Eines der schönsten Bäder der Welt befindet sich in Sosnowiec. Schloss Dietl und seine Schätze

In Sosnowiec befindet sich eines der beeindruckendsten architektonischen Schmuckstücke Polens – das Dietl-Palais. Ende des 19. Jahrhunderts als Wohnsitz der Familie des Industriellen Heinrich Dietl erbaut, ist er heute ein Symbol für Pracht, Handwerkskunst und Reichtum. Doch nicht nur die Geschichte oder die beeindruckenden Gemächer ziehen die Blicke auf sich – ein besonderer Schatz des Schlosses ist sein legendäres Badezimmer, das als eines der schönsten der Welt gilt.

Der Palast wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert als Teil eines größeren Patronatskomplexes errichtet. Dazu gehörten auch ein Park, eine Orangerie, eine Arbeitersiedlung und sogar eine Fabrik. Der Palast wurde von Stanisław Waligórski entworfen, und die ersten Pläne für eine Erweiterung tauchten bereits 1890 auf. Das Gebäude war nicht nur ein Familiensitz, sondern auch Ausdruck des Prestiges und der Ambitionen von Heinrich Dietl, einem sächsischen Industriellen, der auf Einladung des russischen Zaren nach Sosnowiec kam.

Dietls Palast. Foto von Krzysztof Popławski, CC BY 4.0, über Wikimedia Commons

Pałac Dietla

Dietel war ein Pionier in der Textilindustrie. Seine moderne Kammgarnspinnerei war die erste ihrer Art im gesamten Russischen Reich, und ihre Produkte belieferten unter anderem die Armee des Zaren. Das mit der Fabrik erwirtschaftete Vermögen investierte er in den Bau von öffentlichen Gebäuden, Tempeln verschiedener Glaubensrichtungen und vor allem in den Bau des Familienpalastes. Nach dem Krieg wurde der Palast vom sowjetischen NKWD besetzt, was zur Zerstörung vieler Einrichtungsgegenstände führte. In späteren Jahren diente das Gebäude verschiedenen Funktionen, unter anderem als Sitz der Musikschule. Seit 1997 befindet es sich in Privatbesitz und erstrahlt dank sorgfältiger Restaurierungsarbeiten wieder in altem Glanz.

Stimoroll, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Polar123, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Die Innenräume des Palastes zeichnen sich durch außergewöhnliche Pracht und eine ganze Reihe verschiedener Stile aus, aber einer der außergewöhnlichsten Räume ist das Badezimmer, oder besser gesagt das 27 m² große Bad. Es wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und beeindruckt mit Dekorationen in hellen Grün-, Gelb-, Blau- und Seladontönen. Die dekorativen Motive verbinden Elemente des Regency- und des Rokoko-Stils und verleihen dem Interieur eine eklektische, aber harmonische Note.

Pałac Dietla Foto von Wiesław Klimas

Im Mittelpunkt des Badezimmers steht eine beeindruckende Impluvium-Badewanne im römischen Stil – ein in den Boden eingelassenes Badebecken mit einem Fassungsvermögen von bis zu 800 Litern. Die Fliesen sind mit Motiven der Meeresflora und -fauna verziert, und über der Wanne hängt eine barocke mythologische Szene, die Amphitrite, die Frau des Poseidon, darstellt. Das Becken ist mit einem System ausgestattet, das an einen modernen Whirlpool erinnert – Düsen, Dusche und elegante Armaturen.

Foto von Wiesław Klimas

Die Keramikfliesen an den Wänden sind mit floralen Ornamenten verziert, und die Lamellen werden von Stuckdekorationen mit Vasen- und Akanthusmotiven gekrönt. Die Decke, die an ein Spiegelgewölbe erinnert, ist mit Stuck mit Blumen- und Schleifenmotiven verziert. Das Badezimmer ist außerdem mit auffälligen Türverkleidungen aus Keramik, einem großen Spiegel gegenüber der Badewanne und einem Paravent mit einem ausgefallenen Giebel über der Toilette ausgestattet.



Foto von Wiesław Klimas

Die Fenster sind mit Buntglasfenstern verziert, auf denen Putten mit Blumenvasen abgebildet sind. Die einzigartige Schönheit des Bades hat dazu geführt, dass es mehrfach in Filmen wie „Magnat“, „Weiße Visitenkarte“, „Zwischen Mund und Tassenrand“ und „Die Wolfsfrau“ zu sehen war.

Pałac Dietla LusinaS, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Nicht nur die Innenräume des Palastes sind beeindruckend. Früher war das Gebäude von einem neoromantischen Park mit Grotten, Seen und Hügeln umgeben. Obwohl einige dieser Elemente verschwunden sind, können Spaziergänger immer noch einen einzigartigen Baum finden – die Rumelianische Kiefer, auch bekannt als die „Bernsteindame“ Dieses seltene Exemplar wurde von einem Gärtner aus Griechenland mitgebracht, der, inspiriert von seiner Reise, die ursprüngliche Begrünung des Palastes entwarf.

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Dank der Arbeit der jetzigen Eigentümer und der durchgeführten Renovierungsarbeiten erstrahlt das Schloss Dietl in seinem alten Glanz. Es ist nicht nur ein Zeugnis des historischen Glanzes von Sosnowiec, sondern auch ein inspirierendes Beispiel dafür, wie historische Gebäude gerettet und zu neuem Leben erweckt werden können. Insbesondere das Badezimmer, das als eines der schönsten der Welt gilt, ist ein Beweis dafür, dass angewandte Kunst ein Höchstmaß an Ästhetik und Funktionalität erreichen kann.

Quelle: malopolskatogo.pl, dziennikzachodni . pl, instytutkorfantego.pl

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