Ein neues Haus zwischen alten Häusern. Die rostfarbene Fassade fügt sich in die Landschaft ein

Das neue Haus wurde auf dem höchsten Hügel von Vilnius gebaut. Von hier aus kann man das Panorama der Stadt bewundern. Der Entwurf des Gebäudes stammt von den Architekten des Studio Lapė, die ohne Umschweife zugeben, dass die Lage der größte Vorteil dieses Ortes ist. Das moderne Volumen, das sie entworfen haben, ist eine Kombination aus einem Haus und einer Kunstgalerie. Beeindruckend an dem Entwurf ist die kühne Gegenüberstellung von zeitgenössischer Architektur und historischer Nachbarschaft.

Die Architekten wollten, dass die Nutzer des Gebäudes jeden Tag die Aussicht auf die Stadt genießen können. Nicht nur, wenn sie zu Hause sind, sondern auch, wenn sie nach Hause kommen, wenn sie in den Hof gehen oder spazieren.

Deshalb schlagen wir eine gleichmäßig verteilte Bebauung vor, die es ermöglicht, die besten Aussichten zu „erhaschen“ und die versucht, diese Aussichten für die Nachbarn nicht zu behindern, sagen die Architekten.

Die Gebäudeform wird durch das charakteristische Terrain beeinflusst. Die Häuser sind hier nach den Grundsätzen der Parkplanung angeordnet – der Raum wird weder durch Zäune noch durch Pflanzen oder andere architektonische Elemente optisch in einzelne Parzellen unterteilt. Die Häuser stehen frei an den Hängen verteilt, wie ländliche Gebäude auf einer Wiese.

Das Gefühl der Privatsphäre wurde durch die Gestaltung halb geschlossener Höfe im Erdgeschoss gewahrt. Zur Straßenseite hin ist das Haus stark verglast. Dies hängt mit der Funktion als Kunstgalerie in diesem Teil des Erdgeschosses zusammen. Durch die entsprechende Positionierung der Wände war es jedoch möglich, den privaten Teil abzuschließen. Dieser wurde im ersten Stockwerk gestaltet.

Das neue Haus hat auf der einen Seite die Silhouette eines traditionellen Wohnhauses und teilt sich auf der anderen Seite in zwei moderne Flügel, die anmutig auf der abschüssigen Straße schweben. Die Architekten verwendeten für den Entwurf Glas, Holz und Beton. Das Skelett des Hauses wurde in Stahlbetonbauweise erstellt, was an den Fassaden zu sehen ist. Um die skulpturale Form zu betonen, schlugen die Architekten vor, für die Fassade und das Dach das gleiche Material zu verwenden – verwittertes Stahlblech. Die rostige Farbe harmoniert mit den Dächern der historischen roten Lehmhäuser.

Das Haus erhielt den Namen „Krivis“ nach der Krivių-Straße, die hier verläuft. Der Name bezieht sich auf den heidnischen Priester Kriwe.

projekt: Studio Lapė, JSC(https://lape.lt)

architekten: Tomas Lapė, Edvinas Kaltanas, Ieva Viliūtė, Emilija Liudvinavičiūtė

fotografie: L. Garbačauskas

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