetrag von 3 Mio. PLN erhalten, für den sie eine umfassende Projektdokumentation für das Vorhaben erstellen wird. In ganz Warschau gibt es leerstehende Gebäude, die sich im Besitz der Stadt befinden.

Das Mietshaus in der Żelazna 63, das derzeit renoviert wird. Foto von Adrian Grycuk, CC BY-SA 3.0 PL, über Wikimedia Commons

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„Im Moment sind die Mietshäuser im Wesentlichen unbewohnbar, aber nach einer Generalsanierung könnten einige von ihnen wieder zu Wohngebäuden werden und den bedürftigen Bewohnern unseres Viertels dienen. Dieser Plan wird in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden, denn wir haben gerade einen Beschluss gefasst, der es der Immobilienverwaltungsgesellschaft erlaubt, mit den Planungsarbeiten zu beginnen, die für die Modernisierung einiger der leerstehenden Gebäude erforderlich sind“, so Krzysztof Strzałkowski, Bürgermeister von Wola.

Die ZGN hat die Situation analysiert und 7 Gebäude ausgewählt, die nach einer Generalsanierung wieder genutzt werden können. Es handelt sich um die Gebäude in der Chmielna-Straße 102, der Grzybowska-Straße 71, der Plocka-Straße 2B und 2C sowie der Brylowska-Straße 8A, der Gibalskiego-Straße 12 und der Żelazna-Straße 43.

Mietshaus in der Chmielna-Straße 102. Foto: whiteMAD/Mateusz Markowski

Plocka 2b-2c. Autor des Fotos: Bogdan JS/photopolska.eu, Lizenz: CC-BY 4.0

Gibalskiego 12. Foto von Balbina/fotopolska.eu

Żelazna 43 Grzybowska 71. Foto von: mamik/photopolska.eu, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Żelazna 43 Brylowska 8A. Foto von Matthew M. Opasinski/TBTS

Das Mietshaus in der Żelazna-Straße 43 wurde 1913 erbaut. Etwa zur gleichen Zeit entstanden in der Nachbarschaft ähnliche Gebäude. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude erheblich beschädigt. Ursprünglich verfügte das Mietshaus über ein weiteres Stockwerk, das während des Warschauer Aufstandes durch einen so genannten „Kuh (von deutsch. Nebelwerfer“, d.h. deutsche Raketenwerfer, deren Hauptzweck darin bestand, schnelles, massiertes und überraschendes feindliches Feuer zu führen. Sie erhielten den polnischen Namen „krowa“ (Kuh) wegen des charakteristischen Geräusches, das beim Abfeuern einer Salve zu hören war).

Das Mietshaus in der Żelazna 43 in seiner Blütezeit im Jahr 1938 und heute. Quelle: Staatsarchiv in Warschau und whiteMAD/Mateusz Markowski

Die Żelazna 43 im Jahr 1938 und heute. Quelle: Nationalarchiv in Warschau und whiteMAD/Mateusz Markowski

Żelazna 43 im Jahr 1963 und 2023. Das Archivfoto (Scan) stammt aus der Publikation „Kto to jeszcze pamięta“, herausgegeben vom Wola-Museum, Warschau 2005, und das zeitgenössische Foto von whiteMAD/Mateusz Markowski

Das Gebäude im Jahr 2018 und heute. Bildnachweis: bonczek_hydroforgroup/photopolska.eu und whiteMAD/Mateusz Markowski

Im Jahr 1943 fand sie sich direkt vor der Mauer des Warschauer Ghettos wieder. Die Juden, denen das Grundstück gehörte, wurden damals von dort vertrieben. Nach dem Krieg wurde die Gegend „Wilder Westen“ genannt. In den schäbigen Mauern wimmelte es von Kriminellen. Das Mietshaus war für eine Generalsanierung vorgesehen, dann für den Abriss, und schließlich interessierte sich der Denkmalschutz für das Gebäude. Seit 2007 hat dort niemand mehr gewohnt. Im Jahr 2019 wurden das Mietshaus und die Fassade vorgesichert. Zuvor befanden sich dort sogenannte Beherbergungswohnungen. Nun soll es den Glanz zurückerhalten, der vor Jahrzehnten verloren ging.

Das erste der sieben Gebäude ist das Gebäude in der Żelazna-Straße 64, wo die zweite und größte Phase der Arbeiten im nächsten Jahr abgeschlossen wird. Über seine Renovierung haben wir HIER berichtet.

Quelle: wola.um.warszawa.pl

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