Seit Jahren werden in Wrocław systematisch die historischen Stadthäuser renoviert, um ihnen ihren alten Glanz zurückzugeben und den historischen Charakter der Stadt zu unterstreichen. Fassadenrenovierungen, die Rekonstruktion architektonischer Verzierungen und die Wiederherstellung von Details, die jahrzehntelang in Vergessenheit geraten waren, ermöglichen es uns, mit eigenen Augen einen Ersatz für das Breslau der Vergangenheit zu sehen. Eines der jüngsten Beispiele für eine solche Metamorphose ist das Mietshaus in der Piastowska-Straße 25, ein einzigartiges Beispiel für den Breslauer Jugendstil.
Das engelsgleiche Mietshaus aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts beeindruckt einmal mehr
Das Mietshaus in der Piastowska-Straße 25 ist eines der Beispiele für Mietarchitektur aus dem frühen 20. Das Gebäude wurde 1903 errichtet, in der Zeit der intensiven Entwicklung des Viertels, die in die Jahre 1901-1904 fällt. Zu dieser Zeit wurden auch die Mietshäuser mit den Nummern 19, 21, 24, 25, 31 und 33 gebaut – alle mit einem ähnlichen inneren Aufbau mit zwei Wohnungen auf jedem Stockwerk, die nach einem ähnlichen Schema entworfen wurden. Die Mietshäuser aus dieser Zeit zeichnen sich durch einen soliden architektonischen Grundriss mit einem klar abgegrenzten Erdgeschossbereich aus. Die Fassaden der Gebäude in der Piastowska-Straße haben einen symmetrischen, rustikalen Charakter, der sich über die gesamte Länge der Fassade erstreckt. Der dekorative Stil ist ein Eklektizismus mit dominierenden Jugendstilelementen wie Stuckplatten mit floralen Motiven, die manchmal mit Frauenmasken verziert sind. Wie Barbara Banaś in ihrem „Lexikon der Breslauer Architektur“ feststellt, sind gerade solche Merkmale typisch für diesen Teil der Stadt.
Foto: Oleksandr Poliakovsky/UM Wrocław
Piastowska 25 und der gerettete Engel auf dem Dachboden
Das Haus Piastowska 25, das heute einer Wohnungsbaugesellschaft gehört (früher ein Mietshaus), wurde in das Denkmalregister eingetragen. Die kürzlich durchgeführte Renovierung der Vorderfassade war ein voller Erfolg. Fast alle architektonischen Details wurden wiederhergestellt, darunter Stuck und charakteristische Ornamente. Das auffälligste Merkmal ist die Statue einer Engelsfigur auf dem Dachboden. Sie hält in ihren Händen Symbole, die auf die Sorgfalt des Bauhandwerks hinweisen könnten – einen Hammer und ein Wappen. In der Zeit, als Wrocław noch Breslau hieß, befanden sich tief in den Grundstücken an der Piastowska-Straße kleine Handwerksbetriebe, darunter Bäckereien und Metzgereien, sowie die Seiten- und Hinterflügel von Mietshäusern für die weniger wohlhabenden Bewohner.
Renovierung unter dem wachsamen Auge des Konservators
Die Restaurierungsarbeiten wurden unter der strengen Aufsicht von Spezialisten durchgeführt. Der Stuck wurde restauriert, die Fensterrahmen wurden teilweise ersetzt, das Eingangstor wurde erneuert und die Wände auf der Hofseite wurden modernisiert. Bei der stratigrafischen Untersuchung wurden neue Farben in Weiß- und Blautönen festgestellt. Das Einzige, was an der Renovierung zu bemängeln ist, ist die Tatsache, dass einige Elemente der Fassadengestaltung bei den Arbeiten vereinfacht oder weggelassen wurden. Die Kosten für die Renovierung beliefen sich auf 510 000 PLN, wovon die Stadt, die 23 % der Anteile an der Gemeinde besitzt, 118 000 PLN finanzierte. Das Mietshaus wartet nun nur noch auf die technische Abnahme, die nach Abschluss kleinerer Ausbauarbeiten erfolgen wird.
Quelle: Stadtverwaltung von Wrocław
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Das Mietshaus vor und nach der Renovierung. Foto: maras/polska-org und Oleksandr Poliakovsky/UM Wrocław
Attika früher und heute. Foto: Neo[EZN]/fotopolska.eu und Oleksandr Poliakovsky/UM Wrocław
Piastowska 25 im Jahr 2020 und 2o25. Foto: Petroniusz/polska-org und Oleksandr Poliakovsky/UM Wrocław