Sie haben einfache Formen und große Verglasungen. Die grauen Häuser wurden im Warschauer Stadtteil Ursynów gebaut. Ihr Entwurf stammt vom Architekturstudio 77. Der Komplex aus vier Gebäuden soll den Individualismus der Eigentümer widerspiegeln und gleichzeitig eine kohärente Bebauung schaffen, durch die sich die Häuser von den umliegenden Gebäuden abheben.
Die grauen Häuser stehen im Stadtteil Green Ursynów. Dies ist die übliche Bezeichnung für die Siedlung, die Wyczółki, Grabów, Stary Imielin, Jeziorki, Pyry und Dąbrówka umfasst.
Die größten Veränderungen gab es hier an der Wende vom 20. zum 21. Auf der Welle des Baubooms entstanden schnell neue Gebäudekomplexe und Einfamilienhäuser. Die Attraktivität der ruhigen, grünen Umgebung führte zu einem raschen Wachstum der Siedlung.
Die vom Architekturbüro 77 Studio entworfenen vier grauen Einfamilienhäuser wurden auf dem Gelände in unmittelbarer Nähe zueinander realisiert und bilden ein kompaktes Ensemble von Neubauten, das sich von der umgebenden Bebauung abhebt.
– Wir wollten Monotonie vermeiden und eine subtile, aber kohärente architektonische Vielfalt einführen, die gleichzeitig die Intimität der einzelnen Nutzer gewährleistet“, sagt Architekt Paweł Naduk, Inhaber des Architekturbüros 77 Studio. – Die Häuser, die sich subtil voneinander unterscheiden, sollen die Individualität der Eigentümer betonen und gleichzeitig eine kohärente Gesamtkomposition bilden. Die Gebäudemassen haben gegenseitige Bezüge und Referenzen – manchmal durch ihre Form, manchmal durch ihre Farben, Materialien, Texturen oder Details. Diese Elemente verweben sich in den einzelnen Gebäuden, um dem gesamten Ensemble einen gemeinsamen Ausdruck zu verleihen.
Auf diese Weise ist es den Architekten auch gelungen, das vor allem aus Bauträgerprojekten bekannte Muster von Hauskomplexen, bei denen die Gebäude eine einheitliche Form und eine sich wiederholende funktionale Anordnung aufweisen, nicht zu wiederholen.
Vorderseite und Rückseite
Die Arbeiten begannen mit dem Entwurf und der Realisierung des „Vorderseiten- und Rückseitenhauses“. – Die Besonderheit des Grundstücks, auf dem das Haus stand, war eine in der Gegend noch nie dagewesene, schöne Fichtenwand und eine Birkengruppe, die einen Charakter schufen, der sich deutlich von der Umgebung unterschied“, erinnert sich der Projektautor Arch. Paweł Naduk. – Wir beschlossen, diese Andersartigkeit auch in der Architektur zu betonen. Zu diesem Zweck gaben wir dem Gebäude unterschiedliche Merkmale – anders als auf der Straßenseite und anders als auf der Gartenseite.
In dem so entstandenen Gebäude mit einer Grundfläche von 331 Quadratmetern sind der architektonische Ausdruck und die Komposition der Fassadenelemente ein wechselseitiges Positiv und Negativ, daher auch der Name „Vorderseite und Rückseite“.

Von der Vorderseite aus hat das Haus einen typisch städtischen Charakter. Das schwere, kompakte und geschlossene Volumen der kubischen Form harmoniert mit der Bebauung der Siedlung. Auf der Gartenseite ist das Gebäude anders gestaltet. Hier öffnet sich der helle, verglaste Pavillon, der mit räumlichen Strukturen aus durchbrochenen Pergolen gestaltet ist, zum Grün und bildet mit ihm eine private, parkähnliche Enklave im Stadtbild.
Haus am Grabow 2
Das zweigeschossige „Haus am Grabów 2″ hat eine ähnliche Kubatur (fast 300 Quadratmeter). – Diesmal hat uns das kleine Grundstück dazu veranlasst, gestalterische Lösungen anzuwenden, die es uns ermöglichen, das Haus optisch zu verkleinern und gleichzeitig den Bewohnern ein Gefühl von Intimität zu vermitteln“, berichtet arch. Paweł Naduk. Er fügt hinzu, dass der Baukörper direkt an der nördlichen Grenze des Grundstücks platziert wurde, um den Garten bestmöglich zu beleuchten.
Ausgestattet mit einer Reihe modernster Einrichtungen und Technologien, zeichnet sich das Haus durch Schlichtheit und Sparsamkeit der Ausdrucksmittel aus. Die Fassade ist mit Ziegeln in Grautönen, hellem Holz und milchigem Glas verkleidet. Die zurückhaltende Farbgebung bildet einen passenden Hintergrund für das Grün, das das Gebäude umgibt.
Zur Gartenseite hin zeichnet sich das Haus durch große Verglasungen aus, die den Blick ins Grüne einrahmen und alle Räume mit Tageslicht versorgen. Der Wärmestau in den Räumen wird durch Arkaden, Pergolen und Durchbrüche begrenzt. Sie schaffen ein interessantes Lichtspiel und lassen die Konturen des Gebäudes verschwimmen.

Die Fenster in den Schlafzimmern im Obergeschoss erhielten zusätzlich die Möglichkeit, die Lichtmenge durch Außenjalousien zu regulieren. Um die Räume nicht völlig vom Garten zu trennen, wurden zwischen den Zwischenräumen der Jalousien und der Fenster Pflanzgefäße für den Außenbereich vorgesehen, so dass zu jedem Schlafzimmer ein kleiner, privater Garten gehört.
Kastenhaus
Nebenan wurde ein 270 Quadratmeter großes „Haus mit einer Box“ realisiert. Um den Bewohnern in einer dichten Siedlung Intimität zu gewährleisten, beschlossen die Architekten, den Gebäuderaum nach innen zu drehen.
Das Ergebnis war eine einfache Form für das Gebäude. Eine zurückhaltende Farbgebung in Grautönen und große Verglasungen im Erdgeschoss sollen dem Gebäude einen zeitgemäßen Charakter verleihen.
Das Erdgeschoss des Hauses ist von massiven Betonwänden umgeben, zwischen denen die transparente Box des ersten Stocks aufgehängt ist. Der durchgehend optisch hellere Kubus verbirgt die zu den Zimmern gehörenden Loggien. Die sorgfältig gewählte Struktur und die Transluzenz der durchbrochenen Fassade lassen im Inneren den Eindruck eines zarten Vorhangs entstehen, während sie gleichzeitig den Blick in die Räume von außen, z.B. von der Straße aus, einschränken.

Die konkave Eckverglasung des Erdgeschosses schuf sowohl einen repräsentativen Eingang als auch einen intimen, lauschigen Garten. Und die vollständig einziehbaren Glaswände zum Garten hin sorgen für eine Durchdringung von Innen- und Außenräumen.
Das Haus dazwischen
Schon sein Name sagt viel über die Lage dieses Hauses aus. Es steht „zwischen“ den vom Studio entworfenen Neubauten und der Bebauung des Grundstücks, die aus hohen Häusern mit Satteldächern aus den 1990er Jahren besteht. Daher auch seine Form, die sich auf die Gebäude in der Nachbarschaft bezieht. Das rechteckige Erdgeschoss wurde dem Erdgeschoss mit Satteldach überlagert. Der architektonische Ausdruck, die zeitgemäße Gestaltung und einige Details wurden wiederum bereits im Ensemble der anderen „Grabow-Häuser“ fortgeführt.
„Haus zwischen“ mit einer Fläche von 300 qm wurde auf einem schmalen rechteckigen Grundstück entworfen. Die Fassade und das Dach des schlichten Blocks des archetypischen ersten Obergeschosses sind vollständig mit einer Holzverschalung aus getrockneter Kiefer verkleidet. Der andere ist ein Erdgeschossblock mit Flachdach, der mit graphitfarbenen Fassadenplatten verkleidet ist.
An der Vorderseite ist lediglich eine Öffnung für eine Tür in die massive Fläche „geschnitten“ worden. Dies ist auf der Rückseite des Gebäudes nicht der Fall, wo große Verglasungen in beiden Geschossen den Blick auf den Garten freigeben. Hier ist auch eine großzügige Terrasse mit Kamin vorgesehen, die direkt vom Wohnzimmer aus zugänglich ist. Eine zweite, kleinere Terrasse, die sich an der Seite des Gebäudes befindet, ist ebenfalls mit dem Wohnzimmer verbunden und schafft einen nahtlosen Übergang zwischen Innen und Außen.

Die vom Architekturbüro 77 Studio vorgeschlagene Lösung für die Häuser wurde von den Investoren gut aufgenommen, so dass das Studio weitere Gebäude entwirft, die die entstandene Enklave in Zukunft erweitern werden.
fotos: Piotr Krajewski, Anna Górajska
autor: arch. Paweł Nauk
autorenmitarbeit: arch. Anna Nawrocka, arch. Sławomir Ducek, arch. Agnieszka Osiejewska, arch. Jakub Kończyk, arch. Paulina Kapiszka
quelle: Pressematerialien
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