In Krakau wird eine Resolution zum Verbot von Feuerwerkskörpern auf öffentlichen Plätzen ausgearbeitet. Der von Bürgermeister Aleksander Miszalski vorbereitete Entwurf geht davon aus, dass die Gesetzgebung im Jahr 2026 in Kraft treten könnte. Ziel des Beschlusses ist der Schutz von Tieren, älteren und kranken Menschen, für die laute Explosionen ein ernsthaftes Problem darstellen.
Anwohner wollen Ruhe statt Lärm
Die Idee für das Verbot basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage unter mehr als 10.000 Krakauer Bürgern. Die überwiegende Mehrheit der Befragten, 75 Prozent, befürwortete Einschränkungen bei der Verwendung von Feuerwerkskörpern. Unter den Befragten überwogen diejenigen, die Tiere besaßen oder betreuten, und sie wiesen auf den Stress hin, den die Explosionen für Hunde, Katzen und Vögel bedeuten. Nur ein Viertel der Umfrageteilnehmer war der Ansicht, dass ein Verbot eine Verletzung der bürgerlichen Freiheiten darstellen würde. Obwohl sich die Mehrheit für ein ganzjähriges Verbot ausspricht, lassen einige Befragte Ausnahmen für Silvester und verschiedene andere Feierlichkeiten im Jahr zu. Der Entwurf des Präsidenten sieht vor, dass die Beschränkung nicht für den Zeitraum vom 31. Dezember 2025 ab 22 Uhr bis zum 1. Januar 2026 bis 2 Uhr gilt. Wenn der Beschluss in Kraft tritt, wird das diesjährige Silvester das letzte mit Feuerwerk sein.
Verbot von Feuerwerkskörpern – moderne Alternativen
Krakau hat bereits früher auf das Feuerwerk in der Stadt verzichtet. Im Jahr 2014 wurde das traditionelle Feuerwerk durch Laser ersetzt, die von den Einwohnern positiv aufgenommen wurden. Nun könnte die Stadt einen Schritt weiter gehen und Zakopane und Bukowina Tatrzańska nacheifern, die vor einigen Jahren ein vollständiges Verbot eingeführt haben. Präsident Miszalski betont, dass die moderne Technik es ermöglicht, spektakuläre Shows zu veranstalten, ohne dabei Tiere oder die Umwelt zu schädigen. Drohnenshows oder Lichtprojektionen werden in Städten auf der ganzen Welt immer beliebter.
Lärm ist nicht jedermanns Sache
Feuerwerkskörper werden seit Jahrhunderten mit Festen in Verbindung gebracht, aber ihre Wirkung ist alles andere als fröhlich. Sie belasten nicht nur Tiere und Kinder, sondern verursachen auch zahlreiche Verletzungen, verschmutzen die Luft und verschmutzen die Umwelt. In Polen werden jedes Jahr in der Silvesternacht Dutzende von Einsätzen von Tierärzten und Feuerwehrleuten verzeichnet, und in vielen Fällen fliehen Tiere in Panik aus ihren Häusern. Immer mehr Städte verzichten auf Pyrotechnik und setzen stattdessen auf umweltfreundliche Feuerwerke. Dieser Trend ist Teil eines wachsenden Umweltbewusstseins und der Sorge um das Wohlergehen von Tieren und der Natur insgesamt.
Geschichte des Feuerwerks
Die Geschichte des Feuerwerks reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als das Schießpulver zufällig in China entdeckt wurde. Ursprünglich wurde es bei religiösen Zeremonien und zur Abwehr böser Geister verwendet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die pyrotechnische Kunst zu einem spektakulären Schauspiel, das im 14. Jahrhundert dank der aus dem fernen Asien eintreffenden Kaufleute und Missionare seinen Weg nach Europa fand. In Polen wurden die ersten Feuerwerke an Königs- und Magnatenhöfen veranstaltet, oft zur Feier von Krönungen, militärischen Siegen oder kirchlichen Feiertagen. Der Brauch, an Silvester zu schießen, setzte sich erst im 20. Jahrhundert durch, als Knallkörper und Raketen für jedermann zugänglich wurden.
Feuerwerksverbot in Krakau?
Wenn die Krakauer Stadtverordneten das Projekt des Bürgermeisters unterstützen, könnte die Stadt ab 2026 die erste Großstadt in Polen werden, in der ein ganzjähriges Feuerwerksverbot für die Einwohner gilt. Anstelle von Knall und Rauch könnten die Krakauer das neue Jahr in aller Stille mit Musik, Licht- und Drohnenshows begrüßen. Für viele wird dies das symbolische Ende einer Ära sein, während andere darin den Beginn einer neuen Tradition sehen: Feiern auf eine auffällige, aber bewusste Art und Weise, ohne Tiere oder die Umwelt zu schädigen.
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