Im Herzen des grünsten Bezirks von Almaty, umgeben von Parks und Golfplätzen, steht eine klassische Villa, deren Dachgeschoss eine neue Dimension erhalten hat. Dort wurde eine Wohnung für Reisende eingerichtet, deren Interieur von Oksana Mazurina entworfen wurde. Die Wohnung zeichnet sich durch ihre hohen, schmalen Fenster aus, von denen aus man die Gipfel des Alatau Zailijski – einer Bergkette im Tienschan – bewundern kann.
Das 180 Quadratmeter große Dachgeschoss, das sich unter einem steilen Dach über drei Ebenen erstreckt, ist zu einer Arena für Zusammenkünfte geworden – sowohl für die Familie als auch für solche, die von den Eigentümern für Mentoren oder Freunde organisiert werden. Die Strenge der Metallbalken wurde mit weichem Wildleder und Filz umrahmt, während alle Schrägen und Rundungen mit Natursteinstrukturen und subtilen Leinenstoffen akzentuiert wurden. Schon an der Türschwelle spürt man, dass es hier um mehr als Ästhetik geht: Diese Einrichtung soll verbinden, inspirieren und anziehen, wie eine gemütliche Hütte am Fuße der Berge.
Schon bei den Vorarbeiten mussten die alten Verkleidungen entfernt und Teile der Decke demontiert werden, um die verborgenen Lüftungs- und Klimatisierungssysteme freizulegen. Die tragenden Elemente erforderten die Beibehaltung einer bestimmten Wandaufteilung, die dem Projekt jedoch einen eigenen Charakter verleiht – der Raum geht nahtlos in Zonen über, ohne den Zusammenhalt zu verlieren.
Der erste dieser Bereiche, der Fitnessbereich, ist in zwei Abschnitte unterteilt. In dem einen liegt die Trainingsliege frei vor einem mit warmem Wildleder bezogenen Bogen. Die Innenseite des Bogens wurde mit einer auffälligen Patagonia-Quarzitfliese verkleidet, deren felsige, reflektierende Oberfläche mit den zarten Tapeten von Omexco harmoniert. Ein Spiegel mit Granitintarsien lenkt die Aufmerksamkeit auf ein subtiles Lichtspiel, das an eine Flussströmung erinnert. Der zweite Schulungsraum mit seinem Blick durch die Panoramafenster blieb roh und offen.
Der Gästebereich besticht durch seine Eleganz in Lavendel- und Minttönen. Das Haupt-Gästezimmer besticht durch eine Seidentapete mit Glyzinienmotiv, während dekorativer Stuck Decke und Wände dezent auflockert. Das klassische Molteni-Bett hat durch den Stoff eine zweite Jugend bekommen, und daneben, über dem Schminktisch, hängt ein Spiegel, der den Namen Nimbus trägt – ein Spiegel von Gubi, dessen leichte Form mit den blühenden Ranken korrespondiert.
Bei der Gestaltung des Badezimmers wollte die Architektin einen Ort wie in einem Luxushotel schaffen. Sie verwendete Stein, der die Wände und Böden der geräumigen Dusche bedeckt, während an den höheren Abschnitten der Wände der Kontrast mit strukturierten Laminam-Fliesen wiederhergestellt wurde. Die Konsole Antonio Lupi aus warmem Eichenholz vervollständigt die Einrichtung mit ihrer natürlichen Noblesse und bildet ein harmonisches Ganzes.

Als die Eigentümer das dritte Schlafzimmer in ein Ankleidezimmer umwandeln wollten, wurde ein Raum wie ein Modeatelier geschaffen. Eine zentrale Insel mit grafischer Struktur – Eiche mit Metallprofilen und minimalistischen Griffen – dient zur Besprechung der abendlichen Kreationen. Darüber schweben Bolle-Lampen wie schwebende Glasblasen.
Das Herzstück des Lofts ist jedoch der Wohnbereich, in dem sich Reiseerinnerungen, Kunstsammlungen und das Bedürfnis nach Unterhaltung vermischen. Ein High-End-Audiosystem und ein Fernseher stehen an einer Wand aus Kalksteinpaneelen, die mit Sandstrahlen in einem wellenförmigen Muster bearbeitet wurden. Gegenüber der Bar kontrastiert schwarzer Marmor mit Messingoberflächen und weichen Wildledermodulen, während sich hinter der Bar eine Reihe von Geräten zum Servieren von Getränken verbirgt. Hier gibt eine Schiebetür den Blick auf die kompakte Küche frei, in der rauchige Spiegel den Innenraum vergrößern und die ausdrucksstarke Maserung des Steins an die Kraft der Natur erinnert.
Diese Loft-Einrichtung zeigt, wie klassische Architektur durch kühne, multifunktionale Lösungen zu einem zweiten Leben erweckt werden kann. In einem Innenraum, in dem jedes Material – vom Stein bis zu den Stoffen – mit vollem Bewusstsein gewählt wurde, um die harmonische Koexistenz von Natur und Moderne zu betonen.
entwurf: Oxana Mazurina
fotos: Damir Otegen
styling: Aigerim Achmetowa
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