Das Hundertwasserhaus in Wien ist eines der wichtigsten architektonischen Bauwerke Österreichs. Das von Friedensreich Hundertwasser entworfene Originalwerk wurde in den 1980er Jahren errichtet. Das Haus zieht mit seiner höchst ungewöhnlichen Form und seinem innovativen Ansatz in der Mehrfamilienhausarchitektur Besucher aus aller Welt an.
Das ungewöhnliche Hundertwasserhaus wurde zwischen 1983 und 1985 im 3. Wiener Gemeindebezirk errichtet. Die architektonische Umsetzung erfolgte mit dem Architekten Josef Kravin als Co-Autor und dem ausführenden Architekten Peter Pelikan.
Foto von C.Stadler/Bwag, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Der Wohnkomplex weist charakteristische Elemente auf, die für das Werk des Künstlers Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) typisch sind. Hier wurde eine Reihe von Lösungen angewandt, um aus der Geradlinigkeit und Regelmäßigkeit auszubrechen. Die Fassade ist mit einer Vielzahl von bunten Elementen und Kunstwerken verziert, die dem Gebäude einen ungewöhnlichen Ausdruck verleihen, an dem man nicht gleichgültig vorbeigehen kann.
Foto von C.Stadler/Bwag, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Jeder, der im Hundertwasserhaus wohnt, hat auch das Recht, die Fassade rund um die Fenster der eigenen Wohnung nach eigenem Geschmack zu gestalten. Das Konzept des Schöpfers für das Projekt war es, einen Dialog mit der Natur als gleichwertigem Partner des Menschen herzustellen. Deshalb wachsen mehr als 200 Bäume und Sträucher auf den Terrassen, Balkonen und an anderen ungewöhnlichen Orten und machen das Hundertwasserhaus zu einer grünen Oase mitten in der Stadt.
Foto von Peter Haas, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Das Hundertwasserhaus ist eine Touristenattraktion in Wien, aber die Innenräume können nicht besichtigt werden, da das Gebäude täglich bewohnt wird. Es umfasst 50 Wohnungen (zwischen 30 und 150 Quadratmetern), vier Restaurants, eine Arztpraxis sowie 16 private und drei öffentliche Terrassen. Die Gesamtnutzfläche des für rund 6 Millionen Euro errichteten Gebäudes beträgt 3 550 Quadratmeter.
Foto von Pymouss, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Die Legende besagt, dass der Autor keine Bezahlung für den Entwurf des Hauses angenommen hat. Es genügte ihm, dass dank seiner Initiative an der Ecke Kegelgasse/Löwengasse nichts gebaut wurde, was der Architekt seiner Meinung nach als hässlich empfunden hätte. Ähnliche Häuser wurden auch anderswo gebaut. So entstand 1992 das Hundertwasserhaus in Plochingen und 1998/1999 ein weiteres in Darmstadt (genannt Waldspirale). Im Jahr 2004 wurde mit dem Bau eines ähnlichen Hauses in Magdeburg (Grüne Zitadelle) begonnen.
Quelle: wien.info, timetravel-vienna.at
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