Das Mietshaus in der Konopnicka-Straße 5 in Warschau wurde zwischen 1937 und 1938 nach einem Entwurf des herausragenden Architekten Bohdan Pniewski errichtet. Damals handelte es sich um ein luxuriöses Mietshaus, das an einer neu angelegten Straße im Bereich des ehemaligen Branicki-Parks lag. Zum Zeitpunkt seiner Errichtung galt das Gebäude als äußerst modern. Heute zeichnet es sich durch seine schlichte, mit Sandstein verkleidete Fassade und ein elegantes Treppenhaus mit Marmorverkleidungen aus.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt das Gebäude keine größeren Schäden, und auch nach dem Krieg wurden keine größeren Renovierungsarbeiten durchgeführt. Die Zeit hatte jedoch ihre Spuren an diesem wertvollen Bauwerk hinterlassen, und Jahre später musste es erneuert werden. Im Jahr 2023 gab die Wohnungsbaugesellschaft ein Gutachten über den Zustand der Fassade und der Terrasse im obersten Stockwerk in Auftrag. Es stellte sich heraus, dass viele der Fassadenplatten abblätterten und dringend repariert werden mussten. Daraufhin wurde beschlossen, eine allgemeine Renovierung der Fassade vorzunehmen. Diese Arbeiten wurden in der ersten Jahreshälfte 2024 mit finanzieller Unterstützung der Stadt Warschau durchgeführt, die einen Zuschuss in Höhe von 182.000 PLN gewährte, der fast die Hälfte der Renovierungskosten abdeckte.
Die Steinverkleidung vor der Renovierung. Foto: Stołeczny Konservator für Denkmäler
Die Konservierungsarbeiten umfassten eine vollständige Restaurierung der Sandsteinverkleidung. Die Platten wurden gründlich gereinigt, alle Hohlräume und Fugen wurden ausgefüllt. Lose Platten wurden mit Dübeln fest an der Wand befestigt oder durch neue Platten ersetzt. Darüber hinaus wurde die Terrasse instand gesetzt, wobei alle Arbeiten nach den Grundsätzen der Konservierungskunst durchgeführt wurden. Die Wohnungsbaugesellschaft beschloss außerdem, das Treppenhaus konservatorisch instand zu setzen. Auch für diese Arbeiten erhielt die Wohnungsbaugesellschaft einen Zuschuss von der Stadt Warschau, diesmal in Höhe von 113.000 PLN, was 49,63 % der Projektkosten ausmachte.
Konopnicka-Straße 5 vor und nach der Fassadenrenovierung. Foto: Denkmalpfleger der Hauptstadt
Die zweite Phase der Renovierung hat gerade begonnen. Das Treppenhaus ist seit seiner Erbauung nahezu unversehrt erhalten geblieben. Es beginnt mit einer geräumigen Eingangshalle, die zu einer halbgewendelten Treppe führt. Auf jeder Etage gibt es kleinere Korridore, und die gesamte Inneneinrichtung ist äußerst elegant.
Die Wände der Halle und die unteren Etagen des Treppenhauses sind mit Marmor verkleidet, der ohne Fugen verlegt wurde. Die Treppenstufen sind ebenfalls aus Marmor, und die Böden der Lobby und des Zwischengeschosses sind mit einem Keramikmosaik in mattschwarzer Glasur ausgekleidet. Die Decken, Treppenwangen und Wände in den oberen Stockwerken sind verputzt. Die Treppengeländer sind aus Schmiedestahl mit Holzhandläufen. Alle Türen sind aus Eichenholz, wobei die Originalgriffe teilweise erhalten sind. Im Rahmen der Renovierung wird der Marmor im Treppenhaus gereinigt, restauriert und poliert, und der Putz in den oberen Stockwerken wird ausgebessert und ersetzt. Darüber hinaus sind Arbeiten wie der Austausch kleinerer sekundärer Elemente wie Lichtschalter, Griffe und Lampen geplant.
Quelle: Capital Conservator of Monuments
Lesen Sie auch: Architektur | Mietshaus | Renovierung | Warschau | Architektur in Polen