Dänemark gehört zu den Vorreitern im Kampf gegen den Klimawandel und verfolgt ehrgeizige Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasen, die Energiewende und die Anpassung an den Klimawandel. Im Rahmen dieser Bemühungen wird Kopenhagen 2024 einen innovativen neuen städtischen Raum erhalten. Der Grønningen-Bispeparken ist ein Klimapark, der 20 000 Quadratmeter Brachland in eine üppige, biodiverse Grünfläche verwandelt hat. Der Park wurde vom Studio SLA unter Berücksichtigung der Regenwasserbewirtschaftung entworfen. Das Projekt wurde im Jahr 2025 mit dem renommierten Årets Arne Architecture Prize ausgezeichnet.
Hochwasserschutz in Dänemark
Im Jahr 2020 beauftragte die Stadt Kopenhagen das dänische Studio SLA mit der Umgestaltung der Brachfläche um die in den 1950er Jahren errichtete Siedlung Grønningen-Bispeparken. Ziel war es, einen modernen Klimapark zu schaffen, der das Gebiet vor Stürmen und Überschwemmungen schützt und es gleichzeitig sozial und natürlich bereichert. Das ehemals vernachlässigte Gebiet, das keine Attraktionen und keine vielfältige Vegetation aufwies, wurde einer umfassenden Umgestaltung unterzogen. Eine der wichtigsten Lösungen sind die Bioswales – ein System von 18 Geländemulden, die mehr als 3.000 m³ Regenwasser auffangen, filtern und absorbieren können. Dieser innovative Ansatz verhindert nicht nur Überschwemmungen, sondern unterstützt auch das Ökosystem des Parks. Die Wasserwege haben eine Doppelfunktion: Sie schützen nicht nur vor Überschwemmungen, sondern bieten den Bewohnern auch Raum zum Spielen und zur Integration.
© SLA / Mikkel Eye
Grønningen-Bispeparken – Vielfalt an Räumen und Funktionen
Der Grønningen-Bispeparken ist kein gewöhnlicher Park, sondern ein sorgfältig gestalteter Raum, der die Bedürfnisse von Natur und Bewohnern vereint. Die Entwickler des Konzepts haben fünf wichtige Landschaftstypen unterschieden, die jeweils eine bestimmte Funktion haben. Die Bio-Oase ist ein Feuchtgebiet, in dem der Schutz der Vegetation und der Tierwelt im Vordergrund steht. Between the Trunks (Zwischen den Stämmen) bietet Trockenbiotope, die sich ideal zum Entspannen und Spielen eignen. Common Meadows bietet Freiflächen für Sport, Märkte und Gemeinschaftsveranstaltungen. Pocket Squares hingegen schaffen intime Ecken zur Entspannung inmitten der städtischen Bebauung. Die Bunkerhügel, die auf der Grundlage ehemaliger Bunker aus dem Kalten Krieg entstanden sind, wurden sowohl im Sommer als auch im Winter zu einem Ort der Erholung. Ein wichtiges Element des Projekts war die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Kerstin Bergendal, deren Projekt „Concerning A Meadow“ die Bewohner in den Planungsprozess einbezog. Darüber hinaus wurde der Park durch Kunstinstallationen aus Holz bereichert, die vom Atelier Efterland geschaffen wurden und einen Raum für Spiel und Bewegung bieten.
Ökologie und der Kampf gegen den Klimawandel
Im Park wurden 149 Bäume aus 23 Arten gepflanzt und mehr als 4 Millionen Samen einheimischer Pflanzen ausgesät, um die lokale Flora und Fauna zu unterstützen. Die Planer haben auch bei der Auswahl der Materialien auf Nachhaltigkeit geachtet – Wege, Stadtmöbel und andere Elemente wurden aus recycelten Kopenhagener Rohstoffen hergestellt, um den CO2-Fußabdruck der Investition zu minimieren. Nach der offiziellen Eröffnung des Parks am 31. August 2024 wurde Kopenhagen nur wenige Tage später von einem schweren Sturm heimgesucht, der zu Überschwemmungen auf vielen Straßen und Autobahnen führte. Der Grønningen-Bispeparken konnte das überschüssige Wasser jedoch erfolgreich eindämmen, was den Sinn solcher Orte bestätigte. Der Park wurde schnell zur Inspiration für andere Stadtplanungsprojekte in der ganzen Welt.
Der Park im Alltag und bei Regen. Foto © SLA und © SLA / Marie Damsgaard
Informationen zum Projekt
Bezeichnung: Grønningen-Bispeparken
Standort: Kopenhagen
Fläche: 20 000 Quadratmeter
Auftraggeber: Stadt Kopenhagen
Architekt: SLA
Ingenieur: Niras
Künstlerische Gestaltung: Kerstin Bergendal und Efterland
Bauunternehmer: Ebbe Dalsgaard A/S
Eröffnung: 31. August 2024
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Das Gebiet vor der Umgestaltung
Das Gebiet nach der Sanierung