Die Polnischen Staatsbahnen (PKP S.A.) haben eine umfassende Rekonstruktion des historischen Bahnhofs Toruń Wschodni abgeschlossen. Dank dieses Projekts wurde das Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert an moderne Bedürfnisse angepasst, ohne seinen einzigartigen neugotischen Charme zu verlieren. Die Renovierung beweist, dass es mit Respekt vor der Tradition möglich ist, einen Raum zu schaffen, der den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht wird.
Der 1909 erbaute Ostbahnhof von Toruń ist eines von rund einem Dutzend repräsentativer Gebäude, die zwischen 1903 und 1912 in Pommern, Powiśle, Ermland und Masuren errichtet wurden. Sein neugotischer Stil erinnert an die Ikonographie der gotischen Backsteinbauten, die das Markenzeichen der lokalen Architektur waren. Die Entwürfe für einige dieser Gebäude stammen von demselben Architekten, der auch den Danziger Hauptbahnhof mitgestaltet hat – Paul Thoemer. Dank sorgfältiger Restaurierungsarbeiten konnte die historische Pracht des Bahnhofs wiederhergestellt werden, so dass die Verbindung zwischen einer vergangenen Epoche und den heutigen Standards wiederhergestellt werden konnte.
Renovierung der architektonischen Details
Das Hauptelement des Projekts war die umfassende Restaurierung der Fassade, bei der Mängel beseitigt und Defekte im ursprünglichen Mauerwerk ausgebessert wurden. Besonderes Augenmerk legten die Fachleute auf die Details – die Treppe an der Vorderseite des Gebäudes wurde restauriert, und die Fenster- und Türvertäfelungen wurden dem historischen Vorbild nachempfunden. Auch die Ornamentik wurde nicht vernachlässigt – die restaurierten Wappen und das beeindruckende Buntglasfenster über dem Haupteingang unterstreichen die architektonische Handwerkskunst der ursprünglichen Struktur. Wie andere historische Gebäude, z. B. in Iława Główna, Pszczółek oder Szymankowo, besticht auch der Ostbahnhof von Toruń durch seine Liebe zum Detail.
Die Fassade des Bahnhofs Toruń Ost auf einem Foto von 2006. Links das Wappen von Toruń, rechts das Wappen von Pommern, oben das Wappen von Polen:
Moderne Lösungen
Im Rahmen der Modernisierung wurden auch die Innenräume des Bahnhofs renoviert und ein modernes Design eingeführt, das sich harmonisch mit den historischen Elementen verbindet. Die geräumige Bahnhofshalle, die als Wartebereich dient, wurde mit Bänken, Schaukästen mit Fahrplänen und elektronischen Tafeln für die Ankunft und Abfahrt von Zügen ausgestattet. Die restaurierten Buntglasfenster an beiden Enden der Halle wurden erhalten, um den historischen Charakter des Gebäudes zu ergänzen. Neue Toiletten und ein speziell eingerichteter Raum für eine Betreuungsperson mit einem Kind erhöhen den Komfort des Gebäudes deutlich. In Kürze wird der Gebäudekomplex um einen Lebensmittelladen und einen Raum, der als Herberge dient, erweitert.
Bei der Renovierung des Bahnhofs wurde auch an Menschen mit eingeschränkter Mobilität gedacht. Es wurden Lösungen wie taktile Tafeln, Beschilderung in Brailleschrift, spezielle Wege für Sehbehinderte und Hörgeräteverstärker an den Fahrkartenschaltern eingeführt. Abgesenkte Kassenschalter und eingebaute Aufzüge bieten auch Rollstuhlfahrern Komfort.
Darüber hinaus hat das Projekt zur Energieeffizienz des Gebäudes beigetragen. Eine moderne, energieeffiziente, automatisch gesteuerte Beleuchtung, renovierte Fenster- und Türrahmen sowie eine Innendämmung des Gebäudes sorgen für eine Verringerung der Wärmeverluste. Bei der Investition wurden auch umweltfreundliche Lösungen berücksichtigt – am Bahnhof wurde ein Regenwassersammeltank gebaut, dessen aufbereitetes Wasser für die Toilettenspülung verwendet wird.
Bedeutung der Investition für die Stadt
Der Umbau des Ostbahnhofs von Toruń ist eine der wichtigsten Investitionen in der Stadt. Parallel dazu wird auch der Bahnhof Toruń Miasto modernisiert, so dass Einwohner und Reisende die Möglichkeit haben, die modernisierten, historisch eingebetteten Einrichtungen zu nutzen. Wie Paweł Lisiewicz, Mitglied des Vorstands der PKP S.A., betonte: „Der Ostbahnhof von Toruń ist eine von zwei Investitionen, die in der Stadt getätigt werden, dank derer Toruń zwei äußerst attraktive Gebäude mit hervorgehobenen historischen Details zurückerhält.“
Die Bedeutung der Investition wird auch durch die Lage des Bahnhofs unterstrichen – er liegt an der Verbindungsstrecke zwischen der Woiwodschaft Ermland-Masuren und Großpolen, von der täglich sechs Intercity-Züge der PKP in Richtung Olsztyn und Poznań abfahren. Die Bruttogesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 42 Mio. PLN, und das Projekt wurde aus dem Staatshaushalt kofinanziert. Der Investor ist nach wie vor die Polskie Koleje Państwowe S.A., die das von Transprojekt Gdański sp. z o.o. entwickelte Projekt umsetzt, wobei die Arbeiten von Budimex S.A. ausgeführt werden. Die Renovierung des Bahnhofs ist Teil des größeren Projekts BiT City II, das von PKP Polskie Linie Kolejowe S.A. und den städtischen Behörden durchgeführt wird.
quelle: PKP S.A.
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