Die neue U-Bahn in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad wurde im Dezember dieses Jahres eröffnet. Es handelt sich dabei um brandneue Linien, die für einen autonomen Betrieb gebaut wurden. Das Prunkstück der Metro ist der von Zaha Hadid Architects entworfene Knotenpunkt im Finanzviertel von König Abdullah.
Die saudi-arabischen Behörden sind sehr daran interessiert, den modernen öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt des Landes zu präsentieren. Zumal das Land in den kommenden Jahren eine Reihe von Veranstaltungen ausrichten wird, wie den AFC Asian Cup 2027, die Weltausstellung 2030, die Asienspiele 2034 und die geplante, aber noch nicht bestätigte FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2034.
Am Bau der Strecke war ein Konsortium beteiligt, dem unter anderem BACS und Siemens Mobility angehören. Die Fahrgäste nutzen die modernen 67 Siemens-Inspiro-Züge. Es handelt sich dabei um dieselbe Zugfamilie, die auch die Einwohner von Warschau nutzen können. In Riad haben die Inspiro-Züge ein von der Agentur Avant Premiere entworfenes Design erhalten. Im Gegensatz zur Warschauer Metro haben die Züge in Riad ein differenziertes Design durch die Einteilung des Innenraums in drei Klassen: Gold, Silber und Normal. Die Warschauer Inspiro-Züge sind jedoch länger und haben eine Zuggarnitur mit sechs Wagen, während die Züge in Riad in Zwei- oder Vier-Wagen-Kombinationen fahren.

Die Züge wurden unter Berücksichtigung der besonderen klimatischen Bedingungen der Region konzipiert. Es war notwendig, ein größeres und effizienteres Klimatisierungssystem zu verwenden. Darüber hinaus begrenzen Filter und Dichtungssysteme das Eindringen von Sand in die Klimaanlage, die Antriebssysteme, die Bremsen oder die Drehgestelle. Die U-Bahn wurde hinsichtlich des Energieverbrauchs optimiert.
Insgesamt verfügt die Metro in Riad über das längste autonome Verkehrssystem der Welt. Das Netz erstreckt sich über mehr als 176 km und umfasst sechs Linien und 85 Stationen. An einem einzigen Tag kann das System bis zu 3,6 Millionen Fahrgäste befördern. Die Behörden der Hauptstadt hoffen, den Autoverkehr durch ein attraktives Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zu verringern.
Eine von Zaha Hadid Architects entworfene Station im King Abdullah Financial District dient als Hauptknotenpunkt. Die offizielle Eröffnung des U-Bahn-Netzes fand am 1. Dezember statt. Danach wurden die blaue, gelbe und violette Linie eröffnet. Die rote Linie wurde zwei Wochen später am 15. Dezember eröffnet. Der Kreuzungsbahnhof ist ein Umsteigepunkt zum King Khalid Airport und bietet Zugang zur örtlichen KAFD-Monorail. Der Bahnhof verfügt über sechs Bahnsteige und vier Ebenen. Er bietet Anschluss an den Busverkehr.

Das Gebäude zeichnet sich durch seine Fassade aus, die sich wie eine äußere Schale um das Gebäude wickelt. Es handelt sich um eine Art dreidimensionales Fachwerk, das durch eine Abfolge von gegenläufigen Sinuswellen gekennzeichnet ist. Diese Elemente erstrecken sich nach außen und sind aus Beton gefertigt. Die geometrischen Perforationen der Fassade sollen die von den Wüstenwinden erzeugten Muster im Sand symbolisieren, eine Referenz an die Natur. Die Architekten räumen ein, dass der Entwurf kontinuierlich optimiert wurde, um die strukturelle und ökologische Leistung zu verbessern.
Der neue Bahnhof ist so konzipiert, dass er Komfort bei minimalem Energiebedarf bietet. Ein mit erneuerbarer Energie betriebenes Kühlsystem passt sich tagsüber automatisch an die Außentemperatur an. Die Kühlung wird durch Schiebetüren auf jedem Bahnsteig gewährleistet, die sich nur öffnen, wenn der Zug stillsteht.
entwurf: Zaha Hadid Architects
fotografie: Hufton Crow (Zaha Hadid Architects)
Siehe auch: Öffentliche Verkehrsmittel | Saudi-Arabien | Zaha Hadid | whiteMAD auf Instagram


















