Eine ungewöhnliche Kunstinstallation einer polnischen Künstlerin wurde im Herzen der Dubai Mall aufgehängt. Die Installation von Edyta Barańska von Barańska Design besteht aus Hunderten von Glasformen, die an Vögel erinnern und unter einer riesigen Glaskuppel hängen. Auf den ersten Blick besticht das Ganze durch seine Subtilität und Leichtigkeit und lenkt den Blick auf den Himmel und den majestätischen Burj Khalifa-Wolkenkratzer.
Die Geschichte des Projekts begann vor einigen Jahren, als Edyta Baranska von Art in Public Space, dem Unternehmen, das in Dubai für die Einführung von Kunstwerken im öffentlichen Raum zuständig ist, angesprochen wurde. Als der Bauträger Emaar Properties, Eigentümer der Dubai Mall, beschloss, eine der historischen Kuppeln in der Zone The District zu revitalisieren, stellte sich die Frage nach einer einzigartigen Installation, die den Luxus und die Modernität des Ortes hervorheben sollte. Mehrere Studios aus der ganzen Welt nahmen an dem Wettbewerb teil.
„Wir schlugen geschmolzenes Glas vor, in zarten, organischen Formen, die an Vögel erinnern. Wir fertigten Prototypen an und zeigten sie bei einem Treffen mit dem Designer, der für die Ästhetik der Dubai Mall verantwortlich ist“, erinnert sich Edyta Barańska. Es war diese Idee, die den Investor überzeugt hat.
Glas als Formensprache verschmelzen
Im Mittelpunkt des Projekts steht das Fusing von Glas – ein Material, mit dem Edyta Barańska seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet. Bei dieser Technik wird Glas bei hohen Temperaturen in speziellen offenen Formen geformt. „Es handelt sich um einen Prozess, bei dem Glas auf eine vorbereitete Form fällt. Wichtig ist, dass es sich nicht um eine Technik handelt, mit der geschlossene Formen geschaffen werden können. Es können nur Formen geschaffen werden, die nach dem Brennen aus der Form genommen werden können, d. h. die Form muss immer offen sein“, erklärt der Künstler.
Im Fusing-Verfahren wurden vier Größen von Vögeln mit Spannweiten von 60, 40, 30 und 20 Zentimetern geschaffen. Jeder Flügel zeichnet sich durch seine zarte, faltige Textur und seine unregelmäßige Form aus, wodurch ein schimmernder und tiefer Effekt mit dem wechselnden Licht erzielt werden konnte. Dadurch wird die Installation lebendig“ – sie reflektiert und bricht die Sonnenstrahlen und schimmert bei künstlichem Licht in Gold- und Bronzetönen.
Das Spiel von Licht und Luftbewegung
Das Projekt basiert auf einer sorgfältigen Auswahl der Ausstellungszeiten, wobei die spektakulärsten Effekte des natürlichen Lichts zwischen 10 und 12 Uhr auftreten. In dieser Zeit fällt die Sonne im perfekten Winkel auf die Glaskuppel, hebt die wellenförmige Struktur des Glases hervor und erzeugt Reflexionen, die im Rhythmus der vorbeiziehenden Momente tanzen. Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Installation durch Deckenstrahler, Seitenlampen und versteckte LEDs beleuchtet, die die Vogelwolke von einer zarten, fast natürlichen Form in ein Spektakel aus Licht und Schatten verwandeln.
Ursprünglich wurde befürchtet, dass die aktive Klimaanlage die hängenden Elemente stören würde. „Es schien, dass die Luftbewegung stören würde, dass die Vögel sich unkontrolliert bewegen würden. Und in der Zwischenzeit… haben wir ganz zufällig eine mobile Installation geschaffen“, sagt Edyta Baranska. In der Mitte der Kuppel, umgeben von Lüftungsöffnungen, entsteht ein Luftwirbel, der die zentralen Elemente in eine subtile Bewegung versetzt. „Die gesamte Komposition beginnt sanft zu wirbeln, was einen ungewöhnlichen Effekt erzeugt – als ob die Vögel wirklich fliegen würden. Es war nicht geplant, aber es ist phänomenal geworden“, fügt der Designer hinzu.

Präzision bei der Montage und technische Herausforderungen
Die Aufhängung von fast einer Tonne Glas und einer Tonne Fachwerk unter der 24 Meter hohen Kuppel erforderte fortschrittliche Technik. Die erste technische Zeichnung des Künstlers ging an das Atorial-Team aus Gliwice unter der Leitung von Bartłomiej Minor, Ingenieur. „Eine der größten Herausforderungen war die Struktur, an der die gesamte Installation hängen sollte, da die Kuppel 24 Meter hoch ist und der längste der Vögel 8 Meter misst. Der Abstand zum Boden betrug 4,5 Meter, und wir hängten alles in einer Höhe von etwa 13-14 Metern auf, direkt über der Klimaanlage“, erklärt Baranska – erklärt Baranska.
In sechs aufeinanderfolgenden Nächten montierte das Team weitere Elemente, ohne die Arbeit im Zentrum zu unterbrechen. Dabei kamen Spezialkräne, Winden und Gerüste zum Einsatz, und nach jeder Sitzung mussten kleinere Anpassungen vorgenommen werden: „Nach jeder Nacht mussten Korrekturen vorgenommen werden, Aufhängungen mussten korrigiert werden, das Ganze musste ausbalanciert werden, um die perfekte Anordnung zu erreichen“, berichtet die Künstlerin. Während der Arbeit, gibt Baranska zu: „Das war buchstäblich die Weltmeisterschaft – wir haben diese Vögel in sechs Nächten montiert.“
Polnisches Atelier auf der Weltbühne
Das Projekt „Cloud of Birds“ ist vielleicht die weltweit größte Realisierung in der Fusing-Technik und gleichzeitig die erste derart aufwändige Arbeit eines polnischen Studios in den Räumen der Dubai Mall. Damit beweist das polnische Design, dass es gleichermaßen in der Lage ist, auf handwerkliches Können zurückzugreifen und neue künstlerische Akzente zu setzen.
„Es ist das Glas, das einen einzigartigen visuellen Effekt erzeugt – es lebt im Licht, reflektiert es, bricht es, bringt Dynamik und Emotion hinein. Und ich glaube, dass dieser Ansatz diese Realisierung von anderen Projekten in der Region unterscheidet – Edyta Barańska unterstreicht.
quelle: Pressematerialien
fotos: Artur Walczewski
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