Der St. Adalbert-Hügel in Poznań ist ein äußerst wichtiger Ort auf der historischen Landkarte der Stadt. Im Schatten der beiden Kirchen, die dort stehen, wurde in den 1980er Jahren ein sehr bedeutendes und dynamisches Denkmal errichtet. Das Gebäude erinnert an die Soldaten der „Poznań“-Armee, die während des Zweiten Weltkriegs heldenhaft gegen die deutschen Besatzer gekämpft haben.
Die Idee für das Denkmal für die „Poznań“-Armee
Die Idee, ein Denkmal zu Ehren der „Poznań“-Armee zu errichten, kam bereits nach 1945 auf, aber erst in den 1970er Jahren nahm das Thema konkrete Formen an. Im Jahr 1976 beauftragte der Bund der Kämpfer für Freiheit und Demokratie (ZBoWiD) die Bildhauerin Anna Rodzińska mit der Ausarbeitung eines Entwurfs. Das erste Modell wurde noch im selben Jahr fertiggestellt. Die ehrgeizigen Pläne sahen sogar die Enthüllung des Denkmals am 1. September 1979 vor, dem 40. Rodzińskas Projekt wurde von den Behörden und den Veteranen akzeptiert, doch im März 1978 wurde unerwartet ein Wettbewerb für ein anderes Konzept ausgeschrieben. Die Künstlerin beschloss in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Julian Boss-Gosławski und dem Architekten Józef Iwiański, einen neuen Vorschlag unter dem Motto „Barykada“ auszuarbeiten.
Ein holpriger Weg zur Verwirklichung
Trotz der positiven Aufnahme durch die Behörden und die Öffentlichkeit musste auch dieses Projekt eine Reihe von Hindernissen überwinden, wie z. B. eine Änderung des Standorts des Gebäudes, Vorwürfe der Symbolik (angeblich zu starke Betonung der deutschen Macht) und die Notwendigkeit eines Umbaus. Letztendlich konnte das Projekt dank des Engagements von Künstlern und Veteranen und mit Unterstützung des Verbands Polnischer Künstler gerettet werden. Zu seiner Verwirklichung wurde am 27. März 1981 der Bürgerlich-Soziale Ausschuss für den Bau des Armeedenkmals „Poznań“ gegründet. Der symbolische Grundstein wurde am 1. September 1981 am Fuße des St. Adalbert-Hügels gelegt. Bereits ein Jahr später wurde das Denkmal in Anwesenheit des Staatsratsvorsitzenden Henryk Jablonski und Vertretern der polnischen Armee feierlich enthüllt.
Eine Form, die spricht
Das Denkmal besticht durch seine kraftvolle und symbolträchtige Form. Die fünf schlanken Blöcke, die nach oben zeigen, sollen an polnische Bajonette erinnern. Sie ruhen auf vier massiven, schiefen Säulen, einer Metapher für die militärische Macht des Dritten Reiches. Durch diese Gegenüberstellung wird die Geschichte eines heroischen, wenn auch ungleichen Kampfes gegen die westlichen Invasoren dargestellt. Die mit Steinen verkleideten Wände des Denkmals sind mit den Namen der Orte der Schlachten, an denen die Posener Armee teilgenommen hat, den Namen ihrer Einheiten und den Namen der gefallenen Offiziere und Soldaten geschmückt. Sie stehen für all jene, die ihr Leben für die Verteidigung des Vaterlandes gegeben haben. In der Mitte des Denkmals befindet sich ein steinernes Virtuti Militari-Kreuz, neben dem eine mit Erde von den Schlachtfeldern gefüllte Artilleriehülse angebracht ist. Ergänzt wird die gesamte Komposition durch ein Zitat aus dem Buch „Bitwa nad Bzurą“ von General Tadeusz Kutrzeba:
Sie versuchten 1939, eine undurchführbare Aufgabe zu erfüllen – die Verteidigung Polens.
Das Denkmal für die „Poznań“-Armee ist das Werk vieler Hände
Die Realisierung des Gebäudes war eine gemeinsame Anstrengung von Poznaner Betrieben und Künstlern. Die Stahlelemente wurden von den Werken „Mostostal“ und HCP hergestellt, und die Firma „Kambud“ war für die Steinarbeiten verantwortlich. Der bildhauerische Teil wurde von Marian Banasiewicz und Jerzy Nowakowski realisiert. Obwohl sich Julian Boss-Gosławski aus dem Projekt zurückzog (was den Verlust des Urheberrechts zur Folge hatte), bleibt sein Beitrag zum ursprünglichen Konzept von unschätzbarem Wert. Heute ist das Armeedenkmal „Poznań“ ein einzigartiges künstlerisches und architektonisches Werk. Seine Form und die damit verbundene Botschaft schaffen einen ansprechenden Raum des Gedenkens an diejenigen, die für die Freiheit unseres Landes gekämpft haben. Das Bauwerk, das in den Himmel ragt und vom Heldentum der Soldaten von vor fast 80 Jahren erzählt, zieht viele Posener und Besucher gleichermaßen an. Leider ist das Denkmal auch manchmal Ziel von Vandalenangriffen, weshalb es regelmäßig von Schmierereien befreit werden muss.
Quelle: poznan.pl, poznan.fandom.com
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