Es ist schwierig, auf der Karte der Hauptstadt einen Ort zu finden, der so klein und doch so reich an Geschichte und Symbolik ist. Ein kleiner Kiosk an der Kreuzung von Długa- und Freta-Straße, der als das kleinste Gebäude Warschaus gilt, wird bald wieder in neuem Glanz erstrahlen. Nachdem er jahrelang in Vergessenheit geraten war, wird er eine Metamorphose durchlaufen und zu einer einzigartigen Galerie für sakrale Kunst werden.
Vom Kiosk zur Galerie – die Geschichte eines kleinen Denkmals
Die Geschichte dieses unscheinbaren Gebäudes geht auf das Jahr 1843 zurück, als Karol Banasch es als Tabakkiosk errichtete. Jahrzehntelang diente das Gebäude der Warschauer Bevölkerung als Verkaufsstelle für Zeitungen und Zigaretten. Selbst die dramatischen Ereignisse des Warschauer Aufstandes konnten es nicht völlig zerstören. Nach dem Krieg war es zwar beschädigt, gehörte aber immer noch zum Stadtbild der Altstadt. Leider verfiel es im Laufe der Jahre immer mehr. Herabfallender Putz und beschädigte Fenster sind nur einige der Probleme, die dazu führten, dass es fast völlig in Vergessenheit geriet.
Ein neuer Anfang für ein kleines Denkmal
Dank der Initiative des Paulinerklosters und des Engagements des Prior des Klosters, Pater Krzysztof Wendlik, hat das nur 12 Quadratmeter große historische Gebäude heute die Chance auf ein neues Leben. Ziel des Projekts ist nicht nur die Wiederherstellung der alten Ästhetik, sondern vor allem die Wiederherstellung der Funktion des Gebäudes. Bald wird hier eine Galerie für sakrale Kunst entstehen – ein Ort, an dem zeitgenössische Werke, die von Spiritualität und dem Heiligen inspiriert sind, ein Zuhause finden werden.
Das kleinste Gebäude in Warschau nach der Renovierung. Foto: Pressematerialien
Renovierung mit Respekt vor der Geschichte
Verantwortlich für das Projekt ist der Warschauer Architekt Jacek Tryc, der in Zusammenarbeit mit dem Denkmalpfleger Paweł Sobczyński dafür sorgen wird, dass der historische Charakter des Gebäudes erhalten bleibt. Im Rahmen der Arbeiten wird der ursprüngliche Eingang von der Długa-Straße aus restauriert, und alle architektonischen Details werden mit größter Sorgfalt nachgebildet. Das gesamte Projekt wird in enger Absprache mit dem masowischen Woiwodschaftsdenkmalpfleger entwickelt.
Eine symbolische Geste für die Stadt
Die für dieses Jahr geplante Renovierung ist mehr als nur eine Renovierung – sie ist auch eine symbolische Geste zur Wiederherstellung der Bedeutung der schönen Architektur und der lokalen Geschichte.
„Die Gestaltung eines so kleinen, aber symbolträchtigen Gebäudes ist eine interessante Herausforderung für mich – jedes Detail wird hier von großer Bedeutung sein. Wir wollen diesem Ort seine frühere Würde zurückgeben, ihn aber auch für neues Leben öffnen. Die Galerie in der Dluga-Straße 1 soll nicht nur eine Hommage an die Geschichte sein, sondern vor allem ein Raum für den Dialog zwischen Kunst und Spiritualität. Es ist eine Architektur von kleinem Format und großer Bedeutung“ – sagt der Architekt über das Projekt.
Quelle: Pressematerialien
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Das Gebäude vor und nach der Renovierung. Foto: Google Maps und Pressematerialien
Blick von der Długa-Straße auf die Freta-Straße, 1933 und 2021, Quelle: Bildarchiv Foto Marburg und whiteMAD/Mateusz Markowski