Warschau baut seine fußgänger- und radfahrerfreundliche Infrastruktur konsequent aus. Einer der wichtigsten Meilensteine in diesem Prozess ist die neue oberirdische Querung der Wisłostrada an der Karowa-Straße, die einen weiteren Schritt zur Verbindung des linken Weichselufers mit der Prager Seite darstellt. Dadurch können Fußgänger und Radfahrer nun bequem und sicher zur Fußgänger- und Radfahrerbrücke gelangen, ohne die U-Bahn benutzen zu müssen.
Eine im März dieses Jahres eröffnete Fußgängerbrücke verband die Weichselboulevards mit Praga, und die neue Unterführung auf der Wisłostrada an der Karowa-Straße ist eine Erweiterung dieser Initiative. Sie befindet sich an der Kreuzung der Wybrzeze Kosciuszkowskie und der Karowa-Straße, wo es bereits eine Ampel gab, so dass die Auswirkungen auf den Verkehr entlang der Wisłostrada minimal sind. So können Fußgänger aus Powiśle und Nutzer der Fußgänger- und Fahrradbrücke die stark befahrene Verkehrsader nun direkt überqueren, was den Weg zum Königsweg und zur Altstadt erheblich verkürzt.
Foto ZDM Warszawa
Bislang stand Fußgängern und Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine Unterführung an der Bednarska-Straße zur Verfügung, die jedoch für Eltern mit Kinderwagen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen manchmal unbequem war. Jetzt bietet der neue Übergang eine bequeme und einfachere Alternative für alle Nutzer. Neben den Vorteilen für Fußgänger und Radfahrer wurden auch für Autofahrer, die die Karowa-Straße benutzen, Änderungen vorgenommen. Bisher konnten sie nur nach rechts in die Wisłostrada abbiegen, doch dank der neuen Linksabbiegemöglichkeit von der Karowa haben sie nun die Möglichkeit, in Richtung Żoliborz abzubiegen. Die Investition umfasste auch die Erneuerung der Beleuchtung – 12 moderne SAVA-Laternen wurden an der Kreuzung aufgestellt – und die Erneuerung der Bürgersteige.
Ein Fragment der Wisłostrada vor und nach dem Bau der Kreuzung. Foto: Rafał Trzaskowski/facebook.com
Die Eröffnung der Wisłostrada-Kreuzung ist Teil eines umfassenderen Plans zur Wiederbelebung Prags. Es wird bereits an einem Projekt zur Umgestaltung der Okrzei-Straße gearbeitet, die künftig als symbolisches „Tor“ zu Praga fungieren soll. Weitere Veränderungen stehen auch in der Karowa-Straße an, die als wichtige Verbindung zwischen dem Königsweg und der Weichsel immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das Beispiel der Wisłostrada ist ein Beleg für das konsequente Bestreben, Unterführungen durch oberirdische Übergänge zu ersetzen, wo immer dies möglich ist. Neue Zebrastreifen, wie der am Dmowskiego-Kreisel oder am Plac Na Rozdrożu, sind nicht nur besser zugänglich, sondern auch bequemer, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Ein weiteres Projekt ist die geplante Überquerung der Ostrobramska-Straße an der Kreuzung mit der Poligonowa- und der Grenadierów-Straße, die eine Alternative zur nahe gelegenen Fußgängerbrücke bieten wird.
Quelle: um.warszawa.pl
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