Das Haus der Familie Handke, das heute Sitz der Bezirksstaatsanwaltschaft in Pułtusk ist, wurde in das Register der unbeweglichen Denkmäler der Woiwodschaft Masowien eingetragen. Dieses äußerst interessante Gebäude in der Daszyńskiego-Straße 6 spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt, sowohl in architektonischer als auch in sozialer Hinsicht.
Das Haus wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Karol Handke, dem Besitzer der seit 1873 betriebenen Brauerei Pułtusk, errichtet. Damals war es eines der prächtigsten Gebäude der Stadt, was ihm bei den Einheimischen den Spitznamen „Monopoly“ einbrachte. Der zweistöckige Backsteinbau spiegelte den Erfolg der Familie Handke wider und war gleichzeitig ein Symbol für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.
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In den 1930er Jahren wurde das Gebäude jedoch, wahrscheinlich aufgrund finanzieller Probleme, vom Staatsschatz übernommen, der es für ein Postamt zur Verfügung stellte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zwar die Vororte von Pultusk stark zerstört, doch das Handke-Haus blieb in gutem Zustand erhalten und diente weiterhin als Postamt. In den 1950er und 1960er Jahren wurde das Handke-Haus modernisiert und in den 1990er Jahren zur Staatsanwaltschaft von Pultusk umgebaut. Heute dient es öffentlichen Zwecken und ist nach wie vor ein wichtiger Orientierungspunkt im Stadtbild.
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Das Mietshaus repräsentiert den Stil des eklektischen Historismus, der sich von verschiedenen Epochen und architektonischen Strömungen inspirieren lässt. An den Fassaden des Gebäudes sind Elemente der italienischen Neorenaissance und des Neobarocks zu erkennen, was dem Ganzen ein äußerst harmonisches und reichhaltiges Aussehen verleiht. Charakteristische Elemente sind die hildebrandverzierten Kragsteine und das Mansarddach, die an Wiener Stadthäuser erinnern und dem Gebäude Eleganz und Prestige verleihen.
Das Gebäude ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für die reiche, bürgerliche Architektur von Pułtusk an der Wende vom 19. zum 20. Die Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalliste ist eine Anerkennung seines historischen und architektonischen Wertes.
Quelle: Woiwodschaft Masowien, Beauftragter für Denkmalschutz
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