Die Porta Nigra, das „Schwarze Tor“ (lateinisch: Porta Nigra), ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler des antiken Roms und befindet sich in Trier. Es ist das am besten erhaltene römische Stadttor in Deutschland und gehört seit 1986 zum UNESCO-Welterbe. Früher auch als Porta Martis und Römisches Tor bekannt, ist die Porta Nigra zu einem Symbol für Trier geworden und zeugt von der reichen Geschichte der Stadt, die einst Augusta Treverorum hieß.
Mit dem Bau des Bauwerks wurde 170 n. Chr. unter Kaiser Marcus Aurelius begonnen. Das Tor sollte als nördlicher Eingang zur Stadt dienen und war Teil eines größeren Stadtplans, der auch andere Stadttore wie die Porta Alba, Porta Media und Porta Inclyta umfasste. Die Datierung des Tors war jahrhundertelang umstritten, doch wurde schließlich festgestellt, dass es zwischen 170 und 174 n. Chr. erbaut wurde. Dies wurde durch dendrochronologische Untersuchungen bestätigt, die zeigten, dass das für den Bau verwendete Holz von Bäumen stammt, die zwischen 169 und 170 n. Chr. gefällt wurden. Obwohl das Bauwerk eine wichtige Verteidigungsfunktion erfüllen sollte, wurde es nie fertiggestellt. Die Halbsäulen vor der Fassade blieben in einem groben Zustand, und die Scharnierlöcher für die Befestigung der Tore wurden nie vollständig für den Gebrauch angepasst. Heute sind die Spuren der unvollendeten Arbeiten noch sichtbar.
Das fertige Tor auf einem Modell, das die römische Augusta Treverorum darstellt. Foto von Stefan Kühn, Wikimedia Commons

Im Laufe der Jahrhunderte erfüllte die Porta Nigra verschiedene Funktionen. Im Jahr 1035 ließ sich der sizilianische Mönch Simeon als Einsiedler in der Pforte nieder. Nach seinem Tod wurde er von Papst Benedikt IX. zum Heiligen erklärt und das römische Monument erhielt den Status einer Kultstätte. Das Gebäude wurde dann in eine zweistöckige Kirche mit Apsis und ein Kloster umgewandelt. Der Umbau bewahrte es wahrscheinlich vor dem Abriss, so dass es bis heute erhalten geblieben ist. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche im Barockstil modernisiert, und 1802 ordnete Napoleon Bonaparte die Liquidierung von Kirche und Kloster an. Zwischen 1804 und 1809 wurden die mittelalterlichen Anbauten abgerissen, wodurch das Tor sein ursprüngliches römisches Aussehen zurückerhielt. Seitdem dient die Porta Nigra als Museum und wird auch als Stadttor genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude leicht beschädigt und wiederaufgebaut.
Das in die Kirchengebäude integrierte Tor, Jahr 1646 und das Gebäude heute. Foto: https://archive.org/details/trierschl00schluoft/ und Krzysztof Golik, CC BY-SA 4.0, über Wikimedia Commons
Heute ist die Porta Nigra eines der wichtigsten Denkmäler Triers und eine beliebte Touristenattraktion. Seit 2005 ist sie Teil der römischen Erlebnisführung „Geheimnis der Porta Nigra“, bei der Schauspieler in historischen Kostümen in die Geschichte des römischen Trier einführen. Während der Führung können die Besucher sehen, wie das Leben in der Stadt vor 1.800 Jahren aussah. Im Jahr 2014 kam es zu einem Brand im östlichen Torturm, der leichte Schäden verursachte. Glücklicherweise hat die Porta Nigra den Vorfall überlebt und ihre Bedeutung als wertvolles Denkmal ist erhalten geblieben.
Porta Nigra im Jahr 1890 und 2008. Foto von Eduard Pesé – http://e-pese.de/trier/trier.html und Berthold Werner, Public domain, via Wikimedia Commons
Der Name „Porta Nigra“ geht auf das Mittelalter zurück und leitet sich von der dunklen Farbe des Sandsteins ab, aus dem sie gebaut wurde. In Dokumenten aus dem 12. Jahrhundert wird das Tor auch Porta Martis genannt, zu Ehren des Kriegsgottes Mars. Der Legende nach sollte das Tor der Ort sein, durch den die römischen Soldaten in den Krieg zogen und nach verlorenen Schlachten zurückkehrten, um die „traurige“ Rückkehr in die Stadt zu symbolisieren. Trotz dieser Legende hat die moderne Forschung gezeigt, dass sich der Name „Schwarzes Tor“ auf die natürliche Verdunkelung des Sandsteins durch die Verwitterung bezieht.
Das Tor in den Jahren 1904 und 2021. Foto von Charles E. Flower, gemeinfrei, über Wikimedia Commons und Thomas Wolf, www.foto-tw.de, CC BY-SA 3.0 DE, über Wikimedia Commons
Heute zählt die Porta Nigra zu den am besten erhaltenen römischen Monumenten außerhalb des heutigen Italiens. Sie ist nicht nur eine wichtige historische Stätte, sondern auch ein Symbol für Trier, eine Stadt, die einst eines der wichtigsten Zentren des Römischen Reiches nördlich der Alpen war.
Quelle: trier-info.de, sekulada.com
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