Die Neue Präposition ist ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1877, das im neugotischen Stil erbaut wurde und sich neben dem Veitsdom im Herzen der Prager Burg befindet. Das Konzept für die Restaurierung des Denkmals konzentrierte sich auf die Wiedereröffnung des Innenhofs für Besucher. Auf beiden Seiten des restaurierten Platzes wurden zwei moderne Anbauten errichtet, in denen sich einst die Kutschenremise und die Stallungen befanden. Das Café mit seinen Sitzgelegenheiten im Freien bietet den Besuchern eine malerische Ecke, von der aus sie den Blick auf die anderen Schlossgebäude genießen können. Die Aussichtsterrasse wird durch einen Springbrunnen aus Granit und Bronze ergänzt.
Das Gebäude war ursprünglich als Wohnsitz des Präzeptors gedacht, bevor es in den frühen 1950er Jahren beschlagnahmt wurde und seitdem weitgehend leer steht. Während der kommunistischen Herrschaft wurden der Innenhof und die angrenzenden Nebengebäude vollständig zerstört, und das Hauptgebäude wurde als Kaserne für Arbeiter genutzt. Im Jahr 2016 wurde das Neue Pfarrhaus im Rahmen des Restitutionsgesetzes an die Kirche zurückgegeben.
An der Stelle der ehemaligen Nebengebäude wurden zwei neue Anbauten errichtet. Einer wird als Café und der andere als Serviceeinrichtung dienen. Darüber hinaus befindet sich eine weitere Gewerbeeinheit im Inneren des renovierten Gebäudes. Die Anbauten zeichnen sich durch eine strenge, aber weiche Gestaltung mit verglasten Fassaden aus. Der westliche Anbau ist offener und vertikaler und für die Gastronomie gedacht. Der östliche ist kompakter und geschlossener und eignet sich für eine universelle Nutzung, vom Einzelhandel bis zu Büros. Trotz der Ähnlichkeiten in der Gestaltung bewahrt jedes Gebäude seine eigene, einzigartige Identität. Der nördliche Rand des Innenhofs wurde mit einer Aussichtsplattform und einem Springbrunnen aufgewertet. Der Platz ist auch für Veranstaltungen im Freien wie Theateraufführungen und Firmensitzungen vorgesehen.
Das Hauptziel der Arbeiten bestand darin, das historische Gebäude zu schützen und sein Inneres und seine Fassade zu renovieren. Die Fassade wurde sorgfältig restauriert, um ihr Aussehen vom Ende des 19. Die Innenräume wurden teilweise in ihren historischen Zustand zurückversetzt und gleichzeitig modernisiert, so dass eine harmonische Verschmelzung von zeitgenössischen und ursprünglichen Elementen entstand. Diese Verschmelzung der Stile wird besonders im Haupttreppenhaus deutlich, das durch einen zierlichen runden Kronleuchter ergänzt wird, der mit der strengen Geometrie der bemalten Holzdecke harmoniert.
Das Renovierungskonzept zeichnet sich durch die Verwendung langlebiger und zeitloser Materialien und eine Symbiose aus ursprünglicher und zeitgenössischer Farbgestaltung aus. Historische Türen und Fenster wurden behutsam restauriert, Böden in passenden Formaten und Mustern gefliest und Parkettböden erneuert oder restauriert. Neue Strukturen, wie z. B. Glastrennwände, wurden so gestaltet, dass sie die historischen Innenräume nicht dominieren. Auf den historischen Spuren der ursprünglichen Nebengebäude (Stallungen und Kutschenhaus) im Innenhof wurden neue Nebengebäude für kommerzielle Zwecke errichtet, die auf die Touristen ausgerichtet sind, die die Prager Burg besuchen.
Form und Aussehen der Nebengebäude wurden so gestaltet, dass sie mit der historischen Umgebung der Prager Burg harmonieren, sich aber gleichzeitig dezent abheben. Dieses Gleichgewicht wurde durch die Verwendung zeitloser Formen und Materialien, die für die Umgebung der Burg typisch sind, mit modernen Details und Kompositionen erreicht. Ein bemerkenswertes Detail ist das schmale Oberlicht, das das Dach mit der Nordfassade der Nebengebäude verbindet und in den Innenräumen ein Spiel von Licht und Schatten erzeugt. Ein weiteres bemerkenswertes Element ist die Gestaltung der Ecke des westlichen Anbaus, wo das Glas fast bis zum Rand reicht und die sanfte Unterstützung des massiven Daches betont. Zu den wichtigsten Materialien, die für die neuen Gebäude verwendet wurden, gehören Sandsteinverkleidungen aus dem Vyhnánov-Steinbruch, patinierte Kupferdetails, dezente Fliesen- und Holzböden sowie eine Glasfassade mit subtilen Stahlrahmen.
Die Idee einer Aussichtsterrasse, die über dem Rand der Burgmauern schweben sollte, stammte ursprünglich vom Architekten Josef Mocker, wurde aber nie verwirklicht. Das Projekt der Hofsanierung entwickelt dieses Konzept weiter und präsentiert eine zeitgemäße Lösung. Der Brunnen besteht aus einem steinernen Obelisken und einem Becken mit Bronzeumrandung. Das Wasser fließt aus dem Kreuz, läuft an den Namen der drei Heiligen herunter und versickert im Boden. Das in den Stein gehauene Gedicht auf der Aussichtsterrasse stammt von einem der historischen Prälaten, die hier einst gewirkt haben.
Das neue Prälaturgebäude hat seine ursprüngliche Funktion als Verwaltungssitz der kirchlichen Einrichtungen, insbesondere des Metropolitankapitels von St. Veit, wieder aufgenommen und ist um neue Funktionen erweitert worden.
Büro: Studio acht
Leitender Architekt: Václav Hlaváček
Mitverfasser: Mikuláš Wittlich, Pavel Jakoubek
Entwurfsteam: Barbora Janů, Anna Halaburtová, Lukáš Dejdar
Auftraggeber: Metropolitankapitel St. Vitus in Prag
Standort des Projekts: Hradčany 34, Prag, Tschechische Republik
Jahr der Fertigstellung: 2023
Fotograf: Tomáš Slavík
Generalunternehmer: ARCHATT
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