Breslau
Fot. Jerzy Wypych

Private Sammlungen von Breslauer Erinnerungsstücken – neue Ausstellung in der Galerie OP ENHEIM

am 29. Mai öffnete die Galerie OP ENHEIM ihre Türen für Besucher mit einer neuen und einzigartigen Gastausstellung mit dem Titel “Die Dinge an ihren Platz zurückbringen: Jüdische Breslauer und ihre Objekte”. Die in Zusammenarbeit mit der Urban Memory Foundation organisierte Ausstellung ist ein in Polen einzigartiges Projekt, das sich auf die Privatsammlungen jüdischer Familien aus dem Vorkriegs-Breslau (dem heutigen Wrocław) konzentriert und in Zusammenarbeit mit diesen entstanden ist.

Die Ausstellung soll zeigen, wie das Leben der jüdischen Einwohner von Breslau in seinen verschiedenen Aspekten – privat, religiös, kulturell und beruflich – aussah. Die Ausstellung gibt Antworten auf Fragen zum Familien-, Gemeinde- und Stadtleben der Vorkriegszeit. Die Ausstellung zeigt fast hundert Objekte, Fotos und Dokumente, die aus den privaten Sammlungen von zwölf Familien ehemaliger Breslauer stammen, die heute in der ganzen Welt verstreut sind. Die Ausstellung deckt den Zeitraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ab, und alle Materialien sind in drei Sprachen verfügbar: Polnisch, Englisch und Deutsch.

Foto: Jerzy Wypych

Breslau

Die Stärke und der kulturelle Wert der ausgestellten Objekte liegt in ihrer Verbindung mit persönlichen Geschichten. Jedes Exponat erzählt eine individuelle, oft bewegende Geschichte seiner Besitzer, die Breslau während der nationalsozialistischen Verfolgung verlassen mussten. Alltagsgegenstände, Möbel, Bücher, Familienerbstücke und Kunstwerke wurden von den Familien Herz, Hadd, Freund, Tischler, Zadik, Falk, Sklarz, Peritz und anderen aus der Stadt gebracht und kehrten nie wieder zurück.

Breslau Silberne Tiara und Brosche der Familien Freund und Falk – 1892. USA

Symphonie aus dem Bial-Freund-Geschäftsprogramm, um 1900 DEUTSCHLAND

Breslau Mezuzah aus dem Haus Oppenheim, Pergament, 19.-20. Jahrhundert. Foto von Paweł Góral, SPARK Civic Accelerator Foundation

Die Ausstellung wird auch von einem Kommentar zur zeitgenössischen Kunst begleitet. Die in Berlin lebende Künstlerin Anna Schapiro präsentiert eine ortsspezifische Arbeit, in der sie die in den ausgestellten Objekten enthaltenen Schichten der Geschichte erforscht. Schapiro erforscht die Geschichten, die diese Objekte mit sich tragen, und die Art und Weise, in der ungesehene und vernachlässigte Aspekte der Vergangenheit mit der Gegenwart verflochten sind. Das Leitmotiv der Künstlerin ist die Geschichte des in der Ausstellung präsentierten Kelims. In ihrer Arbeit schafft sie neue Schichten von Plastizität, indem sie diese auf die Wände von OP ENHEIM aufträgt und so mit dem Ausstellungsraum interagiert.

Anna malt ein Bild. Foto von Wojciech Chrubasik

Im Rahmen der Ausstellung sind auch Begegnungen mit Nachkommen und Nachkommen von Familien der Breslauer Juden geplant sowie eine Reihe von thematischen Spaziergängen, die ein tieferes Verständnis der ausgestellten Geschichten und Objekte ermöglichen. Die Ausstellung “Putting Things Back In Their Place: Jewish Breslauers and Their Objects” ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Reflexion darüber, wie die Geschichte unser heutiges Leben beeinflusst.

Quelle: openheim.org

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