Anfang Juni dieses Jahres wurden die Ergebnisse des Wettbewerbs zur Entwicklung eines städtebaulichen und architektonischen Konzepts für das Zentrum für pädiatrische und onkologische Physiotherapie in Katowice-Ligota bekannt gegeben. Der erste Preis wurde an das Team Archistudio Małgorzata Pilinkiewicz / Archistudio Tomasz Studniarek vergeben. Der Wettbewerb wurde von der Medizinischen Universität Schlesien organisiert.
Das Siegerkonzept für das Physiotherapiezentrum
Die Autoren, die Architekten Tomasz Studniarek und Małgorzata Pilinkiewicz, wurden für einen Vorschlag ausgezeichnet, der sich nach Meinung der Jury durch eine harmonische Verbindung von Funktionalität und architektonischer Form auszeichnet. Das Projekt wurde für seine gut durchdachte Raumnutzung und die geschickte Integration des Gebäudes in die natürliche Umgebung gelobt. Hervorgehoben wurden auch die gute Organisation der Eingangs- und Parkbereiche sowie die klare Trennung der Bereiche für Patienten, Studenten und Personal. Die Jury schätzte vor allem die funktionale Aufteilung des Gebäudes, die eine effiziente interne Kommunikation und eine flexible Anpassung des Raums für verschiedene Arbeits- und Therapieformen ermöglicht.
Verbindung zur Umgebung
Das Zentrum für pädiatrische und onkologische Physiotherapie soll auf einem Gelände errichtet werden, das an die Wälder von Panewnica und eine Flussbiegung der Ślepiotka angrenzt, was außergewöhnliche natürliche Bedingungen schafft. Der Entwurf zielt darauf ab, die Qualitäten des Standorts und der natürlichen Landschaft optimal zu nutzen, und die Architektur wurde der Idee untergeordnet, ein kohärentes Ökosystem zu schaffen, das den Rehabilitationsprozess der Kinder begünstigt. Das Planungsteam plante den Einsatz umweltfreundlicher Technologien und architektonischer Formen, die sich auf die Natur beziehen. Das Projektgebiet bietet Möglichkeiten für den Kontakt mit dem Grün und den Zugang zu therapeutischen Elementen wie einem Gesundheitspfad und einer über dem Boden schwebenden Erholungs-Terrasse.
Räumliche Lösungen
Das Gebäude wird sich in der Mitte des Grundstücks befinden, mit Zugang von der Medyków-Straße. Das Kommunikationslayout ermöglicht die Verbindung des Gebäudes mit dem benachbarten Krankenhaus und dem Hubschrauberlandeplatz. Die Form des städtebaulichen Entwurfs basiert auf fließenden Linien, mit einer fächerförmigen Anordnung der Parkplätze und einem Eingangshof, der zu zwei Haupteingängen führt. Die attraktivste Seite, die Südseite des Gebäudes, ist als Erholungssteg mit Blick auf den Wald vorgesehen. Der Steg wird mit einem therapeutischen Weg verbunden sein, der sich entlang der natürlichen Grünflächen im westlichen Teil des Grundstücks erstreckt.
Funktionelles Layout des Physiotherapiezentrums
Das Zentrum wird zweistöckig sein und die Form eines ovalen Pavillons mit einem Innengarten haben. Vor dem Haupteingang befinden sich eine Bucht für die Patientenanlieferung und ein teilweise überdachter Innenhof. Separate Eingänge sind für Patienten sowie für Studenten und Mitarbeiter vorgesehen. Im Erdgeschoss befinden sich Räume für Patienten und ihre Betreuer, darunter Sprechzimmer, Bewegungs- und Therapieräume. Verbreiterte Flure werden Rollstuhlfahrern die Fortbewegung erleichtern. Der Ausbildungsbereich wurde neben dem Wartebereich für Studenten eingerichtet und umfasst einen Konferenzraum.
Das innere Atrium dient als Garten und Erholungsraum. Es wurde in zwei Bereiche unterteilt, die unabhängig voneinander genutzt werden können. Im ersten Stock befinden sich Unterrichtsräume, Garderoben, Verwaltungsbüros und Technikräume. Die Anordnung der Treppenhäuser und Aufzüge gewährleistet die Einhaltung der Brandschutzvorschriften und die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen. Zusätzliche Freizeitterrassen im ersten Stock bilden eine sommerliche Erweiterung der Verkehrsflächen und verbinden den südlichen mit dem nördlichen Teil des Gebäudes. Die Technikräume wurden im westlichen Teil untergebracht und sind zugänglich, ohne den Patientenbereich zu beeinträchtigen.
Architektur und verwendete Technik
Die Form des Gebäudes ist von der Natur inspiriert. Die Fassade kombiniert große Verglasungen mit weichen Linien und Keramiklamellen in natürlichen Farben. Die Verglasung legt funktionell wichtige Räume frei und ermöglicht gleichzeitig den Kontakt mit der Umwelt. Die Außenbegrünung dringt durch einen zentralen Garten in das Innere des Gebäudes ein. Die Fußgängerbrücke über das Gelände besteht aus einem durchbrochenen Fachwerk und Holzelementen. Die Bäume wurden als Schattenspender in der Konstruktion belassen. Der Eingangsbereich wird aus Brettschichtholz gebaut, was den CO2-Fußabdruck der Anlage reduziert und einen einladenden Innenraum schafft. Der Rest des Gebäudes wird in Stahlbetonfertigteilbauweise errichtet.
Das Gebäude wird über eine umfassende Ausstattung verfügen, darunter eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine Klimaanlage, eine Elektroinstallation, eine Brandmeldeanlage und Fotovoltaikanlagen. Die Technikterrasse im ersten Stock wird als Raum für die Lüftungsgeräte und Wärmepumpeneinheiten dienen. Wenn die indirekte Gründung bestätigt wird, sind auch Erdwärmetauscher möglich. Mindestens 30 Prozent der für den Betrieb des Gebäudes benötigten Energie soll aus erneuerbaren Quellen stammen. Die verwendeten Lösungen zielen darauf ab, moderne Architektur mit Umweltbelangen zu verbinden und einen freundlichen Raum für die jüngsten Patienten zu schaffen.
Quelle: SARP Katowice, Archistudio Małgorzata Pilinkiewicz / Archistudio Tomasz Studniarek
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