Polnische Projekte beim London Design Festival 2025

Zwei neue ausdrucksstarke Projekte polnischer Künstler sind ab dem 13. September 2025 im Victoria and Albert Museum in London zu sehen. Alicja Patanowskas Keramikinstallation „The Ripple Effect“ und eine Übersicht über die zeitgenössische Plakatkunst „Polish Posters Now! Polish Poster Today!“ werden im Rahmen des London Design Festival, einer der weltweit wichtigsten Veranstaltungen zum Thema Design, präsentiert. Beide Initiativen sind auch Teil des Programms UK/Poland Season 2025, das vom Adam-Mickiewicz-Institut, dem British Council und dem Institut für polnische Kultur in London vorbereitet wurde.

Keramikinstallation ‚The Ripple Effect‘ von Alicja Patanowska

Alicja Patanowska, die Schöpferin der gefeierten Installation „We are the Weather“, die im Justus-Lipsius-Atrium in Brüssel gezeigt wurde, kehrt mit einem neuen Projekt zurück, das den Räumen des V&A Museums gewidmet ist. the Ripple Effect“ ist ein Sitz am Rande eines Teiches im John Madejski Garden, der mit einem subtilen Springbrunnen ausgestattet ist. Das Projekt soll den Betrachter zum Nachdenken über die Folgen des täglichen Konsums und die langfristigen Auswirkungen der Ausbeutung natürlicher Ressourcen auf die Umwelt und die sozialen Beziehungen anregen.

Die Materialien für die Installation stammen aus einer der größten Lagerstätten von Bergbauabfällen in Europa, die sich in Żelazny Most in Niederschlesien befindet. Aus 2.000 handgefertigten Keramikfliesen wurde eine organische Sitzgelegenheit geschaffen, von denen acht mit Kupfer überzogen wurden, um den Übergang vom Abfall zur wertvollen Ressource zu symbolisieren. Das Projekt wurde von Carrie Chan, Kuratorin der Abteilung für zeitgenössische Kunst des V&A, initiiert, deren Ziel es ist, den Museumsraum durch einen Dialog mit der Natur und der Gesellschaft neu zu beleben.

Die Installation ist vom 13. September bis zum 19. Oktober 2025 zu besichtigen. Präsentationspartner ist das Polnische Kulturinstitut in London.

„Polish Posters Now! Polnische Plakate heute!“ – Stimmen von vier Grafikdesignern

Im Ausstellungsraum des V&A Museums sind 16 Plakate von Ola Jasionowska, Patrycja Longawa, Kai Renkas und Maja Wolna zu sehen. Die Auswahl der Werke wurde von Zorian Clayton, Kurator für Drucke und Plakate am V&A Museum, getroffen, der sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung des europäischen Grafikdesigns beschäftigt. Ziel der Ausstellung ist es, dem Londoner Publikum nicht nur den ästhetischen Reichtum der zeitgenössischen polnischen Plakatkunst vorzustellen, sondern auch die Tradition der polnischen Plakatschule fortzusetzen, die für ihren prägnanten Stil und die Kraft ihrer Botschaft bekannt ist.

Ola Jasionowska, die künstlerische Leiterin der Stadt Warschau, präsentiert Plakate, die von sozialen Themen bis zur Werbung für Festivals und Stadtparks reichen. Ihre Arbeiten erinnern an Art déco und das „goldene Zeitalter“ der Reiseplakate, während das Symbol des roten Blitzes zum visuellen Symbol der Frauenstreikkampagne geworden ist. Patrycja Longawa, Gewinnerin von mehr als 120 Preisen auf internationalen Biennalen, erstellt ihre Plakate hauptsächlich digital, wobei sie sich von Hubert Hilschers fantasievollen Grafiken inspirieren lässt und für polnische Galerien und Ausstellungen wirbt.

Poster von Ola Jasionowska

Kaja Renkas findet ihre Wurzeln in den surrealen Traditionen der polnischen Plakatschule, indem sie anatomische, zoologische und mechanische Abbildungen aus antiquarischen Büchern kombiniert. Er lässt sich von den Bergbaulandschaften Schlesiens inspirieren, wo er an der Schlesischen Universität lehrt. Maja Wolna, Professorin für Grafikdesign in Poznań, präsentiert leuchtende Porträts kultureller Ikonen, wobei sie Plakate als „mentale Abkürzungen“ entwirft – sie müssen lesbar sein und in der städtischen Betriebsamkeit Aufmerksamkeit erregen.

Weitere Ausstellungsprojekte finden im Rahmen der Saison statt:

  • 13. September – 8. November 2025 – die Ausstellung Radical Hope. Ausstellung von Werken aus der Sammlung II der Galerie Arsenal in Bialystok in der Galerie Golden Thread.
  • 2. Oktober 2025 –Eröffnung einer Ausstellung polnischer Fotografie in der Belfast Exposed Gallery im Rahmen des Belfast International Arts Festival.
  • 9. Oktober 2025 – Eröffnung der Ausstellung „Zofia Rydet: Sociological Record“ in der Photographers‘ Gallery London.
  • 31. Oktober – 28. November 2025 – Ausstellung „Planetary Consciousness. Ecosystems of Concern“ in der School of Digital Arts, Manchester.

quelle: Adam-Mickiewicz-Institut

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