kamienica Pod Butem
fot. Kadr na historię

Eine Eichenfassade wie aus dem Märchen. Das ist das Mietshaus Pod Butem in Kattowitz

In der Maja-Straße 3 im Zentrum von Kattowitz steht das Mietshaus Pod Butem – ein Gebäude mit einer ungewöhnlichen, fast märchenhaften Fassade. Es wurde 1903 erbaut und vier Jahre später wurde der westliche Teil des Gebäudes hinzugefügt. Der Entwurf des ursprünglichen Gebäudes stammt aus der Feder von Hugo Grünfeld, einem angesehenen Architekten und Mitinhaber des Baugeschäfts Ignatz Grünfeld. Heute ist es ein hervorragendes Beispiel für den Jugendstil mit Elementen der Neugotik und der frühen Moderne, typisch für die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhunderts. Das Gebäude zeichnet sich durch seinen Reichtum an bildhauerischen Details aus, die es zu den bemerkenswertesten Denkmälern von Kattowitz machen.

Das Mietshaus unter dem Stiefel – Geschichte und Herkunft des Namens

Bevor das heutige Mietshaus gebaut wurde, befand sich an dieser Stelle das Haus der Schuhe des jüdischen Kaufmanns Fritz Kochmann aus Kattowitz. Er war es, der sich für den Bau eines modernen Wohn- und Geschäftshauses einsetzte, um das Prestige seines Unternehmens zu unterstreichen. Kochmann hinterließ eine bleibende Spur seines Berufs, indem er über dem Eingang ein Flachrelief mit der Darstellung eines Schuhs anbrachte. Dieses unscheinbare Detail wurde zum Symbol des Gebäudes und gab ihm seinen heutigen Namen. In den folgenden Jahren befanden sich im Erdgeschoss des Gebäudes bekannte Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe, darunter ein Schuhsalon, das Textilgeschäft der Gebrüder Wasserthell, Centrala Światła und die Konditorei Wedel. Zu jener Zeit war die Maja-Straße 3 eine der repräsentativsten Straßen von Kattowitz, voller eleganter Schaufenster und lebendiger Lokale.

Der Stil und die architektonische Gestaltung des Mietshauses mit seiner Eichenfassade

Das Mietshaus wurde auf einem L-förmigen Grundriss errichtet, mit einem Anbau im südlichen Teil des Grundstücks. Der ältere Teil mit der Nummer 6 ist im Jugendstil mit einem Hauch von Neugotik gehalten, während der jüngere Teil mit der Nummer 8 eher modernistische Züge aufweist. Das sechsstöckige Gebäude wurde aus roten Klinkern erbaut und sein Körper wird durch Erker, Loggien und Ziergesimse variiert. Am auffälligsten ist die Fassade mit ihrem asymmetrischen Grundriss, der durch geschnitzte Motive von Bäumen, Ästen und Eichenblättern belebt wird. Der zentrale Erker ist mit einer Balkonloggia verziert, und darüber erhebt sich ein Ziergiebel mit einer Wellenlinie. Auch um das Eingangsportal und im Fries ist Pflanzenschmuck zu sehen, so dass die Fassade als Ganzes ihre kompositorische Integrität bewahrt.

kamienica Pod Butem
photo Framing the story

The Tenement House Under the Butte – Details und Interieur

In den Innenräumen des Mietshauses sind einige der ursprünglichen Ausstattungen aus dem frühen 20. Jahrhundert erhalten geblieben. Im Flur sind Boden und Wände mit Keramikfliesen mit stilisierten Blattmotiven gefliest, und im Treppenhaus ist eine Balustrade in Balusterform zu sehen. In einigen Wohnungen sind auch antike Kachelöfen und hölzerne Türrahmen erhalten. In der Zwischenkriegszeit genoss das Gebäude großes Prestige und galt als eines der eleganteren Stadthäuser im Stadtzentrum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil der Räumlichkeiten in Sozialwohnungen umgewandelt, doch hat das Gebäude seinen Glanz nicht wesentlich verloren.

Schutz und Renovierung des Denkmals in der Maja-Straße 6-8 3 in Kattowitz

1989 wurde das Wohnhaus Pod Butem in das Register der Denkmäler der Woiwodschaft Schlesien eingetragen. Im Jahr 2004 wurde es einer umfassenden Renovierung unterzogen, bei der unter anderem die Fassade repariert und die Innenräume modernisiert wurden. Weitere Arbeiten fanden 2013-2014 statt und betrafen den Innenhof, der um eine Ebene angehoben wurde. Dank dieser Maßnahmen erlangte das Gebäude seinen früheren Glanz zurück und wurde zu einem der am besten erhaltenen Beispiele für Jugendstilarchitektur in Kattowitz. Heute ist das Gebäude in der Maja-Straße 6-8 3 eine unschätzbare Erinnerung an die dynamische Entwicklung der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ein Zeugnis der Kunstfertigkeit schlesischer Architekten und Handwerker.

Quelle: zabytek.pl

Fotos: Ein Rahmen für die Geschichte

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