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Modernisierung der Bushaltestelle in Warszawa Śródmieście ohne die hässliche Wartehalle

Kurz vor Weihnachten verschwand der ehemalige Kioskstand, der sich im mittleren Teil der Überdachung der Haltestelle der Warschauer Stadtbahn befand. Die Überdachung der Haltestelle steht seit einigen Jahren unter Denkmalschutz, und die Entfernung des ehemaligen Kiosks ermöglichte es, die modernistische Struktur freizulegen.

Das Vordach der Haltestelle Warszawa Śródmieście WKD wurde 1963 nach einem Entwurf von Arseniusz Romanowicz und Piotr Szymaniak errichtet. Das Bauwerk wurde 2020 in das Register der beweglichen Denkmäler eingetragen. Warum beweglich? Weil die Überdachung nicht fest mit dem Boden verbunden ist, sie hat kein Fundament. Der damalige Denkmalpfleger Jakub Lewicki wies darauf hin, dass das Objekt „eine eindrucksvolle und zugleich funktionale Bekrönung der Bushaltestelle darstellt, die gleichzeitig ihr wertvollstes architektonisches Element ist und einen unverwechselbaren Akzent im Stadtraum setzt“.

Die dynamische Form des Vordachs ist ein einzigartiges Beispiel für die Nachkriegsmoderne. Solche Formen werden heute nicht mehr gebaut. Die asymmetrischen Linien der Stützen sind ein wertvolles architektonisches Merkmal. Die weichen Kurven der Betonschale verleihen dem Vordach eine ausdrucksstarke Form.

Der Schweizer Architekturkritiker Werner Huber bezeichnete die von Arseniusz Romanowicz und Piotr Szymaniak entworfenen Bahnhöfe und Haltestellen als „Perlen auf Schienen“. Mit diesen Worten würdigte er die leichten und stromlinienförmigen Überdachungen, Unterstände oder Gebäude der Bahnhöfe.

So sah die Überdachung mit dem Schuppen in der Mitte aus:

Foto MWKZ

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Der Wert modernistischer Gebäude wird endlich erkannt. Deshalb ist es zu begrüßen, dass ein hässlicher Kasten unter dem Vordach der Haltestelle Warszawa Śródmieście WKD entfernt wurde. Der Kiosk wurde vom Zarząd Dróg Miejskich (Straßenbauamt der Stadt) in Zusammenarbeit mit der Bauaufsichtsbehörde des Bezirks entfernt. Der Kiosk war an diesem Standort seit mehreren Jahren nicht mehr in Betrieb und gehörte nicht zur ursprünglichen Gestaltung der Überdachung aus den 1960er Jahren.

Die Entfernung des Kiosks ist nur ein kleiner Schritt, um das Vordach wieder in seinem ursprünglichen Zustand zu erhalten. Bislang sind keine Pläne zur Restaurierung des Schuppens bekannt. Er befindet sich im Besitz der Polnischen Staatsbahn (PKP), und seine Restaurierung wird wahrscheinlich im Rahmen der Rekonstruktion der gesamten stadtübergreifenden Strecke möglich sein.

fotos: whiteMAD-Redaktion, MWKZ

quelle: Denkmalschutzbeauftragter der Woiwodschaft Masowien

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Ein Vordach ohne den hässlichen Schuppen: