Die Piotrkowska-Straße ist eines der bekanntesten Wahrzeichen von Łódź und bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Bei einem Spaziergang durch diese Straße können Sie die reiche Geschichte der Stadt und einzigartige Architekturbeispiele entdecken. Eines der charakteristischsten Gebäude ist die Esplanade, das ehemalige Kaufhaus von Hugo Schmechel und Julian Rosner, das sich in der Piotrkowska-Straße 100a befindet. Dieses Gebäude ist ein außergewöhnliches Beispiel für den Jugendstil nicht nur in Lodz, sondern auch in Polen und Europa.
Geschichte der Esplanade
Die Geschichte des Gebäudes in der Piotrkowska-Straße 100a geht auf das Jahr 1909 zurück. Damals beschlossen die Kaufleute Hugo Schmechel und Julian Rosner, einen Teil des Grundstücks zu pachten, das der Versammlung der Weber gehörte. Ihr Ziel war es, ein modernes Kaufhaus zu errichten. Noch im selben Jahr wurde ein zweistöckiges Gebäude im Jugendstil errichtet, das von dem finnischen Architekten August Furuhjelm entworfen wurde, der zu dieser Zeit Stadtarchitekt von Lodz war. Eine Besonderheit dieses Gebäudes ist das große Schaufenster im ersten Stock, das den modernen Charakter des Gebäudes unterstrich und die Quintessenz des damals sehr modischen Jugendstils darstellte.
Die Piotrkowska-Straße auf einer Postkarte vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Quelle: Regionalia Ziemi Łódzkiej
Umwandlung der Funktion des Kaufhauses Hugo Schmechel und Julian Rosner
1926 wandelte Lawrence Gerbich, der neue Mieter des Gebäudes, das Kaufhaus in ein Café und eine Konditorei um. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckten, wurden die Räumlichkeiten in „Esplanada“ umbenannt. Dank seiner zentralen Lage in der Piotrkowska-Straße wurde es schnell zu einem beliebten sozialen und kulturellen Treffpunkt. Während des Zweiten Weltkriegs behielt das Lokal seine Funktion und seinen Namen, obwohl die Verwaltung von den deutschen Behörden übernommen wurde.
Nach dem Krieg wurde das Gebäude von der Powszechna Spółdzielnia Spożywców „Społem“ verwaltet. Im Jahr 1946 wurden die Räumlichkeiten in ein Geschäft umgewandelt, das eine Vielzahl von Produkten von Schreibwaren und Spielzeug bis hin zu Textilien und Schuhen anbot. Der frühere Charakter des Gebäudes wurde teilweise beibehalten, so dass im Erdgeschoss eine kleine Konditorei verblieb. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude einer umfassenden Renovierung unterzogen und seine ursprüngliche Funktion wurde mit der Eröffnung der Bierhalle Esplanada wiederhergestellt.
Mafo, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
Esplanade – ein Symbol des Jugendstils in Lodz
Heute ist die Esplanade nicht nur Zeuge der dynamischen Veränderungen in der Stadtgeschichte, sondern auch ein bedeutendes Beispiel für die Architektur des Jugendstils, das nicht nur in Polen, sondern in ganz Europa herausragend ist. Mit ihren markanten Elementen und reichen Verzierungen gehört sie zu den schönsten Stadthäusern von Lodz, und die Konkurrenz in dieser Stadt ist groß.
Quelle: chaoswpodrozy.blogspot.com, urbanity.pl
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