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Fot. Śląski Urząd Wojewódzki w Katowicach

Er ist einzigartig in Europa. Der Perlenaufzug in Kattowitz wurde renoviert

Ein einzigartiges Denkmal – der Perlenaufzug des schlesischen Woiwodschaftsamtes in Katowice – wurde nach einer abgeschlossenen Restaurierung wiedereröffnet. Mit viel Liebe zum Detail restauriert, beeindruckt er wieder mit seinem Aussehen von vor fast hundert Jahren. Er ist einer der letzten funktionierenden Mechanismen dieser Art in Polen und ein Symbol für ein modernistisches Gebäude mit einer reichen Geschichte.

Der Perlenaufzug – ein Erbe der Zwischenkriegszeit im Herzen von Kattowitz

Das Gebäude der Schlesischen Provinzialverwaltung ist eines der wichtigsten und bekanntesten öffentlichen Gebäude in Oberschlesien. Es wurde zwischen 1924 und 1929 nach einem Entwurf von Ludwik Wojtyczka errichtet und war ein Symbol für die dynamische Entwicklung der Region nach der Eingliederung von Teilen Oberschlesiens in die Zweite Republik. Die Architektur des Gebäudes verbindet den Modernismus mit klassizistischen Elementen zu einem monumentalen und doch harmonischen Ganzen. Seine beeindruckenden Innenräume und funktionalen technischen Lösungen, darunter ein System von Perlenaufzügen, machten es von Anfang an zu einem der modernsten Amtsgebäude des Landes.

Ein Aufzug, der nie stillsteht

Vor dem Hintergrund der aufwendigen Gestaltung und der architektonischen Pracht des Gebäudes sticht ein besonderes technisches Detail hervor: der Perlenaufzug. Dabei handelt es sich um einen heute äußerst seltenen Typ von Personenaufzug, der sich in einer geschlossenen Schleife ohne Zwischenstopps fortbewegt. Er besteht aus 14 in einer Kette verbundenen Kabinen, die sich mit einer Geschwindigkeit von 0,286 m/s bewegen – ein vollständiger Zyklus dauert genau 192 Sekunden. Dieser einzigartige Mechanismus wurde 1929 zusammen mit dem Gebäude in Betrieb genommen. Er diente den Mitarbeitern des Büros jahrzehntelang, bis 1980 die ursprünglichen Holzkabinen im Zuge der Modernisierung durch Spanplatten ersetzt wurden. Obwohl der Aufzug noch in Betrieb war, hatte er sein ursprüngliches Aussehen und seinen früheren Charme verloren.

Der Perlenaufzug im schlesischen Woiwodschaftsamt in Kattowitz – vor und nach der Renovierung

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Der Perlenaufzug in alter Pracht

Dank einer umfassenden Restaurierung, die gerade abgeschlossen wurde, hat der Perlenlift seinen historischen Charakter wiedererlangt. Die gesamte Mechanik wurde erneuert, der Schacht restauriert und neue Holzkabinen im Stil des Originals von 1929 eingebaut. Auch auf die Einhaltung der aktuellen Sicherheitsstandards wurde geachtet – unter anderem wurden Brandschutzvorhänge angebracht. Während der Pressekonferenz betonte der schlesische Woiwode Marek Wójcik, dass der Perlenaufzug der einzige seiner Art ist, der nicht nur in Kattowitz, sondern in der gesamten Woiwodschaft in Betrieb ist. An dem Treffen mit den Journalisten nahmen auch die Vize-Woiwoden Adam Zaczkowski und Michał Kopański sowie die Generaldirektorin des Amtes, Katarzyna Błaszczyk-Domańska, teil.

Ein Denkmal im Dienst des täglichen Lebens

Perlenaufzüge, auch Paternoster genannt, waren im frühen 20. Jahrhundert vor allem in Verwaltungsgebäuden in Deutschland und Österreich beliebt. Nur wenige von ihnen haben bis heute überlebt, und noch weniger sind in ihrer ursprünglichen Form in Betrieb. Das Beispiel von Kattowitz ist daher nicht nur ein Relikt aus der Vergangenheit, sondern auch ein funktionierendes technisches Werk und ein Symbol für das Prestige eines Amtes, das seit fast einem Jahrhundert das Verwaltungszentrum der Region ist.

Quelle: Schlesisches Woiwodschaftsamt in Kattowitz

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