Das Studentenhaus Nr. 7 der Universität Warschau ist nicht nur Wohnraum für 382 Studenten, sondern vor allem eine sorgfältig konzipierte Einrichtung, die mit ihrer modernen Form, Funktionalität und ausgewogenen Ästhetik eine neue Qualität in die akademische Landschaft bringt. Das Gebäude zeichnet sich nicht nur durch seine Architektur aus, sondern auch durch ein visuelles Identifikationssystem, das die Bewohner intuitiv zu den jeweiligen Bereichen führt. Das visuelle Informationssystem wurde von Alina Rybacka-Gruszczyńska und Wojtek Staniewski entworfen.
Das Studentenwohnheim Nr. 7 ist das erste neue Wohnheim an der Universität Warschau seit fast 60 Jahren. Das Gebäude wurde kürzlich im Rahmen des Wettbewerbs Architekturpreis des Präsidenten der Stadt Warschau in der Kategorie Wohnarchitektur mit einer Auszeichnung bedacht. Das Gebäude beherbergt 138 Wohneinheiten, von denen 16 vollständig an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen angepasst sind. Es ist ein Beispiel dafür, wie die Architektur Zweckmäßigkeit mit künstlerischem Ausdruck verbinden und auf die sozialen und kulturellen Bedürfnisse unserer Zeit reagieren kann.
Grafisches Konzept
Die grafische Gestaltung der visuellen Identität des Wohnheims basiert auf einer Reihe von geometrischen Formen, die geschickt auf einem modularen Raster aufgebaut sind. Diese Methode hat es ermöglicht, aufeinanderfolgende Motive zu entwerfen, die aus Elementen bestehen, die sich in Schichten entfalten und so eine dynamische und zugleich geordnete Komposition schaffen. In diesem Zusammenhang fungieren stark abstrahierte Symbole wie Kreis, Dreieck oder Quadrat als universelle und neutrale visuelle Elemente, die am besten die Idee eines Ortes vermitteln, der Vertretern verschiedener Kulturen eine vorübergehende Heimat bietet. Dieser bewusste Verzicht auf Trends und Moden garantiert die Zeitlosigkeit des gesamten Konzepts, das keinen wechselnden Trends unterworfen ist.
Die visuelle Konsistenz wird durch die Verwendung eines modularen Rasters aufrechterhalten, das nicht nur den grafischen Elementen, sondern auch dem architektonischen Raum Struktur verleiht. Die auf einer Grundgeometrie basierende Schichtung der Motive ermöglicht eine flexible Anwendung des Konzepts in unterschiedlichen Funktionszusammenhängen – von der Beschilderung von Treppenhäusern bis zur visuellen Kennzeichnung von Werbematerialien. Diese modulare Organisation gewährleistet Konsistenz und leichte Anpassbarkeit, was in einem Gebäude, das die Wohnumgebung mit ästhetischen Elementen dynamisch integriert, von unschätzbarem Wert ist.

Typografie: Modernität in Worten
Das wichtigste visuelle Kommunikationsmittel ist die moderne Schrift Good Headline Pro. Ihre offenen Formen und leicht unterscheidbaren Zeichen unterstreichen nicht nur die Funktionalität der Gesamtidentität, sondern harmonieren auch mit der Architektur des Gebäudes. Die Einfachheit und Lesbarkeit dieser Schrift steht in perfekter Harmonie mit der minimalistischen Formensprache, die das gesamte Projekt leitet. Zur Ergänzung der grundlegenden Ästhetik wurde die dekorative, futuristische Schrift Neue Machine gewählt, die unter anderem in der Notation der Stockwerksnummern verwendet wird. Dieser Akzent verleiht dem gesamten Gebäude eine moderne Anmutung und unterstreicht gleichzeitig die Einzigartigkeit des Gebäudes als Ort, an dem Tradition auf Zukunft trifft.

Universelle Form
Die visuelle Identität des Studentenwohnheims wurde mit Blick auf die Nutzer aus verschiedenen Kulturen entwickelt. Deshalb war es wichtig, dass die grafische Gestaltung nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern vor allem universell und bedeutungsneutral ist. Die abstrakten Symbole und das strukturierte Kommunikationsumfeld ermöglichen es den Nutzern, den Raum selbst zu interpretieren und eine persönliche Beziehung zu diesem Ort aufzubauen. Auf diese Weise unterstreicht die visuelle Aufzeichnung des Studentenhauses Nr. 7 nicht nur seine Funktionalität, sondern ermöglicht auch eine offene, integrative Interpretation, die den Aufbau einer Universitätsgemeinschaft fördert.
Visuelles Informationssystem: Alina Rybacka-Gruszczyńska und Wojtek Staniewski
Illustrationen: Alina Rybacka-Gruszczyńska
Architektur und Innenarchitektur: Projekt Praga ( Patrycja Arasim, Agata Bonisławska, Bartek Dudziński, Marcin Garbacki, Damian Kasperowicz, Katarzyna Krokos, Malwina Mąka, Joanna Ryżko, Kinga Rzeplińska, Zuzanna Sprogis, Zofia Stachura, Michał Sztolcman, Karolina Tunajek, Jacek Wochowski)
Landschaftsgestaltung: PASA Design
Fotografie: Nate Cook, ONI Studio, Alina Rybacka
Lesen Sie auch: Visuelle Identität | Grafik | Warschau | Detail | featured | whiteMAD auf Instagram