Europäische Universität. So haben die Architekten die alte Bausubstanz mit der neuen kombiniert

Der Campus der Europäischen Universität liegt im Herzen von Valencia. Der Campus ist ein einzigartiges Beispiel für das Zusammentreffen von historischem Erbe und moderner Architektur. Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sind mit neuen Gebäuden kombiniert, die von dem Studio Ramón Esteve Estudio entworfen wurden.

Im Mittelpunkt des Projekts steht das ehemalige San Juan Bautista Asylum, ein 1873 im neoklassizistischen Stil erbautes Gebäude. Dank seiner historischen Bedeutung und seiner außergewöhnlichen architektonischen Qualitäten ist das Gebäude ein wertvolles Kulturgut. Seine strategische Lage gegenüber dem Institut für moderne Kunst von Valencia (IVAM) und seine Nähe zum ehemaligen Flussbett des Turia verleihen ihm eine zusätzliche Dimension – es wird zu einer Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das europäische Campus-Projekt erweckt den Ort zu neuem Leben und verwandelt die alte Struktur in ein modernes Bildungszentrum des 21. Jahrhunderts.

Kulturerbe in moderner Form

Bei der umfassenden Renovierung konzentrierten sich die Architekten darauf, die einzigartigen Details zu erhalten, die den ursprünglichen Charakter des Gebäudes ausmachen. Moderne Lösungen wurden in die historische Struktur integriert, während Elemente wie die Noll-Mosaiken, Steinböden, die Kapelle und der Kreuzgang erhalten blieben. Das Ergebnis ist ein harmonischer Dialog zwischen den authentischen Materialien der Vergangenheit und modernen Designkonzepten. Diese Fähigkeit, Retro- und moderne Elemente zu kombinieren, bestätigt nur, wie Architektur eine Brücke zwischen den Epochen sein kann, die eine kontinuierliche Entwicklung ermöglicht, ohne die Identität eines Ortes zu verlieren.

Der neue Campus wurde mit Blick auf die Bedürfnisse des modernen Bildungswesens entworfen. Das Gebäude ist in zwei Hauptteile gegliedert: ein Kreuzgang, in dem Hörsäle und Büros untergebracht sind, und ein zentraler Block, der Gemeinschaftsräume beherbergt. Die Doppelfassade der Hörsäle – sowohl zum Garten als auch zum Kreuzgang hin – sorgt für viel natürliches Licht und fördert eine freundliche Arbeitsatmosphäre. Die Kreuzgänge haben nicht nur eine kommunikative Funktion, sondern werden auch zu natürlichen Orten der Integration von Studenten und Dozenten, was zu einem dynamischen und kreativen akademischen Umfeld beiträgt.

Harmonischer Dialog zwischen Alt und Neu

Der Bau eines neuen Anbaus am westlichen Ende des Campus-Geländes ist ebenfalls ein integraler Bestandteil des Projekts. Dieser neue Teil ist zwar ein Ausdruck der Modernität, fügt sich aber gekonnt in den bestehenden Komplex ein. Die Architekten haben auf die Einheitlichkeit von Material, Farbe und Komposition geachtet und einen modernen Block geschaffen, der das historische Gebäude nicht dominiert, sondern ergänzt. Der entstandene Raum ist der Beweis dafür, dass es möglich ist, innovative Ideen mit dem historischen Kontext zu verbinden, ohne dass beide Bereiche beeinträchtigt werden.

Der im Herzen Valencias gelegene Campus ist ein neuer Referenzpunkt für einen interdisziplinären Ansatz in der Architektur und der Restaurierung historischer Gebäude. Das Gebäude, das für fast 2 000 Studenten, darunter eine große internationale Gemeinschaft, ausgelegt ist, ist nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional herausragend. Die durchdachte Organisation des Raums ist sowohl für intensives Lernen als auch für spontane Begegnungen förderlich und ermöglicht den Austausch von Erfahrungen und Ideen, was zweifelsohne zur akademischen und kulturellen Entwicklung beiträgt.

Dieses innovative Campus-Konzept ist mehr als nur die Modernisierung eines historischen Gebäudes – es zeugt von der festen Überzeugung, dass die Zukunft des Bildungswesens auf der Synergie zwischen dem reichen Erbe der Vergangenheit und den dynamischen Formen des zeitgenössischen Designs beruht.

entwurf: Ramón Esteve Estudio

fotos: Alfonso Calza, www.alfonsocalza.com

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