Gdańsk hat ein neues Denkmal. Der Bahnhof in Oliwa und der gesamte dazugehörige Gebäudekomplex wurden gerade in das Register eingetragen. Ebenfalls geschützt sind der historische Fernbahnsteig mit seiner Infrastruktur, der unterirdische Tunnel mit den Ausgängen zu den Bahnsteigen, die ehemaligen Werkstätten, Toiletten, das Bahnbetriebswerk, das Stellwerksgebäude und die Umgebung mit altem Baumbestand. Diese Entscheidung unterstreicht die historische und architektonische Bedeutung des Geländes.
Die Geschichte des Bahnhofs geht auf die Jahre 1869-1870 zurück, als die Pommersche Hinterlandbahn in Oliva als Teil eines größeren Projekts der Berlin-Szczeciner Eisenbahngesellschaft eröffnet wurde. Diese Verbindung führte von Slupsk nach Danzig und umfasste Städte wie Lębork, Wejherowo, Reda und Sopot. Es war die dritte Eisenbahn in Danzig und die erste, die die Stadt mit Wrzeszcz und weiter nach Mittel- und Westpommern verband. Die Bahnstrecke in Oliwa wurde entlang der historischen Verbindungsstraße zwischen Danzig und Sopot angelegt. Das Bahnhofsgebäude, das ursprünglich den Namen Oliva trug, wurde an der Stelle eines unbefestigten Weges errichtet, der zum Ufer des Danziger Golfs führte. Die räumliche Anordnung des Bahnhofskomplexes aus den Jahren 1870-1939 ist trotz der vielen Jahre weitgehend erhalten geblieben, und die Architektur spiegelt noch immer den ursprünglichen Entwurf wider.
Der Bahnhof in Oliwa in den 1970er Jahren Quelle: PP Pracownie Konserwacji Zabytków Branch in Gdańsk, Pracownia Dokumentacji Naukowo-Historycznej
Obwohl das Gebäude im Laufe der Jahrzehnte einige Veränderungen erfahren hat, wie z. B. die Verputzung des Gebäudes, die Änderung der Fenster- und Türverkleidung oder die Anpassung des Innenraums des Nordflügels, hat dies seinen historischen Wert nicht wesentlich beeinträchtigt. Außerdem können einige dieser Veränderungen rückgängig gemacht werden, so dass der frühere Charakter des Bahnhofs wiederhergestellt werden kann. Die Eintragung in die Denkmalliste bedeutet nicht, dass Modernisierungen völlig verboten sind. Im Gegenteil, Renovierungs- und Anpassungsarbeiten sind möglich, sofern die historische Substanz des Gebäudes respektiert wird. Dies ist ein Schritt zum Schutz des kulturellen Erbes und zur Bewahrung eines wichtigen Elements der Danziger Landschaft für künftige Generationen. Wie Experten betonen, ist der Bahnhof von Oliwa ein Zeugnis der Vergangenheit, das die Entwicklung der Region und die sozioökonomischen Veränderungen veranschaulicht.
Die Entscheidung, ihn in das Denkmalregister einzutragen, wurde am 3. März 2025 vom Denkmalpfleger der Woiwodschaft Pommern, Dariusz Chmielewski, unterzeichnet. Obwohl er noch nicht rechtskräftig ist, stellt er einen wichtigen Schritt zum Schutz und zur Erhaltung des historischen Charakters der Stätte dar.
Quelle: Woiwodschaftsamt für Denkmalpflege in Gdańsk
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