Die Renovierungsarbeiten am Mausoleum von Majdanek, einer der wichtigsten Gedenkstätten für die Opfer des deutschen NS-Konzentrationslagers in Lublin, sind abgeschlossen. Ab dem 1. Juli 2025 ist die Anlage wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Dies ist die erste umfassende Renovierung des Gebäudes überhaupt.
Umfang der Arbeiten am Mausoleum und seiner Umgebung
Der Umfang der Arbeiten umfasste sowohl das Denkmal selbst als auch seine Umgebung. Die Arbeiten umfassten den Austausch der Dacheindeckung durch ein Glasoberlicht, die Reinigung und Instandhaltung der Betonoberflächen der Kuppel und des Frieses sowie die Reparatur beschädigter Elemente der Schale und der Böschungen, die integraler Bestandteil des Bauwerks sind. Die Elektroinstallation und die Beleuchtung wurden ausgetauscht und die Plätze, Stufen und Gehwege rund um das Mausoleum wurden instand gesetzt. Während der Arbeiten wurde die Asche der Opfer, die nach der Auflösung des Lagers im Jahr 1944 auf dem Gelände des ehemaligen Lagers gesammelt worden war, sichergestellt. Die Kosten für die kürzlich abgeschlossenen Arbeiten beliefen sich auf fast 8,4 Millionen PLN. Die gesamte Investition wurde aus dem Haushalt des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe finanziert.

Mausoleum als Teil des Denkmals des Kampfes und des Martyriums
Das Mausoleum ist eines der Schlüsselelemente des Denkmals für den Kampf und das Märtyrertum, das es zusammen mit dem Tordenkmal und dem Weg der Ehrerbietung und des Gedenkens bildet. Der Autor der gesamten räumlichen Komposition war Viktor Tolkin, der architektonische Entwurf stammte von Janusz Dembek. Der Komplex wurde 1969 erbaut. Sein Mittelpunkt ist eine monumentale Kuppel mit einer Höhe von 14,5 Metern und einem Durchmesser von 35 Metern, die von drei Säulen getragen wird. Die Außenfassade ist mit einer Betonverkleidung in abstrakten Formen und einer Kupferbeschichtung verziert. An der Spitze befindet sich ein Oberlicht, und über dem Haupteingang steht ein Zitat aus dem Gedicht „Requiem“ von Franciszek Fenikowski: „Unser Schicksal ist eine Warnung an euch“.
Symbolik und Asche der Opfer
Unter der Kuppel befindet sich eine mit Syenit ausgekleidete Schale, in der Erde ruht, die mit der Asche von Häftlingen vermischt ist. Sie stammt aus einem 1947 errichteten Erdhügel. In späteren Jahren wurde sie mit einer speziellen chemischen Lösung behandelt, um Erosion und Bewuchs zu verhindern. Die Form des Mausoleums wurde von einer slawischen Graburne inspiriert, was dem Ganzen einen symbolischen Charakter des Übergangs zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verleiht.

Feierliche Enthüllung des Denkmals im Jahr 1969
Die feierliche Enthüllung des Denkmals fand am 21. September 1969 statt. An der Veranstaltung nahmen Vertreter der höchsten staatlichen Behörden teil, und die Zahl der versammelten Menschen erreichte etwa 100.000. Seitdem ist das Mausoleum zu einem der wichtigsten Punkte auf der Landkarte des historischen Gedächtnisses Polens und zu einem Symbol für die Tragödie während der deutschen Besatzung geworden.
Historischer Hintergrund der Errichtung des Lagers
Das deutsche Konzentrationslager Majdanek wurde auf Befehl von Heinrich Himmler errichtet. Ursprünglich sollte es zwischen 25.000 und 50.000 Menschen beherbergen, die als Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Im Jahr 1943 wurde es in das Konzentrationslager Lublin umgewandelt. Die Häftlinge, die in das Lager kamen, stammten aus fast 30 Ländern, hauptsächlich aus Polen, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei. Von den rund 80.000 Opfern waren die meisten Juden, von denen fast 60.000 in Majdanek umkamen.
Quelle: Staatliches Museum in Majdanek
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